Sie sind hier: Startseite Nachrichten Epidemiologe Gérard Krause wechselt zur WHO

Epidemiologe Gérard Krause wechselt zur WHO

22.02.2023 15:44
Der DZIF-Wissenschaftler und Epidemiologe Prof. Gérard Krause wechselt zum 1. März 2023 zur Weltgesundheitsorganisation WHO. Dort wird er eine neu eingerichtete Abteilung für „Surveillance Systems“ übernehmen. In seiner zwölfjährigen Laufbahn als Leiter der Abteilung für Epidemiologie des Braunschweiger Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) war Gérard Krause maßgeblich an der Entwicklung verschiedener Digital Health-Tools wie SORMAS, PIA und SafeVac und neuer labordiagnostischer Verfahren sowie an der Durchführung mehrerer großer epidemiologischer Bevölkerungsstudien beteiligt.

Von 2016 bis 2020 koordinierte er auch die Infrastruktur „Epidemiologie“ des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF). Über seine Tätigkeiten am HZI und DZIF hinaus hatte Krause auch enge Verbindungen zur Medizinischen Hochschule Hannover, dem TWINCORE und der NAKO Gesundheitsstudie.

„Gérard Krause hat als international angesehener Epidemiologe in den vergangenen zwölf Jahren eine Vielzahl bedeutender Leistungen für die Forschung und die strategische Ausrichtung des HZI erbracht. Insbesondere die Entwicklung und die nationale und internationale Verbreitung von SORMAS sowie sein großes persönliches Engagement in der öffentlichen Aufklärungsarbeit zur Corona-Pandemie waren Beiträge von besonders hohem gesellschaftlichem Wert“, sagt Prof. Dirk Heinz, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZI und Vorstandsmitglied des DZIF. „Seine neue herausgehobene Position bei der WHO ist eine besondere Auszeichnung sowohl für ihn als Wissenschaftler wie auch eine besondere Wertschätzung unserer Forscherinnen und Forscher, die daran arbeiten, aktuelle und zukünftige Infektionsausbrüche besser zu kontrollieren. Zugleich bedauern wir Gérard Krauses bevorstehenden Weggang sehr, der zunächst eine große Lücke hinterlassen wird.“

Krause wird bei der WHO in Genf die Leitung der neu eingerichteten Abteilung für „Surveillance Systems“ übernehmen. Die Abteilung wird den internationalen Austausch und die wechselseitige Ergänzung unterschiedlichster Frühwarn- und Erhebungssysteme für Infektionskrankheiten fördern. Zusammen mit Expert:innen der WHO-Regionen, der nationalen Public Health-Institute und der Wissenschaft sollen internationale Standards entwickelt und die Länder bei der Stärkung ihrer Surveillance-Systeme unterstützt werden, um so Epidemien und Pandemien frühzeitig entdecken und zielgerichtet eindämmen zu können. „Die Epidemieüberwachung so ganzheitlich und umfassend anzugehen, ist eine echte Chance, die Welt vor künftigen Epidemien besser zu schützen“, sagt Gérard Krause. „Die Aufgabe ist allerdings riesig. Hierzu möchte ich gerne meinen Beitrag leisten.“

„Gérard Krause hat in den vergangenen Jahren immer wieder unter Beweis gestellt, wie Forschungs- und Innovationsarbeit im Bereich für Frühwarn- und Surveillance-Systeme zusammengebracht werden können. Es ist großartig, dass wir mit ihm im Team diese Erfahrung nun zum Wohle aller Mitgliedsstaaten der WHO einsetzen können“, sagt Dr. Chikwe Ihekweazu, Assistant-Director General bei der WHO und Leiter der Division für Aufklärungs- und Surveillance-Systeme, zu dem auch der WHO-Hub für Pandemische und Epidemische Aufklärung in Berlin zählt.