Sie sind hier: Startseite Nachrichten Implantateregister Deutschland startet

Implantateregister Deutschland startet

23.05.2023 16:59
Das Implantateregister Deutschland hat die ersten Daten zu Brustimplantaten aus Kliniken erhalten und somit den Probebetrieb aufgenommen. Ab dem 1. Januar 2024 müssen alle Gesundheitseinrichtungen implantatbezogene Maßnahmen mit Brustimplantaten an das Register melden.

„Mit Brustimplantaten können Frauen nach einer Brustkrebserkrankung oder mit Fehlbildungen mehr Lebensqualität wiedererlangen", so Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach.. "Die Patientinnen sollen sich darauf verlassen können, dass sie qualitativ hochwertige Implantate bekommen und bei Problemen schnell informiert werden." Das Implantateregister schafft nach Einschätzung Lauterbachs Transparenz und verbessert die Patientensicherheit. Das Register starte nun mit der Erfassung von Brustimplantaten, bald sollen auch Endoprothesen für Hüfte und Knie registriert werden. "Im Rahmen unserer Digitalisierungsoffensive werden die Daten des Implantateregisters auch für die Forschung ausgewertet, um die Versorgung mit Implantaten systematisch zu verbessern", erklärt der Bundesgesundheitsminister.

Der Aufbau einer sicheren technischen Plattform bei der bundeseigenen D‑Trust GmbH und dem ITZBund sowie der Transport über die Telematikinfrastruktur garantierten die Informationssicherheit und den Schutz der Gesundheitsdaten. Nur die Vertrauensstelle beim Robert Koch Institut kenne die Krankenversichertennummer der Patientinnen und Patienten. Die Registerstelle beim Bundesministerium für Gesundheit speichert die Angaben zum Implantat und die medizinischen Daten. Sie verfügt nur über Pseudonyme der Patientinnen und Patienten und kennt deren Identität nicht.

Der Aufbau der ersten Ausbaustufe des Registers erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der DGPRÄC (Deutschen Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie) sowie der AWOgyn (Arbeitsgemeinschaft für ästhetische, plastische und wiederherstellende Operationsverfahren in der Gynäkologie), einer Sektion der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe.

In der derzeit laufenden Konsolidierungsphase werden laut BMG mit den bereits teilnehmenden Einrichtungen noch einige Anpassungen vorgenommen. Ergänzend werde die Registrierung und Authentifizierung der Kliniken und Praxen auf ein massentaugliches Verfahren umgestellt. Im Anschluss können sich alle Gesundheitseinrichtungen für den Probebetrieb registrieren und damit auf den Regelbetrieb ab 2024 vorbereiten.