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Besonderer Schutz der älteren Bevölkerung vor Covid-19-Infektion in den Regionen noch nicht überall effektiv umgesetzt

11.12.2020 14:14
Trotz erweiterter Kontaktbeschränkungen steigen die Covid-19-Fallzahlen unvermindert an – insbesondere in der Altersgruppe 80+. Schwere Verläufe und Todesfälle sind in dieser Gruppe besonders häufig; etwa zwei Drittel aller Todesfälle entfallen auf Personen im Alter über 79 Jahren, 87 Prozent der Todesfälle auf die Altersgruppe 70+. Aus der Altersgruppe 80+ befinden sich rund zwölf Prozent in stationären Pflegeinrichtungen. Dies sind auch die Personen mit jenen Krankheiten, die ein hohes Risiko für tödliche Infektionsverläufe begründen. Aus Hessen ist bekannt, dass mehr als zwei Drittel aller Covid-19-Todesfälle aus Alten-, Pflege- oder Behindertenheimen stammen.

„Das ist ein klares Hinweis darauf, wo mit spezifischen Schutzmaßnahmen gehandelt werden muss. Zudem zeigen Analysen einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Entwicklung der Neuerkrankungsrate in der Altersgruppe 60+ und der Beanspruchung einer intensivmedizinischen Behandlung. Für ein effektives Management der Corona-Pandemie ist es darum von zentraler Bedeutung, Infektionen in der älteren Bevölkerung zu verhindern“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi), Dr. Dominik von Stillfried.

Die Meldedaten des Robert Koch-Instituts für den Zeitraum 1. September 2020 bis 6. Dezember 2020 (36.-49. Kalenderwoche) zeigen, dass eine ansteigende Inzidenz in der allgemeinen Bevölkerung mit einer zeitlichen Verzögerung von ca. zwei Wochen auch zu einem Anstieg in der Bevölkerungsgruppe der 80+-Jährigen führt. Konkret führte im Untersuchungszeitraum ein inzidenter Fall je 100.000 Einwohner zwei Wochen später zu 1,43 Fällen je 100.000 Einwohner in der Altersgruppe 80+. Dieser Zusammenhang variiert allerdings stark zwischen den Kreisen. Aus dieser Beobachtung lassen sich im Hinblick auf den Schutz der älteren Bevölkerung ggf. Best-Practice-Regionen identifizieren.