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Marinomed mit Rekordumsatz 2019 und positivem Ausblick für 2020

17.04.2020 14:38
Die Marinomed Biotech AG, ein global tätiges biopharmazeutisches Unternehmen mit Sitz in Wien, verzeichnete im Geschäftsjahr 2019 eine erfreuliche Entwicklung. In allen Unternehmensbereichen wurden wichtige Meilensteine erreicht: So steigerte Marinomed die Umsätze im Segment "Carragelose" deutlich. Bei der Technologieplattform "Marinosolv" schloss das Unternehmen die Phase-III-Studie für das Leitprodukt Budesolv erfolgreich ab. Die Ergebnisse ermöglichen nun die Ausweitung auf weitere Anwendungsgebiete. Mit dem Börsegang im Februar 2019 schuf Marinomed nach eigenen Angaben eine solide Basis für den weiteren Wachstumskurs.

„Der derzeit starke Anstieg in der Nachfrage nach "Carragelose"-Produkten war 2019 noch nicht absehbar. Er zeigt aber, dass im Umgang mit Virusinfektionen der Atemwege ein Umdenken auf globaler Ebene zu erwarten ist. Wir gehen davon aus, dass als Folge von Covid-19 Virus-Blockern zukünftig eine ganz entscheidende Rolle zukommen wird. Mit unseren Technologieplattformen sind wir dafür sehr breit und ausgezeichnet aufgestellt“, kommentiert Marinomed-CEO Andreas Grassauer die aktuelle Ausnahmesituation. So ist die von Marinomed entwickelte, patentgeschützte "Carragelose" einer der ganz wenigen Wirkstoffe mit klinischen Daten zu mit Coronavirus infizierten Patienten. Bereits 2014 ergab eine Analyse, dass die mit "Carragelose" behandelten Patienten im Vergleich zu einem Placebo um 3 Tage kürzer krank waren. Andreas Grassauer: „Wir konnten damit bereits vor einigen Jahren zeigen, dass "Carragelose" Coronaviren physikalisch bindet und in Folge die Vermehrung der Viren reduzieren kann.“

Zum neuen Sars-CoV-2 Virus liegen noch keine Labordaten oder klinische Studien vor. Marinomed ist allerdings über nationale und internationale Netzwerke in umfangreiche Forschungsaktivitäten eingebunden. „Sollten sich auch hier ähnlich positive Effekte zeigen, gehen wir von einer weiteren Nachfragesteigerung auf globaler Ebene aus“, erläutert Andreas Grassauer. Aktuell werden Carragelose®-Produkte in mehr als 40 Ländern weltweit vertrieben. Das Unternehmen arbeitet daher intensiv an einem weiteren Ausbau der Produktionskapazitäten bei Partnerherstellern.

Bei "Marinosolv" wurde 2019 mit dem erfolgreichen Abschluss der Phase-III-Studie für das erste Leitprodukt der klinische Beweis erbracht, dass der Einsatz der Technologieplattform zuvor schwer lösliche Wirkstoffe in Lösung bringt und somit für Patienten sinnvoll und vorteilhaft ist. „Damit konnte die Dosis reduziert und gleichzeitig der Wirkeintritt beschleunigt werden“, sagt Andreas Grassauer und setzt fort: „Der Weg für weitere Anwendungen dieser Technologieplattform ist damit frei.“

In präklinischen Studien erzielte "Marinosolv" bereits vielversprechende Ergebnisse für weitere Anwendungsgebiete. Die Studien zeigen, dass zusätzlich zu den Leitprodukten Budesolv (Phase-III-Studie für allergischen Heuschnupfen erfolgreich abgeschlossen) und Tacrosolv (Phase-II-Studie zur Behandlung allergischer Bindehautentzündung in Vorbereitung) mit Hilfe von "Marinosolv" auch die bisher schwer löslichen Wirkstoffe Mometason und Fluticason in größeren Mengen aufgelöst werden können. Marinomed erweitert damit das Einsatzspektrum von "Marisolv" auf die Bereiche Nase, Augen, Lunge und Magen-Darm. Damit eröffnen sich Marinomed nach eigener Einschätzung wachstumsstarke Multimilliarden-Märkte, denn alleine  der Markt für allergischen Heuschnupfen für das erste Leitprodukt Budesolv sei rund USD 13 Mrd. p.a. groß.

Geschäftsergebnisse 2019

Marinomed konnte im Geschäftsjahr 2019 die Umsatzerlöse um 31 % auf EUR 6,14 Mio. steigern (2018: EUR 4,67 Mio.). Diese wurden fast ausschließlich vom Segment Carragelose® erzielt. Um die langfristigen Wachstumsziele zu erreichen, legte Marinomed den Fokus unverändert auf Investitionen in Forschung und Entwicklung. Diese stiegen auf EUR 4,78 Mio., nach EUR 2,93 Mio. in 2018. Diese hohen Investitionen spiegelten sich in der Ergebnisentwicklung wider. Das Betriebsergebnis (EBIT) war mit EUR -6,21 Mio. plangemäß negativ (2018: EUR -5,14 Mio.). Das Jahresergebnis verbesserte sich hingegen von EUR -12,10 Mio. auf EUR -7,22 Mio. Die liquiden Mittel stiegen infolge des Börsegangs von EUR 1,72 Mio. auf EUR 12,02 Mio.

Positiver Ausblick 2020

Marinomed erwartet für das Jahr 2020 erneut eine gute Auftrags- und Umsatzentwicklung. Dabei ist in den ersten Monaten 2020 eine deutlich erhöhte Nachfrage nach Carragelose®-Produkten als Folge der SARS-CoV-2 Pandemie zu verzeichnen, die sich positiv auf die Umsatzentwicklung auswirken wird. Diesem positiven Effekt stehen pandemiebedingte, kurzfristige Verzögerungen bei geplanten Studien und Zulassungsprozessen entgegen. Aufgrund der anhaltend hohen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung erwartet Marinomed 2020 und auch in den Folgejahren unverändert operativ negative Ergebnisse.