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Steigende Heilmittelverordnungen

06.06.2016 11:34
Die niedergelassenen Ärzte haben im vergangenen Jahr Heilmittel wie zum Beispiel Krankengymnastik oder Massagen im Wert von 6,2 Milliarden Euro verordnet. Das sind neun Prozent mehr als im Vorjahr und 54 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren, wie die Techniker Krankenkasse (TK) unter Berufung auf die Statistik des GKV-Spitzenverbands mitteilt.

Frank Rösler, Leiter der ambulanten Versorgung bei der TK, sieht vor allem die alternde Gesellschaft in Deutschland als Treiber für die steigenden Heilmittelausgaben. Denn obwohl die Kindergarten- und Grundschulkinder bei der Sprach- und Ergotherapie stark vertreten seien, entfielen auf die Unter-20-Jährigen gerade einmal 14 Prozent der Heilmittelumsätze. Rund die Hälfte (3,1 Milliarden Euro) entfalle hingegen auf die Generation der Über-60-Jährigen. Das umsatzstärkste Heilmittel war die Physiotherapie (insgesamt 4,4 Milliarden Euro). Mit großem Abstand folgten die Ergotherapie (897 Millionen Euro) und die Sprachtherapie (658 Millionen Euro).

Im Durchschnitt bekam jeder gesetzlich Versicherte Heilmittel für rund 88 Euro verschrieben. Dabei sind die regionalen Unterschiede erheblich: Die Ärzte in Hamburg (116 Euro pro Kopf), Sachsen (115 Euro) und Berlin (106 Euro) verordneten am meisten. In Bremen (71 Euro), Hessen und Westfalen-Lippe (je 72 Euro) hingegen lag der Pro-Kopf-Wert deutlich unter dem bundesweiten Mittel.

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