Nachrichten
DKG: Lage der Krankenhäuser so schlecht wie noch nie – Insolvenzen steuern 2024 auf Rekordhoch zu
Fast 80 Prozent der Krankenhäuser in Deutschland erwarten für das Jahr 2023 ein negatives Jahresergebnis. Für das Jahr 2024 gehen 71 Prozent der Krankenhäuser von einer weiteren Verschlechterung und nur vier Prozent von einer Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation aus. Maßgebliche Gründe für die äußerst schwierige wirtschaftliche Lage seien die deutlich gestiegenen Sach- und Personalkosten im Krankenhaus. Nahezu flächendeckend haben sie die Liquidität der Krankenhäuser stark beeinträchtigt. Das sind Ergebnisse des aktuellen Krankenhaus-Barometers des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI), einer jährlich durchgeführten Repräsentativbefragung der Allgemeinkrankenhäuser in Deutschland.
ABDA warnt vor Zerfall der Arzneimittelversorgung
Der Gesamtvorstand der ABDA hat sich am 22. Dezember 23 mit den Reformplänen des Bundesgesundheitsministeriums beschäftigt. Das Gremium, in dem die Spitzen aller 34 Landesapothekerkammern und -verbände zusammenkommen, ist nach einer ersten, vorläufigen Analyse der Eckpunkte zu einer Apothekenreform gleichermaßen erschüttert und verärgert.
Medizinische Software im akademischen Kontext: fit4translation geht im Rahmen der Medizininformatik-Initiative an den Start
Digitale Assistenten, die Ärztinnen und Ärzte bei der Diagnosefindung und Therapieauswahl bei seltenen Erkrankungen unterstützen, Software die in Röntgenbildern auf krankhafte Veränderungen hinweist oder Algorithmen, die frühzeitig vor Kontraindikationen oder Wechselwirkungen von Medikamenten warnen: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an den Universitäten entwickeln häufig innovative Lösungen, die aber nie in der Patientenversorgung ankommen, weil sie die Hürden der regulatorischen Anforderungen an ein Medizinprodukt nicht überwinden können. Das Verbundprojekt fit4translation will diese Herausforderungen im Rahmen der Medizininformatik-Initiative (MII) nun angehen.
Erprobung der SSO2-Therapie bei akutem Vorderwandinfarkt
Die IHF GmbH Institut für Herzinfarktforschung wird im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) eine weitere Erprobungsstudie durchführen. Mit der Beauftragung hat der G-BA sein Ausschreibungsverfahren nun abgeschlossen.
Hybrid-DRGs: Verordnung verfehlt Ambulantisierungs-Ziele
Das Bundesgesundheitsministerium hat eine Verordnung zur Einführung von sogenannten Hybrid-DRGs erlassen, die am 21.12.23 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht worden ist. Die neuen Vergütungsregelungen sollen dazu beitragen, dass bisher im Krankenhaus erbrachte Leistungen künftig vermehrt ambulant durchgeführt werden. Aus Sicht der AOK-Gemeinschaft wird dieses Ziel mit der vorgelegten Verordnung nicht erreicht, so der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Jens Martin Hoyer.
Hybrid-DRG: Startschuss zum Jahreswechsel
Die Hybrid-DRG-Verordnung tritt zum 1. Januar 2024 in Kraft. Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa) begrüßt, dass damit endlich der Startschuss fällt, um unnötig stationär erbrachte Leistungen in den ambulanten Sektor zu überführen, und dass für die Fachärztinnen und Fachärzte eine rechtssichere Basis zur Erbringung ambulanter Leistungen geschaffen wird.
Ärzte und Juristen der AWMF: Patientenversorgung darf nicht von Investoren-Interessen getrieben sein
Die Tatsache, dass immer häufiger private Investoren Praxen oder Medizinische Versorgungszentren (MVZ) betreiben, darf sich nicht negativ auf die Qualität der Behandlung auswirken. Darauf weist die Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher Medizinischer Fachgesellschaften e.V. (AWMF) anlässlich einer Veranstaltungsreihe von Ärzten und Juristen hin. Um die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Versorgung besser beurteilen zu können, braucht es aus Sicht von Experten dringend mehr Studien für Deutschland. Nur so lässt sich die Ergebnisqualität verlässlich beurteilen.
