Nachrichten
KGNW: Neuer Krankenhausplan für NRW funktioniert nur mit ausreichenden finanziellen Mitteln
Die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) unterstützt die am 20.8.21 von der Landesregierung vorgestellten Grundzüge einer neuen Krankenhausplanung. „Der bis jetzt festgelegte Rahmen der Krankenhausplanung fußt auf vielen Kompromissen, die insbesondere von den Krankenhäusern ein großes Entgegenkommen erfordern“, betonte KGNW-Präsident Jochen Brink. Dies sei durch eine intensive und vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten und die Überwindung anfänglicher Hürden möglich geworden. „Der jetzt vorliegende Entwurf des Krankenhausplans beweist aus unserer Sicht, dass die Fragen einer zukünftigen Versorgungsstruktur am tragfähigsten in den Bundesländern und in den Regionen beantwortet werden können.“
Methodenpapier: IQWiG stellt Entwurf für Version 6.1 zur Diskussion
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat den Entwurf für die nächste Version seiner Allgemeinen Methoden vorgelegt. Interessierte Personen und Institutionen können bis zum 04.10.2021 zu den inhaltlichen Aktualisierungen und Ergänzungen im Entwurf der Version 6.1 Stellung nehmen.
ZEKO: Ärztliche Erfahrung unabdingbar beim KI-Einsatz in der Medizin
Die Zentrale Ethikkommission (ZEKO) bei der Bundesärztekammer hat eine Stellungnahme zur „Entscheidungsunterstützung ärztlicher Tätigkeit durch Künstliche Intelligenz“ erarbeitet, denn die Einsatzmöglichkeiten von Systemen mit Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin sind vielfältig und beeinflussen auch das Arzt-Patienten-Verhältnis.
Matthias Wernicke wird neuer Geschäftsführer der Merck Serono GmbH
Ab dem 1. September zeichnet Matthias Wernicke als Geschäftsführer der Merck Serono GmbH, einem deutschen Tochterunternehmen des Healthcare-Geschäftes von Merck, verantwortlich. Er tritt damit die Nachfolge von Bruno Wohlschlegel an.
Litsch: Neue Bundesregierung muss das Thema Patientenrechte endlich anpacken
Nach wie vor haben Patientinnen und Patienten, die einen Behandlungsfehler oder einen Schaden durch ein fehlerhaftes Medizinprodukt oder ein Arzneimittel vermuten, in vielen Fällen Probleme bei der Durchsetzung ihrer Rechte, kritisiert der AOK- Bundesverband. Die AOK-Gemeinschaft legt daher ein Positionspapier zur Stärkung der Patientenrechte vor, in dem sie konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Situation macht und ihre Forderungen zur Bundestagswahl 2021 präzisiert. "Nach der Wahl ist die neue Bundesregierung gefordert, dieses Thema endlich anzupacken und das Patientenrechtegesetz von 2013 im Sinne der Patientinnen und Patienten weiterzuentwickeln", sagt AOK-Vorstand Martin Litsch.
Elektronische Patientenakte: BDP für Beibehaltung des Opt-in-Verfahrens
Nach Einschätzung des BDP sollen mit einem Vorschlag der CSU aus deren Parteiprogramm zentrale Datenschutzregularien des Patientendatenschutzgesetzes zur elektronischen Patientenakte ePA („Opt-in“) ausgesetzt werden. Bei gesetzlich Versicherten sollen alle medizinischen Befunde und Daten automatisiert, und ohne Rücksprache, in der ePA gesichert werden. Zugleich soll die Nutzung sensibler Gesundheitsdaten für Industriezweige freigegeben werden.
G-BA beginnt mit Entwicklung eines DMP Adipositas
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) steigt in die Detailarbeit zum strukturierten Behandlungsprogramm (DMP) Adipositas ein. Er hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) beauftragt, die medizinischen Leitlinien zur Diagnostik und Behandlung von Adipositas (krankhaftes Übergewicht) zu recherchieren und zu bewerten. Die Ergebnisse des unabhängigen Instituts werden vom G-BA benötigt, um wissenschaftlich fundierte Anforderungen an das geplante DMP festzulegen.
