Fotrschung, um Alzheimer aufzuhalten
Steutel weiter: "Es ist gut, dass Deutschland im Juli eine Nationale Demenzstrategie verabschiedet hat, die sowohl die Versorgung als auch die Forschung einbezieht. Nun erfordert die Umsetzung das Zusammenwirken vieler Partner, auch der Industrie. Der vfa und seine forschenden Pharma-Unternehmen steuern gerne ihre Expertise bei, insbesondere im Bereich der Labor- und klinischen Forschung."
Aktuell haben 17 Medikamente das letzte Stadium der Erprobung gegen Alzheimer erreicht (die sogenannte Phase III). Sie greifen an unterschiedlichen Stellen im Gehirn ein. Sie sorgen beispielsweise dafür, dass alzheimertypische Proteinklumpen zwischen Nervenzellen verhindert oder abgebaut werden oder anomale Proteinstränge (die Tau-Fibrillen) in den Zellen nicht entstehen. In mehrjährigen klinischen Studien mit vielen Patienten wird geprüft, ob damit auch der geistige Verfall gebremst werden kann. Mit weiteren Mitteln wird versucht, psychische Symptome wie Agitation zu lindern.
Therapieentwicklung in Deutschland
"Deutschland hat in der Alzheimer-Therapieentwicklung eine starke Stellung", so Steutel. Umfassende Grundlagenforschung dazu findet insbesondere im Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen mit seinen zehn Standorten mit rund 1.000 Mitarbeitern statt (www.dzne.de). Angewandte Forschung zur Wirkstofferfindung geschieht unter anderem in den deutschen Labors mehrerer internationaler Pharma-Unternehmen. Viele Krankenhäuser wirken an klinischen Prüfungen zur Erprobung von Alzheimer-Medikamenten mit; derzeit sind sie laut Studienregister clinicaltrials.gov an 14 verschiedenen industrie-finanzierten Studien beteiligt. Dieses Engagement lässt sich in Zukunft noch weiter ausbauen, finden doch gerade weltweit (laut gleicher Quelle) sogar mehr als 100 industrie-finanzierte Studien mit Alzheimer-Medikamenten statt.