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APOkix: Bundestagswahl 2013

06.08.2013 12:06
Gerade das Thema Gesundheit befeuert den Wahlkampf nicht selten noch in den letzten Wochen vor der Wahl. Auch für die deutschen Apothekerinnen und Apotheker enthalten einige der aktuellen Wahlprogramme der Parteien wichtige Anknüpfungspunkte.

Während die CDU/CSU mit der „rollenden Apotheke“ die Versorgung in ländlichen Gebieten sicherstellen will, setzt die Linke in ihrem Programm beispielsweise auf ein Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Medikamenten. Welche Themen für die deutschen Apothekerinnen und Apotheker besonders relevant sind, was sie sich von der kommenden Regierung erwarten und welche Parteien sich aus Sicht der Apothekerschaft am ehesten für ihre Interessen einsetzen, hat das IFH Köln im Juli im APOkix (Apothekenkonjunkturindex) untersucht.

Spitzenreiter der Themen für die nächste Legislaturperiode ist nach Ansicht von über 90 Prozent der Apothekerinnen und Apotheker ein eindeutiges Bekenntnis zur vollfunktionsfähigen Apotheke, also ein klares „Nein“ zur sogenannten „Apotheke light“. In der laufenden Legislaturperiode wurde über dieses Thema intensiv diskutiert, beispielsweise über eingeschränkte Anforderungen an den Betrieb von Filialapotheken. Im Einklang mit dieser Forderung sehen die Apothekerinnen und Apotheker die Politik auch in der Pflicht, wenn es um den Erhalt des Versorgungsnetzwerkes durch die Apotheke vor Ort geht. Dies beinhaltet auch eine leistungsgerechte Vergütung. Entsprechend steht dieses Thema auf Rang drei der wichtigsten Themen für die nächste Legislaturperiode. „Die Forderungen der Apothekerinnen und Apotheker decken sich mit den Vorstellungen und Wünschen der Bevölkerung im Hinblick auf die Stellung der Apotheke im Gesunheitssystem. So wünschen sich neun von zehn Bundersbürger die Apotheke als schnell und leicht zu erreichenden Ansprechpartner und Wegweiser im Gesundheitswesen. Zudem glauben 70 Prozent, dass der Apotheker für ihre Gesundheit immer wichtiger wird, da ärztliche Gesundheitsleistungen gekürzt werden; 80 Prozent fordern dabei, dass Apotheken und Ärzte enger zusammenarbeiten sollen“, kommentiert IFH-Apothekenexperte Dr. Markus Preißner die Befragungsergebnisse.

CDU und die Linke bei apothekenrelevanten Themen vorn

Bei der Frage, welche Parteien sich aus Sicht der Apothekerinnen und Apotheker am ehesten für apothekenrelevante Themen einsetzen werden, zeigt sich ein recht deutliches Bild: Die CDU kann die meisten Themen für sich entscheiden. Auch der Linken wird für die untersuchten Themen eine hohe Kompetenz ausgesprochen. Vor allem beim Thema Gewährleistung einer leistungsgerechten Vergütung kann die Linke punkten. Die FDP erreicht bei den meisten Themen etwas abgeschlagen Platz drei. In die SPD, die Grünen oder die Piraten werden von Seiten der Apothekerinnen und Apotheker hingegen kaum Hoffnungen gesetzt.

Geschäftslage weiterhin stabil

Auch im Juli bleibt die Geschäftslage der deutschen Apotheken verhältnismäßig stabil. Der Indexwert für die aktuelle Geschäftslage fällt zwar leicht, landet mit 94,3 Indexpunkten aber nur knapp unterhalb der neutralen 100-Punkte-Marke. Knapp die Hälfte der befragten Apothekerinnen und Apotheker beurteilt ihre aktuelle Geschäftslage weder besonders positiv noch negativ. Auch die Geschäftserwartung kann das Niveau halten: Der Indexwert für die Geschäftserwartung erreicht im Juli 92,6 Punkte. Auch hier gehen die meisten Befragten davon aus, dass die betriebswirtschaftliche Situation ihrer Apotheke stabil bleiben wird. Damit hat sich der Anteil negativer Beurteilungen im Vergleich zum Vorjahr deutlich verringert. Schauten im Juli 2012 noch rund 62 Prozent der APOkix-Teilnehmer negativ in die Zukunft, sind es im Juli 2013 lediglich noch 28 Prozent.