DPtV veröffentlicht Forderungen zur Bundestagswahl 2021
„Zur Bundestagswahl 2021 fordert die Deutsche PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) eine Stärkung der Psychotherapie, die stets aufs Neue ihre Wirksamkeit und Effizienz beweist“, sagt Gebhard Hentschel, Bundesvorsitzender der DPtV. „Unser ,Report Psychotherapie 2021‘ zeigte erneut, dass bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die psychische Gesundheit oft leidet.“
Deutsche Leberstiftung begrüßt Screening auf Hepatitis B und C in der Gesundheitsuntersuchung
Ab dem 1. Oktober 2021 ist es soweit: Im Rahmen des Präventionsprogramms „Gesundheitsuntersuchung“ für gesetzlich Versicherte, vormals als „Check-up 35“ bezeichnet, wird als neue Vorsorgeleistung auch das Screening auf Hepatitis B und C angeboten. Die Bluttests sollen dazu beitragen, auch in Deutschland die hohe Dunkelziffer an unentdeckten Infektionen mit den beiden Hepatitis-Viren zu verringern und Betroffenen eine möglichst frühzeitige Behandlung anbieten zu können. Die Deutsche Leberstiftung engagiert sich seit vielen Jahren für die Etablierung von Vorsorgeuntersuchungen im Bereich der Lebererkrankungen und begrüßt diese Erweiterung als ersten wichtigen Schritt in die richtige Richtung – sieht jedoch noch weiteren Handlungsbedarf beim Kampf gegen Virushepatitis und andere Lebererkrankungen.
Zi-Umfrage: Rund 50 Prozent der in Arztpraxen lagernden COVID-19-Impfstoffe droht zu verfallen
Nach einer aktuellen Umfrage unter niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten dürften rund 4,5 Prozent aller gelieferten Injektionsfläschchen (Vials) des COVID-19-Impfstoffs bis Ende August 2021 nicht mehr verimpfbar sein. Besonders betroffen sind die Vektorimpfstoffe der Hersteller AstraZeneca und Johnson & Johnson. Hier liegt der Anteil der voraussichtlich in den nächsten zwei Wochen nicht mehr verimpfbaren Dosen nach Einschätzung der Arztpraxen bei rund 15 bis 20 Prozent. Beim mRNA-Impfstoff von Biontech sehen die Befragten lediglich 2 bis 3 Prozent der gelieferten Dosen als demnächst nicht mehr verimpfbar an.
Spinale Muskelatrophie: Zweiter und dritter Wirkstoff durchlaufen Nutzenbewertung
Nach Nusinersen (Handelsname Spinraza) sind in Europa mit Risdiplam (Handelsname Evrysdi) und Onasemnogen-Abeparvovec (Handelsname Zolgensma) mittlerweile zwei weitere Wirkstoffe zur Behandlung von Patientinnen und Patienten mit einer 5q-assoziierten spinalen Muskelatrophie (SMA) zugelassen. In zwei frühen Nutzenbewertungen hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) nun untersucht, ob diese beiden Wirkstoffe bestimmten Gruppen von Patientinnen und Patienten einen Zusatznutzen bieten, insbesondere gegenüber Nusinersen.
Siemens Healthineers erweitert KI-basierte Software für klinische Entscheidungen im Bereich Lungenkrebs
Siemens Healthineers präsentiert auf der Healthcare Information and Management Systems Society Global Health Conference 2021 (HIMSS 21) einen zweiten Pathway für den AI-Pathway Companion. Er konzentriert sich auf das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom und unterstützt eine personalisierte und standardisierte Entscheidungsfindung entlang der gesamten Behandlung. Der AI-Pathway Companion Lung Cancer hilft multidisziplinären Teams (MDT), indem er das Patientenmanagement und die Fallüberprüfung in einem einzigen Dashboard bereitstellt.
Wahlradar Gesundheit: "gut" versorgt in Deutschland
75 Prozent der Deutschen bewerten die Qualität ihrer Gesundheitsversorgung vor Ort mit "gut", "sehr gut" oder "ausgezeichnet". Allerdings gibt es einen erheblichen Unterschied zwischen Stadt und Land, wobei die Zufriedenheit in den Städten mit 76 Prozent sehr viel größer ist als im ländlichen Raum mit nur 45 Prozent. Die Qualität der Gesundheitsversorgung durch die Apotheken vor Ort wird derweil bundesweit von 83 Prozent aller Erwachsenen als mindestens "gut" bezeichnet. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Meinungsinstituts YouGov unter mehr als 2.000 Erwachsenen, die im Auftrag der Initiative "Wahlradar Gesundheit" durchgeführt wurde.
