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Aktionswoche „Make Sense“ der EHNS will Prävention stärken

19.09.2018 10:36
Die Europäische Kopf-Hals-Gesellschaft (European Head and Neck Society, EHNS) initiiert zum sechsten Mal die Aktionswoche „Make Sense“ zur Aufklärung über Kopf- Hals-Krebs. Ziel der europaweiten Aktivitäten vom 17. bis 21. September ist es, die Risikofaktoren, Präventionsmöglichkeiten und Symptome der Krebserkrankung bekannt zu machen. „Viele Menschen können mit dem Begriff Kopf-Hals-Krebs nichts anfangen“, so Univ.-Professor Dr. med. Andreas Dietz, Direktor der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde am Universitätsklinikum Leipzig. „Dieses mangelnde Bewusstsein in der Bevölkerung führt dazu, dass die Erkrankung oft erst viel zu spät erkannt wird.“

Kopf-Hals-Krebs ist derzeit die siebthäufigste Krebsart weltweit, jährlich treten mehr als 150.000 neue Fälle auf1. Verantwortlich sind vor allem übermäßiger Tabak- und Alkoholkonsum. Allerdings zählt inzwischen auch eine Infektion mit Humanen Papillomaviren (HPV) zu den Risikofaktoren. Damit gelten auch junge Menschen, die kaum Tabak oder Alkohol konsumiert haben, zu den Risikogruppen. Der Einfluss dieser Faktoren unterscheidet sich je nach Lokalisation: während HPV vor allem für die Entstehung von Tumoren des Zungengrundes, des oberen Rachenabschnitts (Oropharynx) und der Rachenmandeln verantwortlich gemacht werden, ist für die meisten übrigen Lokalisationen insbesondere die Kombination von Tabak- und Alkoholkonsum von Bedeutung2. Eine frühe Diagnose ist entscheidend, da sie direkt mit den Überlebenschancen der Patienten korreliert.

Während der Aktionswoche sind Interessierte, Patienten und Angehörige eingeladen, sich bundesweit in Kliniken und Kopf-Hals-Zentren über die Erkrankung, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten zu informieren. Experten verschiedener Fachdisziplinen bieten Untersuchungen zur Früherkennung und Vorträge an. Eine Liste mit den teilnehmenden Kliniken und weitere Informationen zur Aktionswoche sind über die Internetseite www.kopf-hals-krebs.de abrufbar. In Deutschland wird die „Make Sense“-Kampagne von den Unternehmen
AstraZeneca, Bristol-Myers Squibb, Merck, MSD Sharp & Dohme und Norgine unterstützt.

 

1 European Cancer Patient Coalition. Head and Neck Cancer. http://www.ecpc.org/activities/policy-and-
advocacy/policy-initiatives/head-neck-cancer-make-sense-campaign
(zuletzt aufgerufen am 07.09.2018)
2 Gillison ML, Alemany L, Snijders PJF et al. (2012) Human papillomavirus and diseases of the upper airway: Head and neck cancer and respiratory papillomatosis. Vaccine 30 (SUPPL.5): F34-F54.