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vfa-Bilanz 2018: Viele Fortschritte durch neue Medikamente

18.12.2018 10:25
Im Jahr 2018 haben forschende Pharma-Unternehmen 36 neue Medikamente auf den Markt gebracht (ohne Biosimilars), darunter zwölf gegen Krebs- und zehn gegen Stoffwechselerkrankungen. Dazu kamen noch neue Darreichungsformen für bekannte Medikamente, etwa für Kinder. Insgesamt sind diese Arzneimittel gegen mehr als 45 Krankheiten einsetzbar. "Für viele Patientinnen und Patienten bedeuten die neuen Medikamente bessere Behandlungsmöglichkeiten; für einige sogar die erste gezielte Therapie überhaupt." Das sagte Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa), am 18.12.18 zu dieser Innovations-Bilanz.

Die Neueinführung von 36 Medikamenten mit neuem Wirkstoff in einem Jahr ist überdurchschnittlich hoch (Zehnjahresschnitt: 32). Diese Medikamente verteilen sich auf die verschiedenen Krankheitsgebiete wie folgt:

Krebserkrankungen: 12
Stoffwechselerkrankungen: 10
Entzündungskrankheiten: 4
Infektionskrankheiten: 4
Blutungskrankheiten: 2
Schmerzen: 1
Muskuloskelettale Krankheiten: 1
Herz-Kreislauf-Krankheiten: 1
Psychische Krankheiten: 1


Zahlreiche Orphan-Medikamente


Für die Behandlung seltener Krankheiten hat sich 2018 viel getan: Gleich 15 Medikamente mit neuem Wirkstoff haben den Orphan Drug-Status in der EU (2017 waren es 10). Er zeigt an, dass die EU-Arzneimittelbehörde EMA diese Medikamente gegen seltene Krankheiten als den bisherigen Therapiemöglichkeiten überlegen einstuft.

Neueinführungen gegen Krebserkrankungen

Wie schon in vergangenen Jahren werden rund ein Drittel der neuen Medikamente (12) gegen Krebserkrankungen eingesetzt. Dazu Fischer: "Fast die Hälfte der Menschen in Deutschland erkrankt im Laufe ihres Lebens an der einen oder anderen Form von Krebs. Mit intensivem Engagement ist es den Pharma-Unternehmen gelungen, für sie weitere neue Therapien zu entwickeln. Für die Chancen der Betroffenen es wichtig, dass gegen jede Krebsart mehrere unterschiedliche Mittel zur Verfügung stehen. Damit können auch resistent gewordene Krebszellen erreicht werden." Erstmals wurden 2018 zwei CAR-T-Zell-Therapien verfügbar. Bei diesen werden einem Patienten bestimmte Immunzellen (T-Zellen) entnommen und im Labor durch gentechnische "Nachrüstung" zum Medikament gemacht.

Neueinführungen gegen Stoffwechselkrankheiten

Es ist außergewöhnlich, so Fischer, dass in einem Jahr gleich zehn Medikamente für Patienten mit Stoffwechselerkrankungen herausgekommen seien. Unter diesen befinden sich Medikamente gegen die Volkskrankheit Diabetes Typ 2 ebenso wie gegen einige seltene angeborene Stoffwechselstörungen. Zu diesen zählen Mukoviszidose, Transthyretin-Amyloidose, bestimmte Lipodystrophien, verschiedene Störungen der Harnstoff-Bildung sowie die schon erwähnten Krankheiten Alpha-Mannosidose und Sly-Syndrom.