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Integrierte Versorgung Gesundes Kinzigtal verbessert Gesundheitsverhalten ihrer Mitglieder

11.03.2014 16:41
Die Mitglieder von Gesundes Kinzigtal bewerten die Teilnahme an der Integrierten Versorgung positiv. Gleichzeitig geben sie an, ihr persönliches Gesundheitsverhalten seit der Einschreibung verbessert und ihr Gesundheitswissen vertieft zu haben. Zu diesen Ergebnissen kommt die erste „Gesundes Kinzigtal-Mitgliederbefragung“ (GEKIM), die von der Abteilung für Medizinische Soziologie der Universität Freiburg durchgeführt wurde.

Ziel der Untersuchung war, die Zufriedenheit in dem Integrierten Versorgungssystem zu messen und mithilfe der Ergebnisse die Arbeit im Kinzigtal weiter zu verbessern. „Die Perspektive der Patienten ist uns wichtig, weil wir diese als Partner in dem Gesundungsprozess begreifen“, erläutert Martin Wetzel, Vorsitzender des Medizinischen Qualitätsnetzes Ärzteinitiative Kinzigtal und Mitglied des Beirates der Gesundes Kinzigtal GmbH.

Mehr als 90 Prozent der Mitglieder von Gesundes Kinzigtal würden sich bestimmt oder wahrscheinlich wieder einschreiben, stünden sie noch einmal vor der Entscheidung. 89 Prozent von ihnen würden Freunden und Bekannten empfehlen, ebenfalls Mitglied zu werden. „Die meisten Patientenbefragungen erfassen nur die Zufriedenheit mit den Arztpraxen, aber nicht die mit einem Integrierten Versorgungssystem“, sagt Helmut Hildebrandt, Geschäftsführer Gesundes Kinzigtal GmbH und Vorstand der OptiMedis AG.

Versorgungsprogramme verbessern Gesundheitsverhalten

Gesundes Kinzigtal hat 15 Versorgungsprogramme für verschiedene Krankheitsbilder wie Osteoporose, Herzinsuffizienz oder Rückenschmerz aufgelegt, in denen vor allem chronisch erkrankte Patienten strukturiert nach Behandlungspfaden versorgt werden. „Die Programmteilnehmer geben signifikant häufiger als die Nicht-Programmteilnehmer an, dass sie ihr persönliches Gesundheitsverhalten verbessert haben“, unterstreicht Dr. Achim Siegel von der Universität Freiburg die positiven Effekte der Integrierten Versorgung im Kinzigtal. 38 Prozent der Programmteilnehmer antworten, dass sie jetzt insgesamt gesünder leben, bei den Nicht-Programmteilnehmern sind es 13 Prozent. 52 Prozent der befragten Programmteilnehmer fühlen sich zudem gesundheitlich besser betreut als vor der Einschreibung in die Integrierte Versorgung.

Arztkommunikation entscheidender Erfolgsfaktor

Jedes zweite Mitglied von Gesundes Kinzigtal empfindet die Behandlung bei seinem Arzt als sehr gut oder als ausgezeichnet (53 Prozent). In der Befragung wurde auch untersucht, welche Faktoren die Zufriedenheit mit einem Arzt beeinflussen. „Für die Gesamtzufriedenheit mit dem Arzt spielt die Arztkommunikation eine zentrale Rolle“, so Siegel. Dabei ist den Patienten die Empathie eines Arztes am wichtigsten, gefolgt von dem Aspekt, dass der Arzt die Diagnosen, Ursachen und Behandlungsmethoden verständlich erläutert.

Vorgehen und Ziele der Befragung

Zwischen November 2012 und Februar 2013 wurden insgesamt 3.038 Fragebögen an Mitglieder von Gesundes Kinzigtal, die nach einer Zufallsstichprobe pro Praxis ausgewählt worden sind, verschickt. An der anonymisierten Befragung beteiligten sich knapp 25 Prozent der Angeschriebenen. Die Ergebnisse wurden in den Gremien der Gesundes Kinzigtal GmbH intensiv erörtert. Mithilfe der Befragung wollen die Kinzigtaler Ärzte auch die Arbeit in ihren Praxen weiter verbessern und die Ergebnisse für ihr jeweiliges Qualitätsmanagement nutzen. Im Herbst dieses Jahres soll die Befragung erneut durchgeführt werden, um Veränderungen über die Zeit sichtbar zu machen.