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KPMG erwartet 2015 rege M&A-Aktivitäten bei Chemie und Pharma

14.01.2015 17:39
Die Chemie- und Pharmabranche hat im abgelaufenen Jahr Fusionen und Übernahmen im Wert von 214 Milliarden US-Dollar verzeichnet, meldet das Beratungsunternehmen KPMG. Das bedeute im Vergleich zu 2013 (123 Mrd. US-Dollar) eine Zunahme um 74 Prozent. Wesentliche Ursache für den starken Anstieg seien einige sehr große Deals im Pharma-Sektor gewesen. Hier belief sich der Gesamtwert der abgeschlossenen M&A-Deals 2014 laut KPMG auf 162 Milliarden US-Dollar, das sei der höchste Wert seit 2009.

An sämtlichen der zehn größten Transaktionen 2014 in der Pharmaindustrie waren US-Unternehmen beteiligt, so KPMG. Ausschlaggebend hierfür dürften auch die oft hohen Bargeldreserven im Ausland gewesen sein, die zu steuerlich motivierten Inversions-Transaktionen verleiteten, urteilt das Unternehmen. Am dritt- und viertgrößten Deal waren mit Bayer und Roche zwei europäische Firmen beteiligt: Bayer übernahm für 14,2 Milliarden US-Dollar von Merck das Consumer Care-Geschäft, während Roche für 8,3 Milliarden US-Dollar Intermune Inc. kaufte.

Vir Lakshman, Leiter des Bereichs Chemie und Pharma bei KPMG Deutschland: „Wir erwarten, dass dieser Aufwärtstrend 2015 anhält, weil viele pharmazeutischer Unternehmen durch gezielte Transaktionen ihre strategische Neuausrichtung vorantreiben dürften. Der dreiseitige Deal zwischen Novartis, GSK und Eli Lilly im vergangenen Jahr ist ein gutes Beispiel dafür, wie Firmen strategische Ziele durch Veräußerung und Tausch von Assets realisieren können. Das erhöht zwar die Komplexität, doch gerade bei weiterhin hohen Bewertungsmultiplikatoren dürften wir solche Deals künftig noch öfter sehen.“

Die pharmazeutische Industrie biete vor allem in den Emerging Markets attraktive Wachstumsraten. Hier prognostizieren Experten für die nächsten drei Jahre jeweils 6 Prozent. Vir Lakshman: „Demografische Trends sowie eine Zunahme an sogenannten Lifestyle-Krankheiten in den Emerging Markets werden die Nachfrage an Medikamenten steigen lassen, auch wenn der Druck auf die nationalen Gesundheitsbudgets Preise deckeln wird.“