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Neue Studie von Pro Generika: Wie sieht die Arzneimittelversorgung der Zukunft aus?

18.05.2021 11:00
Die Corona-Pandemie hat unter anderem deutich gemacht, wie fragil die Versorgung mit lebenswichtigen Medikamenten ist – und wie sehr es zugleich auf ihre Verlässlichkeit ankommt. Doch was kann aus dieser Krise für die europäische Arzneimittelversorgung gelernt werden? Um Antworten zu finden hat der Branchenverband Pro Generika eine Studie „Zukunft der europäischen Generika- und Biosimilarsindustrie 2030plus“ in Auftrag gegeben.

Denkbar sind für die Wissenschaftler zwei Antworten auf diese Frage:

  • Ja! Die Welt hat aus Covid-19 gelernt, der Megatrend Nachhaltigkeit hat sich durchgesetzt und zu einer starken Arzneimittelproduktion in Europa geführt, wo nach höchsten sozialen und ökologischen Standards produziert wird.
  • Nein! Erkenntnisse sind schnell verpufft. Aufgrund noch massiveren Kostendrucks konnte sich eine Turbo-Globalisierung entwickeln, in der es keine nennenswerte Produktion in Europa mehr gibt und die schwerpunktmäßig in Afrika stattfindet. Weil sie dort noch günstiger ist und der Preis das einzig Ausschlaggebende ist.


Im Auftrag von Pro Generika hat die School of International Business und Entrepreneurship (SIBE) der Steinbeis-Hochschule soziale, technologische, politische und wirtschaftliche Entwicklungen analysiert, die ein Bild der Arzneimittelversorgung im Jahr 2030 ergeben können. Außerdem wurden über 80 Experten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft um ihre Einschätzung gebeten. Ziel war es, die Faktoren zu finden, die unsere Arzneimittelversorgung bis ins Jahr 2030 prägen, verbessern oder gefährden werden.

Das Ergebnis sind insgesamt vier Szenarien, die eintreten könnten – je nachdem welche der bereits heute angelegten Tendenzen sich durchgesetzt haben. Zwei davon beleuchten vor allem Produktionsstandort, Umweltbedingungen und Wertschöpfungsketten. In den beiden anderen spielen der Einfluss von Big Tech und Plattformökonomie sowie die Auswirkungen des Selbstoptimierungstrends inkl. Fitnesstrackern zur digitalen Selbstvermessung eine prägende Rolle.

Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika: „Was die verlässliche Versorgung der Patientinnen und Patienten angeht, stehen wir in Europa jetzt am Scheideweg. Unsere Studie zeigt, was möglich ist, wenn Kräfte wie Preisdruck oder Werte wie Nachhaltigkeit unser Tun bestimmen. Sie macht uns sehr deutlich, dass wir heute schon determinieren, wie die Welt von morgen aussehen wird.“