Studie: Das erwarten Patienten von Gesundheits-Apps zur Medikamenteneinnahme
Wie können Gesundheitsapps helfen, die Arzneimitteltherapie sicherer zu machen? Welche Anforderungen haben Patientinnen und Patienten an diese Apps? Diesen Fragen sind die Techniker Krankenkasse (TK) und das Institut für Patientensicherheit (IfPS) des Universitätsklinikums Bonn (UKB) gemeinsam in ihrer Studie „MedSaf – Digitale Anwendungen zur Verbesserung der Medikationssicherheit im Entlassmanagement“ nachgegangen. Die Studie soll helfen, die Arzneimitteltherapie beim Übergang vom Krankenhaus in die ambulante Versorgung sicherer zu machen.
G-BA empfiehlt Coaching-Programm bei Brustkrebsrisiko als Regelversorgung
Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) hat Mitte Dezember 2023 das Projekt „EDCP-BRCA - Evaluation eines Decision Coaching Programms zur Entscheidungsunterstützung im Rahmen der Prävention bei BRCA1/2-Mutationsträgerinnen“ zur Implementierung in die Regeversorgung empfohlen. Unter der Federführung der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln wurde das Programm in den vergangenen vier Jahren bundesweit in sechs Zentren des Deutschen Konsortiums Familiärer Brust- und Eierstockkrebs durchgeführt. Nach Prüfung des Ergebnisberichtes kam der Innovationsausschuss zu der Auffassung, dass die erprobten Entscheidungsunterstützungsmaßnahmen das Potential haben, einen Beitrag zur Verbesserung der Versorgung von BRCA1/2- Mutationsträgerinnen zu leisten.
ZEQ als Hidden Champion Healthcare ausgezeichnet
Die Krankenhausberatung ZEQ erhält die begehrteste Auszeichnung der Beratungsbranche und ist Hidden Champion Healthcare 2024/25. ZEQ mit Sitz in Mannheim hat sich in der Branche Healthcare gegen die großen Mitbewerber – McKinsey, BCG und Bain – durchgesetzt.
„Machines & Medicine“: Neuer Podcast von Syntegon rund um Pharmathemen
Um komplexe Themen wie Qualitäts- und Wirksamkeitsstandards, Markteinführung neu entwickelter Medikamente in ein leicht verdauliches Format zu bringen, hat Syntegon die neue Podcast-Serie „Machines & Medicine" ins Leben gerufen. Alle sechs bis acht Wochen diskutiert Dr. Laura Moody, Director of Product Management Pharma North America, mit Expertinnen und Experten aus pharmazeutischen Unternehmen über die aktuellen Herausforderungen der Branche.
KIT: Neue Studie erforscht langanhaltende Auswirkungen der Pandemie auf die Gesundheit Heranwachsender
Seltener sportlich aktiv, mehr Zeit vor dem Bildschirm, höhere psychische Belastungen und eine schlechtere körperliche Fitness: Diese alarmierenden Ergebnisse zeigten verschiedene Studien für Kinder und Jugendliche während der Covid-19-Pandemie. Ob diese negativen Effekte auch weiterhin anhalten, untersucht nun ein Verbund unter der Leitung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) in der neuen COMO-Studie. Ziel ist die ganzheitliche Untersuchung der physischen und psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Neu ist dabei auch die vollständig digitale Datenerhebung. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Vorhaben mit rund 1,8 Millionen Euro.
Symposium der Medizininformatik-Initiative: Dateninfrastruktur steht bereit
Unter dem Motto „Gesundheitsdaten nutzen, Forschung stärken, Therapien verbessern“ kamen beim Symposium der Medizininformatik-Initiative (MII) am 13. Dezember 2023 in Berlin rund 300 Teilnehmende zusammen. In diesem Jahr ist die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte MII in die Ausbau- und Erweiterungsphase gestartet. Expertinnen und Experten aus den Bereichen Medizininformatik, Patientenversorgung und Forschung der deutschen Hochschulmedizin und weiterer MII-Partner haben die aktuellen Ergebnisse der Initiative, die Forschungsdateninfrastrukturen und neue Anwendungsfälle präsentiert.
