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Umfrage zeigt: Medizinische Apps gewinnen für Ärzt:innen in Europa weiter an Bedeutung

21.02.2023 08:53
Die Relevanz von medizinischen Apps nimmt für Ärztinnen und Ärzte in Europa stetig zu: 67 Prozent informieren sich per App über die neuesten Erkenntnisse in ihrem Fachgebiet. 2020 waren es noch 57 Prozent. Nach Fachmagazinen (69 Prozent) sind die Apps damit die zweitwichtigste Informationsquelle in der täglichen Praxis von Medizinerinnen und Medizinern. Das hat die Digital Doctor Survey im Auftrag des Digital-Health-Unternehmens Mediately unter 6.800 europäischen Medizinerinnen und Medizinern aus neun Ländern, darunter Deutschland, Italien und Slowenien, ergeben.

In Deutschland haben Fachmedien und Lehrbücher deutlich mehr Einfluss als bei den europäischen Nachbarn: Knapp drei Viertel der deutschen Befragten geben Fachmagazine als wichtigste Informationsquelle an. 62 Prozent der deutschen Ärzt:innen bevorzugen Lehrbücher. Medizinische Apps wie Mediately sind immerhin für mehr als die Hälfte (59 Prozent) in der täglichen Praxis relevant. Die Digital Doctor Survey ist eine der größten Umfragen dieser Art in Europa und wurde 2022 zum dritten Mal durchgeführt – erstmals auch unter deutschen Ärzt:innen.

„Ärztinnen und Ärzte schätzen unabhängige und digitale Informationsquellen, das zeigen die Ergebnisse der Digital Doctor Survey ganz deutlich. Besonders digitale Angebote werden im Praxisalltag eine immer wichtigere Rolle spielen. Diese Veränderung sehen wir auch bei Mediately: In den letzten zwei Monaten haben Ärztinnen und Ärzte die App mehr als 4,5 Millionen genutzt und damit einen neuen Rekord aufgestellt”, sagt Blaž Triglav, CEO von Mediately. Mediately stellt Ärztinnen und Ärzte komplexe Arzneimittelinformationen und medizinische Leitlinien einfach aufbereitet zur Verfügung und unterstützt sie mit digitalen Tools bei Entscheidungen.

Der größte Vorteil der Digitalisierung: leichterer Zugang zu medizinischem Wissen

Knapp zwei Drittel der europäischen Ärzt:innen geben an, dass sich ihre Einstellung zur Digitalisierung durch die Corona-Pandemie verbessert hat. Die Mehrheit der Befragten (93 Prozent) sieht den größten Vorteil der Digitalisierung im leichteren Zugang zu medizinischer Weiterbildung und Informationen. Die Kommunikation mit Kolleg:innen (34 Prozent) und die Interaktion mit Patientinnen und Patienten (27 Prozent) folgen mit Abstand. Deutsche Mediziner:innen sind etwas zurückhaltender: Durch die Erfahrung der vergangenen drei Jahre ist nur etwa die Hälfte optimistischer gestimmt, wenn es um digitale Themen geht.

95 Prozent fordern digitale Leitlinien

Im Praxisalltag kommen medizinische Leitlinien regelmäßig zum Einsatz: 81 Prozent der europäischen Ärztinnen und Ärzte nutzen bis zu fünf Leitlinien pro Woche und richten Diagnose und Therapie danach aus. 14 Prozent der Befragten greifen sogar auf bis zu zehn verschiedene Leitlinien im Praxisalltag zurück. Der digitalen Nutzung von Leitlinien stehen die Ärztinnen und Ärzte sehr offen gegenüber: Insgesamt 95 Prozent der Befragten würden sie in dieser Form nutzen. In Deutschland liegt der Wert bei 98 Prozent.

Wunsch nach digitaler Kommunikation mit Pharmareferent:innen

In der Umfrage hat Mediately die Teilnehmer:innen auch nach der Interaktion mit Pharmareferent:innen gefragt. Das Ergebnis: Sie fühlen sich verstanden. Knapp zwei Drittel der europäischen Ärztinnen und Ärzte sagen, Pharmareferenten wüssten, welche Informationen sie als Mediziner wirklich brauchen.

Die digitale Kommunikation mit den Pharmareferenten steht bei den Befragten hoch im Kurs. Gefragt nach der Art und Weise gab fast die Hälfte der Ärztinnen und Ärzte (44 Prozent) an, sich digitale Inhalte zu wünschen, die auf ihre individuellen Bedürfnisse und Interessen zugeschnitten sind. Ein Drittel bevorzugt die Kombination aus Events, Vor-Ort-Besuchen und maßgeschneiderten digitalen Inhalten.

„Die Ergebnisse der Digital Doctor Survey 2022 zeigen deutlich, dass digital verfügbare Informationen für Ärzt:innen im Praxisalltag unersetzlich sind. Pharmaunternehmen sollten dies nutzen, um Mediziner:innen in ganz Europa effektiver bei ihrer Arbeit zu unterstützen – mit personalisierten Informationen, abgestimmt auf die Themen der Behandelnden. Dies kommt nicht nur den Ärzt:innen, sondern auch den Patient:innen zugute", so Blaž Triglav.