Morbi-RSA: Weiterentwicklung der Zuweisungssystematik
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von 09:30 bis 17:30
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Der morbiditätsorientierte Risikostrukturausgleich – kurz Morbi-RSA – ist regulatorisches Kernstück, um Krankenkassen miteinander in den Wettbewerb um die besten Versorgungsangebote treten zu lassen. Wie jedes Ausgleichsinstrument hat er jedoch die unangenehme Eigenschaft, einzelne Partner zu begünstigen und andere zu benachteiligen. Eine möglichst feine und zielgenaue Justierung ist damit unabdingbar – und zugleich unerschöpfliches Thema für Wissenschaft und Politik. Denn die Frage nach der Gewichtung der einzelnen Auswahlparameter zur Justierung des Morbi-RSA kann je nach politischer Prioritätensetzung und wirtschaftlichem Bedarf unterschiedlich interpretiert werden und wird von der neuen Bundesregierung beantwortet werden müssen.
Die Konferenz zur „Zukunft des Morbi-RSA“ soll daher aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten, wo objektive Verzerrungen durch die derzeit gewählten Ausgleichskriterien vorliegen und wie sie ggf. zu überwinden sind. Es wird aber auch davon die Rede sein (müssen), welche Kriterien manipulativ verwendet werden können und mit welchen Mitteln hier einer Wettbewerbsverzerrung durch falsche Anreize begegnet werden kann.
Des Weiteren ist zu fragen, ob nicht auch regionale Verzerrungen einem Wettbewerbsausgleich zugeführt werden sollten, um Aktivitäten in vergleichsweise teuren Versorgungsregionen stärker fördern zu können. Und schließlich sollte noch darüber nachgedacht werden, ob es nicht in der Gesetzlichen Krankenversicherung grundsätzlich auch wettbewerbsfreie Zonen geben müsste, weil bestimmte Indikationen (beispielsweise seltene Erkrankungen) in einem Morbi-RSA kaum adäquat kompensiert werden können.
Da die Fragen des Morbi-RSA grundsätzlich alle Versorgungspartner betreffen und die Krankenkassen ihre Wettbewerbsstrategien daran ausrichten, liefern die Themen und Referate der Konferenz strategisches Grundlagenwissen für alle Akteure im Gesundheitswesen.