Studie: Mindestens 20 Prozent aller Behandlungsfälle in Kliniken potenziell ambulant erbringbar
Die Krankenhausversorgung in Deutschland ist geprägt durch eine im internationalen Vergleich überdurchschnittlich hohe Bettenkapazität sowie eine hohe Anzahl akutstationärer Krankenhausbehandlungen. Während andere europäische Länder 2019 im Mittel vier Krankenhausbetten und 146 stationäre Behandlungsfälle pro 1.000 Einwohner verzeichneten, lag Deutschland mit sechs akutstationären Krankenhausbetten und 252 Behandlungsfällen deutlich darüber.
ÄZQ startet mit überarbeiteter Webseite ins neue Jahr
Das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) hat seinen digitalen Außenauftritt www.aezq.de komplett überarbeitet und technisch auf den neuesten Stand gebracht. Wer sich über die Einrichtung informieren möchte, finde ab jetzt alle Hintergründe, Aktivitäten und neueste Nachrichten klar strukturiert und im zeitgemäßen Design vor.
Boehringer Ingelheim gibt Veränderungen in der Unternehmensleitung bekannt
Der Gesellschafterausschuss und die Gesellschafter von Boehringer Ingelheim haben folgende Veränderungen in der Unternehmensleitung beschlossen: Michael Schmelmer wird zum 1. Mai 2024 stellvertretender Vorsitzender der Unternehmensleitung; er wird weiterhin den Bereich der „Konzernfunktionen“ führen. Frank Hübler wird zum 1. Januar 2024 Mitglied der Unternehmensleitung; er wird zum 1. Mai 2024 die Leitung des Bereiches Finanzen übernehmen.
ETH Zürich erhält große Donation und plant Lehr- und Forschungszentrum in Deutschland
Die ETH Zürich und die Dieter Schwarz Stiftung haben eine weitreichende Absichtserklärung unterschrieben, um ein neues Lehr- und Forschungszentrum für verantwortungsvolle digitale Transformation mit weltweiter Ausstrahlung aufzubauen. Dank der Zuwendungen der Stiftung sollen über die nächsten 30 Jahre rund 20 neue Professuren in Zürich und auf dem Bildungscampus Heilbronn geschaffen werden.
Mobile Health: DGIM sucht preiswürdige Innovationen
Diabetes, Adipositas oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Gerade in der Inneren Medizin gibt es viele Erkrankungen, die den Patientinnen und Patienten zusätzlich zur ärztlichen Behandlung ein hohes Maß an Eigenverantwortung und selbstständigem Krankheitsmanagement abverlangen. Vor diesem Hintergrund gewinnen Mobile Health-Anwendungen wie zum Beispiel Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) im medizinischen Alltag immer mehr an Bedeutung. Innovative Ideen und zukunftsweisende Ansätze in diesem Bereich zeichnet die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) ab 2024 mit dem Peter-Müller-Digitalpreis (PMD) aus. Der von der Firma custo med GmbH gestiftete und mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Preis wird für herausragende, neuartige und effektive Lösungen im Bereich Mobile Health vergeben. Personen, Organisationen und Firmen können sich bis zum 28. Februar 2024 um den Preis bewerben.
Mit Künstlicher Intelligenz Patienten mit Herzschwäche besser versorgen
Die Carl-Zeiss-Stiftung fördert ein gemeinsames Projekt der Medizinischen Fakultät Heidelberg und der Universitätsmedizin Mainz mit fünf Millionen Euro. Das interdisziplinäre Team will mittels umfangreicher Datenanalysen durch Künstliche Intelligenz individualisierte Therapien für Betroffene mit Herzschwäche entwickeln. Teil des Projektes ist eine Studie zur Robotik-unterstützten Bewegungstherapie.
KI-Algorithmus "Prostate.Carcinoma.ai" erhält EU MDR Klasse IIa Zulassung
Xlife Sciences AG erreicht durch die EU MDR Klasse IIa Zulassung bei der Portfoliogesellschaft FUSE-AI GmbH nach eigenen Angaben "einen Meilenstein" in der Medizintechnik. Der KI-Algorithmus "Prostate.Carcinoma.ai" der FUSE-AI GmbH analysiert eine Vielzahl radiologischer Aufnahmen in kürzester Zeit bei einer geringeren Fehlerrate als das menschliche Auge.