Sie sind hier: Startseite Nachrichten Höheres Risikobewusstsein kann Gesundheitswesen entlasten

Höheres Risikobewusstsein kann Gesundheitswesen entlasten

26.01.2023 18:01
Wie der aktuelle States of Mind Health Report von Allianz Partners zeigt, sorgt sich gerade mal ein Drittel (33%) der über 65-Jährigen wegen chronischer Krankheiten wie Herzprobleme, Schlaganfälle und Diabetes.[1] Tatsächlich aber sind chronische Krankheiten weltweit die häufigste Todesursache und stellen eine große Belastung für die Gesundheitssysteme dar.

Der Report basiert auf den Erkenntnissen führender Branchenexpert:innen sowie den Resultaten einer Umfrage von Allianz Partners. Er identifiziert drei Faktoren, mit denen die Gesundheitssysteme die weitreichenden Herausforderungen bewältigen können, denen sie heute gegenüberstehen:

  • Fokus auf Prävention
  • Stärkere Sensibilisierung der Menschen für das Thema Gesundheit
  • Erschließung des Potenzials digitaler Gesundheitsdienste


Die Ergebnisse des Reports machen deutlich, dass die Öffentlichkeit noch stärker für chronische beziehungsweise nicht übertragbare Krankheiten (Non-Communicable Diseases/NCDs) sensibilisiert werden sollte. Damit ließe sich die Belastung der Gesundheitssysteme in den verschiedenen Ländern aktuell und künftig erheblich verringern. Das gelte insbesondere vor dem Hintergrund einer alternden Weltbevölkerung: Da die Menschen länger mit solchen Krankheiten leben, werde die Belastung durch NCDs deutlich zunehmen, so eine Schlussfolgerung des Mind Health Reports.

Der Bericht unterstreicht darüber hinaus die Bedeutung präventiver Maßnahmen, die das Risiko von NCDs verringern könten – etwa in Form einer Ernährungsumstellung, der Rauchentwöhnung oder eines geringeren Alkoholkonsums. Wenn die Patient:innen mehr Eigenverantwortung übernehmen, das eigene Gesundheitsverhalten optimieren und gegebenenfalls ihren Lebensstil ändern würden, könnte das erheblich zur allgemeinen Entlastung beitragen.

Laut der Umfragedaten von Allianz Partners bestehe hier noch erhebliches Verbesserungspotenzial: Nur 46 Prozent der Befragten aus allen Altersgruppen wollen nach der Pandemie eine aktivere Gesundheitsvorsorge betreiben.

Eine wesentliche Rolle bei der Stärkung der Eigeninitiative spielen laut Report die Hürden im Gesundheitssystem, die von den Betroffenen wahrgenommen werden. Wenn die Gesundheitsdienstleister hier  proaktiver über alternative Wege informieren – zum Beispiel innerhalb der Gemeinden oder über lokale Initiativen – und ein größeres Verständnis für die Bedenken der Patient:innen entwickeln, könnten daraus Anreize für eine bewusstere Gesundheitsvorsorge entstehen.

Außerdem müssten digitale Gesundheitsdienste weiterentwickelt und ausgebaut werden, die Patient:innen stärker in die Prozesse einbinden. Tatsächlich habe die Nutzung digitaler Gesundheitsdienste in Teilen der Bevölkerung in den letzten Jahren stark zugenommen – laut der erhobenen Daten stieg die Inanspruchnahme von Telekonsultation-Angeboten durch junge Familien in den vergangenen zwei Jahren um 26 Prozent.
Allerdings besteht nach wie vor eine große digitale Kluft zwischen den Generationen. Laut Umfrage nutzen nur 39 Prozent der über 65-Jährigen medizinisches Telemonitoring – oder würden es auch nur in Erwägung ziehen. Bei jungen Familien liegt der Anteil bei 66 Prozent.

[1] Die quantitative Datenbank Customer Lab von Allianz Partners aus dem Jahr 2022; gesammelte Daten mit mehr als 25.000 Verbraucher:innen in zehn großen Märkten.