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Reaktionen auf die Vorschläge der Regierungskommision zur Notfallversorgung

13.02.2023 18:03
Die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Dr. Carola Reimann, zeigt sich erfreut über die Vorschläge der Regierungskommission zur Notfallversorgung. Wichtig sei, dass die sektorale Trennung in diesem Bereich überwunden werde. Auch Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK, begrüßt, dass das Thema Notfallversorgung "angepackt" werde.

Baas: "Gerade die integrierten Notfallzentren und die Integrierten Leitstellen sind wichtig für eine schnellere und besser koordinierte Notfallversorgung. Durch solche zentralen Anlaufstellen wissen die Patientinnen und Patienten künftig sofort, wo sie hinmüssen. Die bisher oft schwierige Entscheidung in Notfällen ‚Praxis oder Notaufnahme‘ wird dadurch deutlich einfacher."

Nach Einschätzung von Carola Reimann sei man mit der Schaffung von Integrierten Leitstellen und der Bündelung der Notfallversorgung in Integrierten Notfallzentren auf dem richtigen Weg. "Allerdings sollten die Integrierten Notfallzentren als eigenständige Organisationseinheiten verankert werden, um die bisher stark fragmentierten Versorgungsstrukturen zu überwinden", fordert Reimann. "Es sollte darum gehen, dass ohne ökonomische Beeinflussung und nach medizinischen Kriterien die richtige Versorgungsebene angesteuert wird. Dazu gehört dann auch ein eigenständiges Budget mit einem neuen Entgeltsystem.“

Für Prof. Jens Scholz, 1. Vorsitzender des Verbandes der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) sind integrierte Notfallzentren und integrierte Leitstellen ebenso der richtige Weg für eine Reform der Notfallversorgung. Wichtig sei jedoch, dass die Notfallzentren in der Regel an den Krankenhäusern mit den G-BA-Notfallstufen 2 und 3 andocken sollten. "Denn dort wird die interdisziplinäre Kompetenz gebündelt vorgehalten. Zudem soll das Krankenhaus die Leitung des jeweiligen Integrierten Notfallzentrums übernehmen können. Das ist absolut richtig. Denn die Krankenhausärzte haben den besten Überblick über die weiteren Versorgungskapazitäten vor Ort“, erklärte Scholz. Jens Bussmann, VUD-Generalsekretär, ergänzt: "Der Vorschlag enthält zahlreiche Vorgaben zur Verfügbarkeit qualifizierten Personals, um eine qualitativ gute Notfallversorgung zu sichern. Dies ist so nur in größeren Krankenhausstrukturen mit vielen Disziplinen unter einem Dach möglich." Damit verbunden seien in Technik und vor allem Telemedizin. Bussmann: "Investitionsmittel müssen in einer reformierten Krankenhauslandschaft dort gebündelt eingesetzt werden, wo die Versorgung letztlich auch stattfinden soll."