Nachrichten
Digitale Anwendungen praxistauglich umsetzen
Der 124. Deutsche Ärztetag hat mit großer Mehrheit die Streichung von Sanktionen für Ärztinnen und Ärzte gefordert, die mit Fristen bei der Einführung digitaler Anwendungen verbunden sind. Digitale Anwendungen können die medizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten unterstützen. Das vom Gesetzgeber vorgelegte Tempo berge jedoch die Gefahr, dass dadurch „notwendige Testungen zur Praktikabilität wie auch zur Patientensicherheit unterbleiben“, betonten die Abgeordneten.
Gastroenterologe Markus Lerch ist neuer Vorsitzender der DGIM
Professor Dr. med. Markus M. Lerch ist neuer Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) für den Zeitraum 2021/2022. Er tritt damit die Nachfolge von Professor Dr. med. Sebastian M. Schellong aus Dresden an. Der Amtswechsel fand im Rahmen des 127. Internistenkongresses statt, der vom 17. bis 20. April 2021 erstmals vollständig digital abgehalten wurde. Der Gastroenterologe Lerch ist Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums der Ludwig-Maximilians-Universität München und wird den 128. Internistenkongress im Jahr 2022 als Kongresspräsident unter dem Leitthema „Die Grenzen der Inneren Medizin“ gestalten.
Ärzteparlament fordert Nachbesserung beim Pandemiemanagement
Der 124. Deutsche Ärztetag hat konkrete Konsequenzen aus dem Umgang mit der Corona-Pandemie in den letzten 15 Monaten gefordert. Das Pandemiemanagement und die Krisenreaktionsfähigkeit in Deutschland müssten dringend optimiert werden, konstatierten die Abgeordneten des Ärztetages in einem mit großer Mehrheit gefassten Beschluss zur gesundheits- und sozialpolitischen Generalaussprache.
Molecular Health launcht neue Unternehmenswebsite
Die Molecular Health GmbH hat eine neue Unternehmenswebsite gelauncht. Mit zwei Sprachversionen, die zeitgleich online gegangen sind, setzt das Unternehmen auf maßgeschneiderte zielgruppen- und fachspezifische Inhalte, Funktionen und Angebote. Diese sollen die globale Reichweite und Markenbekanntheit weiter steigern; der in die Website integrierte Newsroom legt die Grundlage für die künftige Content-Strategie.
Krebsfrüherkennung: Rückgang in der Corona-Pandemie
Die Corona-Pandemie hat zu einem deutlichen Rückgang der Krebsvorsorge geführt. So wurden von Januar bis September 2020 im Vergleich zum Vorjahr rund elf Prozent weniger Screenings in deutschen Arztpraxen durchgeführt. Das ist das Ergebnis einer DAK-Sonderanalyse von ambulanten Abrechnungsdaten der Jahre 2019 und 2020. Bei Hautkrebs-Untersuchungen war der Rückgang mit 26 Prozent besonders stark. Prostata-Screenings und Darmkrebs-Untersuchungen sanken etwa um ein Zehntel. Eine Ausnahme bilden Mammographie-Screenings: Hier stieg die Inanspruchnahme 2020 um rund ein Viertel.
S3-Leitlinie "Demenzen": IQWiG unterstützt Leitlinienarbeit mit sechs Evidenzberichten
Mit einer Evidenzrecherche unterstützt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) und die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) bei der Aktualisierung der interdisziplinären S3-Leitlinie „Demenzen“. Den Auftrag dafür hatte das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) erteilt.
Reinhardt: „Jetzt die richtigen Lehren aus der Pandemie ziehen“
„Das Gesundheitswesen in Deutschland ist in der Corona-Pandemie enorm belastet. Es war aber zu keinem Zeitpunkt überlastet. Eine der wichtigsten Lehren aus der Pandemie muss deshalb sein, leistungsstarke Strukturen unseres Gesundheitswesens zu sichern, statt sie auszudünnen und auf reine Kosteneffizienz zu trimmen.“ Das forderte Bundesärztekammerpräsident Dr. Klaus Reinhardt zum Auftakt des 124. Deutschen Ärztetages, der heute und morgen coronabedingt als reine Onlineveranstaltung stattfindet.
Umfrage: Große Mehrheit hat keine Angst vor einer Coronaimpfung
Die Mehrheit der Menschen in Deutschland hat keine Bedenken, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). So gaben 83 Prozent der Befragten an, dass sie überhaupt keine oder eher keine Angst vor einer Coronaimpfung haben. Zehn Prozent äußerten eher Bedenken, sechs Prozent haben konkret Angst vor einer Impfung.
Studierende leiden stark unter Einsamkeit und Depression
Ein Viertel der Studierenden fühlt sich in der Pandemie so belastet, dass sie psychosoziale Hilfe wünschen. Das ist ein Ergebnis einer Befragung der Universität Mainz, die im Juni 2020 während der ersten Covid-19-Welle stattfand. Wie die Auswertung zeigt, leiden Studierende stark unter Einsamkeit und depressiven Symptomen. Diese Bevölkerungsgruppe werde mit ihren Ängsten und Problemen zu sehr allein gelassen, betont die Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM). Die Experten empfehlen Maßnahmen zur Verbesserung der Situation.
