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Nutzen ja, aber immer noch nicht quantifizierbar

01.03.2012 17:44
Der G-BA weicht in seinem jüngsten Beschluss vom 1. März zu "Boceprevir" von der Nutzenbewertung des IQWiG ab.

Damit bestätigt das IQWiG dem MSD-Medikament "Victrelis" einen Zusatznutzen in beiden zugelassenen Patientengruppen (therapieerfahrene und therapienaive Patienten), während das IQWiG  vier Patientengruppen (therapienaive Patienten ohne Zirrhose, therapieerfahrene Patienten ohne Zirrhose, Patienten mit Zirrhose und der Gruppe der Null-Responder) mit unterschiedlichen Nutzen-Dimensionen beschrieb. Damit erkennt der G-BA das Vorhandensein eins Zusatznutzen nur in den zugelassenen Patientengruppen an und sagt: „Es liegt ein Hinweis auf einen Zusatznutzen vor.“ Die nicht so gute ist, dass bei beiden Medikamenten die an sich positive Beurteilung eingeschränkt wird, in dem das IQWiG in seiner Einstufung zum Ausmaß des Zusatznutzens ein „nicht quantifizierbar“ bescheinigt, was der G-BA in seiner Beschlußfassung auch nicht weiter in Frage stellt, indem er lapidar schreibt: „Ausmaß nicht quantifizierbar."
Die Hintergünde beschreibt MA&HP in seiner nächsten Ausgabe in einem mehrseitigen Überblicksartikel über die Bedeutung des der Nutzenbewertung zu Grunde liegenden "Sustained Virological Response" und die Metaproblematik Surrogatparameter versus PRE, in dem die wichtigsten Argumente fair und ausgewogen dargestellt werden. Hier kommt u.a. auch Prof. Wilke (IPAM) zu Wort, der darlegt, auf was es bei PRE ankommt, während Prof. Dr Kai Daniel Grandt (AKDÄ) in einem Interview auf die bestehende Evdienz eingeht und deutlich sagt, dass RCT bei SVR einfach nicht möglich sind und Prof. Dr. med. Thomas Berg (Mitglied des Stiftungsrats der Deutschen Leberstiftung) den medizinischen Background erklärt.
Link: http://www.g-ba.de/downloads/40-268-1888/2012-03-01_AM-RL-XII_Boceprevir_TrG.pdf