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Workshop zur geplanten Neuordnung der Nutzenbewertung von Medizinprodukten

06.07.2015 16:19
Studiendesigns, Messen, Endpunkte – der Workshop „Der Wert von Medizinprodukten: Messen von Effekten“ der Hochschule Neubrandenburg am 22. Juli in Berlin geht der Frage nach, wie (klinische) Daten zu Medizinprodukten generiert werden können und welchen Grad von Evidenz Medizinprodukte benötigen. Hintergrund ist die im Versorgungsstärkungsgesetz (GKV-VSG) beschlossene und von vielen Experten kritisch betrachtete Neuordnung der Nutzenbewertung neuer Untersuchungs- und Behandlungsmethoden von Medizinprodukten mit hoher Risikoklasse und besonders invasivem Charakter des Eingriffs.

Stattfinden wird der Workshop im Langenbeck-Virchow-Haus in Berlin-Mitte. Weitere Informationen sowie das vollständige Programm sind auf der Website der Stiftung www.bbraun-stiftung.de zu finden. Eine Anmeldung kann bis zum 15. Juli 2015 erfolgen.

Der Workshop möchte den unterschiedlichen Interessengruppen Raum geben, ihre Ansichten darzulegen und zu diskutieren. Im Rahmen der Nutzenbewertung wird immer wieder erörtert, ob randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) als Studiendesign für die Medizinprodukte immer geeignet sind oder auch andere Studientypen als Alternative eingesetzt werden können, um ausreichende Evidenz zu Sicherheit, Wirksamkeit und ggf. auch einem zusätzlichem Nutzen der Behandlung zu generieren. Dabei ist offen, welche möglichen Endpunkte in ein Studiendesign integriert werden sollten und wie mit einer Unsicherheit der Ergebnisse umgegangen werden sollten.

Der Neuordnung der Nutzenbewertung von Medizinprodukten im GKV-VSG wird unmittelbaren Einfluss auf die Vergütung von neuen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden (NuB Verfahren) haben. Doch ist offen, wie die systematische Nutzenbewertung von Medizintechnik erfolgen kann, welche Parameter und Zielkriterien darin einfließen sollen bzw. wie sich ein Wert für Krankenhäuser, Kostenträger und Patienten ergeben kann.
Dieser Workshop ist die zweite Veranstaltung, die die Hochschule Neubrandenburg und die B. Braun Stiftung zu diesem Thema im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojekts durchführen. Bereits im April hat es eine Plenumveranstaltung gegeben, auf der Vertreter von Patienten, Medizintechnologieunternehmen, Krankenhäusern, Krankenkassen, aus der Politik und Entscheidungsgremien wie dem IQWiG ihre Meinung zur Bewertung von Medizinprodukten offen diskutierten. Es werden noch drei weitere Methodenworkshops und ein weiteres Symposium zu den Themen Abwägung von Evidenz, Risiko und Nutzen sowie über das Entscheiden über Entwicklung, Zulassung, Vergütung und Inanspruchnahme durchgeführt.

Eine Anmeldung ist über Nicole Jacob, B. Braun-Stiftung, unter Telefon 05661/71-1647 oder per E-Mail an nicole.jacob@bbraun-stiftung.de möglich.