Katrin Pucknat ist Mitglied im Executive Council for Health bei Digitaleurope
Künstliche Intelligenz, Datenschutz, digitale Zwillinge und andere innovative Technologien: Um die Kluft zwischen wirtschaftlicher und politischer Expertise zu überbrücken und die digitale Transformation der Gesundheitsbranche voranzutreiben, hat Digitaleurope seinen neuen Executive Council for Health ins Leben gerufen. So zielt auch das Engagement von Katrin Pucknat, Präsidentin von ResMed Germany und Mitglied des globalen ResMed Executive Boards, darauf ab, europäische Unternehmen, Produkte und Märkte im globalen Wettbewerb erfolgreich zu positionieren.
Karliczek: Psychische Gesundheit durch interdisziplinäre Zusammenarbeit stärken
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek hat am 17.8.21 das Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit der Ruhr-Universität Bochum besucht. Hier arbeiten Forscherinnen und Forscher aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Fachbereichen gemeinsam daran, die psychische Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu verbessern. Der Standort Bochum wurde im Frühjahr als einer von insgesamt sechs zukünftigen Standorten des neuen Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit ausgewählt. Jetzt fällt der Startschuss für die Erarbeitung des gemeinsamen Konzeptes.
Unzureichende Finanzierung der Hygienekosten – HNO-Berufsverband beteiligt sich an Protestaktion
Der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte ruft seine Mitglieder auf, die Patientinnen und Patienten über die unzureichende Finanzierung der Hygienekosten in den Arztpraxen zu informieren. „Wir werden den Menschen erklären, dass sich die Krankenkassen seit Jahren weigern, die steigenden Hygieneausgaben der Praxen zu erstatten“, kündigt HNO-Präsident Dr. Dirk Heinrich an. Im schlimmsten Fall komme man nicht umhin, einzelne Leistungen nicht mehr im gewohnten Umfang anbieten zu können. Konkret gehe es um die Kehlkopfspiegelung, die von den Kassen nicht kostendeckend bezahlt werde.
Berliner Biotech-Unternehmen ASC Oncology expandiert in die Schweiz
Mit der Gründung der ASC Oncology Schweiz AG ist für Krebspatienten mit malignen soliden Tumoren und ihre behandelnden Onkologen nun auch in der Schweiz das neues Testverfahren nutzbar. Mithilfe der Reverse Clinical Engineering®-Methode kann bei Indikation zur medikamentösen Krebstherapie am individuellen Tumormodell des Patienten überprüft werden, welche Medikamente voraussichtlich wirken werden und welche nicht.
Urlaub in Zeiten von Corona: Jeder Fünfte hat sich nicht gut erholt
Urlaub in Pandemie-Zeiten: Jeder fünfte Deutsche hat sich in diesem Sommer weniger gut oder überhaupt nicht erholt. Das ist das Ergebnis des Urlaubsreports 2021 der DAK-Gesundheit. Damit bleibt der Anteil der Urlauberinnen und Urlauber, die sich in den Ferien nicht entspannen konnten, im Vergleich zum Vorjahr konstant hoch. Vor allem Frauen fanden wenig Erholung.
Hoyer: Aktuelle Finanzergebnisse lassen keine Entlastung im Hinblick auf 2022 erwarten
"Die AOK-Gemeinschaft schließt das 1. Halbjahr 2021 mit einem Defizit in Höhe von 1,6 Milliarden Euro ab. Bei den Ausgaben ist ein Anstieg von 5,6 Prozent zu verzeichnen. Wenn man nur das zweite Quartal 2021 isoliert betrachtet, liegt der Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei knapp 10 Prozent", erklärt Jens Martin Hoyer, stellvertretender Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes.
Diabetes-Prävention muss politisch gewollt sein
Die Prävention von nicht-übertragbaren Krankheiten wie Diabetes muss von der Politik ebenso aktiv vorangetrieben werden, wie derzeit die Prävention von COVID-19. Prävention ist immer eine Investition in die Zukunft einer gesamten Gesellschaft, die sich auszahlen wird – auch ökonomisch. Entscheidend ist jedoch, dass sie die Menschen erreicht, die sie benötigen. „Das gelingt derzeit nur unzureichend“, kritisiert die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG). In der nächsten Legislaturperiode muss daher die Diabetesprävention gestärkt und das Präventionsgesetz weiterentwickelt werden. Wie das erfolgreich gelingen kann, ist mittlerweile wissenschaftlich gut belegt. Daher sollte die Politik hier die Expertise von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) und der DDG mit einbinden.