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AOK Baden-Württemberg: „Agenda Gesundheit" zur Bundestagswahl

19.07.2017 10:23
60 Prozent der Menschen in Deutschland wollen, dass ihre Krankenkasse mehr Möglichkeiten erhält, die gesundheitliche Versorgung zu gestalten. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar TNS im Vorfeld der Bundestagswahl im Auftrag der AOK Baden-Württemberg.

„Wir haben durch Direktverträge gemeinsam mit den Ärztepartnern eine alternative ambulante Arztversorgung für mittlerweile 1,5 Millionen Versicherte geschaffen. Darauf wollen und können wir uns aber nicht ausruhen, denn die Entwicklung zur besseren Versorgung für unsere Versicherten ist längst nicht abgeschlossen", so der Vorstandschef der AOK Baden Württemberg Dr. Christopher Hermann am 19. Juli in Stuttgart.

Die neue Bundesregierung müsse deshalb als bald deutliche Impulse für mehr Wettbewerb setzen und weitere Gestaltungsspielräume für innovative Vertragspartner schaffen. „Zupacken statt zuwarten heißt die Losung nach der Wahl. Das betrifft einmal mehr auch den Klinikbereich. Dort ebenfalls breit Direktverträge schließen zu können, würde vor allem Bewegung in Richtung mehr Qualität und zukunftsfähige Strukturen im Land bringen", so der AOK-Chef weiter. Die AOK würde mit den Häusern gezielt kooperieren, die nachweislich Qualität anbieten. Sie sieht darin einen wesentlichen Schritt weg vom Preis- hin zu einem echten Qualitätswettbewerb im Interesse der Versicherten. Hermann: „Die AOK Baden-Württemberg steht dabei auch für die Übertragung der Finanzierungs- und Sicherstellungsverantwortung selbstverständlich zur Verfügung."

Auch das weite Feld der Digitalisierung im Gesundheitswesen braucht laut AOK mehr politischen Mut und vor allem klare, verbindliche Rahmenbedingungen, die Handlungsdruck auslösen. „Hier muss die Politik den Handlungsrahmen vorgeben, andernfalls übernehmen private Großkonzerne den Markt", betont Hermann. Die Telemedizin bringe besonders in strukturschwächeren Regionen Versicherten einen schnellen und unkomplizierten Zugang zu ärztlicher Versorgung. Solche Innovationen funktionierten nur, wenn das Fernbehandlungsverbot weiter gelockert werde.

Dass der solidarische Ausgleich der Kassenfinanzen im sogenannten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) heute grundsätzlich gut funktioniere und gleichartige Wettbewerbsbedingungen unter den gesetzlichen Krankenkassen schaffe, ist für den Chef der Südwest-AOK unbestritten. Hermann: „Der Risikoausgleich führt zu gleichen Voraussetzungen unter den Kassen und zwingt sie dazu zu zeigen, ob und wie nachdrücklich sie tatsächlich dem stetigen Ausgaben- und Kostendruck begegnen."

Die AOK Baden-Württemberg praktiziert nach eigenen Angaben etwa mit den von ihr durchgesetzten Arzneimittelrabattverträgen schon seit zehn Jahren erfolgreiches marktwirtschaftliches Kostenmanagement. Allein 2016 entlasteten sie ihre Versicherten damit um mehr als 210 Millionen Euro, so die Krankenkasse.

Hier geht's zum Download der „Agenda Gesundheit".