Studie zeigt: Jeder fünfte Krankenhauspatient hat Diabetes
Eine Studie unter Leitung der Universität Ulm zeigt, dass knapp jeder fünfte stationäre Patient in Deutschland an Diabetes leidet. Das Ergebnis spiegelt nicht nur den Versorgungsbedarf von Diabetespatienten im Krankenhaus wider, sondern offenbart auch Diskrepanzen zu den bisher publizierten Statistiken über die Fallzahlen von Patienten mit Diabetes im Krankenhaus. Viele Diabetespatienten werden bisher gar nicht erfasst, wenn nur die Patienten mit Hauptdiagnose Diabetes gezählt werden. Die Kommission Epidemiologie und Versorgungsforschung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) sieht in der Studie einen Beleg dafür, dass die realen Zahlen wesentlich höher liegen, wenn man die Patienten mit Nebendiagnose Diabetes mitbetrachtet.
TK-Auswertung: Pneumokokken-Impfungen im ersten Halbjahr 2020 vervierfacht
Im ersten Halbjahr 2020 haben sich fast vier Mal mehr Menschen ab 60 Jahren gegen Pneumokokken impfen lassen als im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor. Das zeigt eine Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK). Die Impfquote stieg von 1,7 Prozent im ersten Halbjahr 2019 auf 6,6 Prozent im ersten Halbjahr 2020.
Corona-Impfausweis: Umfrage zeigt gemischte Akzeptanz
Seit dem letzten Impfgipfel kocht die Diskussion um Lockerungen der coronabedingten Einschränkungen für Geimpfte wieder hoch. Nach einer aktuellen Ipsos-Umfrage im Auftrag des Weltwirtschaftsforums befürworten drei von vier Befragten (73%) in 28 Ländern den Einsatz von Impfausweisen, um das Reisen und große Veranstaltungen sicher zu machen. Eine große Mehrheit (78%) ist zudem dafür, dass bei der Einreise in ihr Land ein Impfpass oder ein Gesundheitsdatenzertifikat vorgelegt werden sollte.
Moderna kündigt zusätzliche Investitionen an, um weltweite Versorgung mit COVID-19-Impfstoff zu erhöhen
Das Unternehmen Moderna hat zusätzliche Investitionen angekündigt hat, um die weltweite Versorgung mit dem COVID-19-Impfstoff auf bis zu 3 Milliarden Dosen im Jahr 2022 zu erhöhen.
Apotheken stehen bereit für Corona-Impfungen und Impfnachweis-Ausstellung
Deutschlands Apotheken stehen laut ABDA bereit, um Corona-Impfungen durchzuführen, sollten die Kapazitäten von Arztpraxen und Impfzentren nicht mehr ausreichen, um die wachsende Zahl an zur Verfügung stehenden Impfdosen schnellstmöglich zu verimpfen.
HealthTech Startup Xund unterstützt mit Thieme-Inhalten die Gesundheitskompetenz des Einzelnen
Die Qualität von und den Zugang zu medizinischen Informationen zu erleichtern, das sind die selbstgesteckten Ziele der drei Gründer von Xund. Denn von einer gesteigerten Gesundheitskompetenz (Health Literacy) profitieren nicht nur Patienten, sondern auch alle im Gesundheitssystem Beschäftigten. Xund erreicht das mit einer benutzerfreundlichen App – kombiniert mit einer Künstlichen Intelligenz . Um die Qualität der medizinischen Inhalte und das Patientenvertrauen zu sichern, hat das Startup eine langfristige Kooperation mit dem digitalen Gesundheitsdienstleister Thieme geschlossen, der 135 Jahre Erfahrung in der Aufbereitung medizinischer Informationen hat.
Aktionsbündnis Patientensicherheit vergibt Deutschen Preis für Patientensicherheit 2021
Ein zweiter Blick, ein Moment verstärkter Aufmerksamkeit - oft reichen bereits Kleinigkeiten aus, um Fehler im klinischen Alltag zu vermeiden und die Sicherheit der medizinischen Behandlung zu erhöhen. Projekte, die sich der Patientensicherheit verschrieben haben, zeichnet das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) jedes Jahr mit dem Deutschen Preis für Patientensicherheit aus. Der erste Preis geht in diesem Jahr an die Initiative TELnet@NRW, die zeigt wie auch digitale Tools zu einer verbesserten Patientenversorgung beitragen können – etwa indem sie eine hochqualifizierte telemedizinische Versorgung ermöglichen.
Dr. Ulrich Thomé wird Chief Strategy Officer bei DocMorris
DocMorris verstärkt sein Management-Team: Dr. Ulrich Thomé (46) wird vom 1. Mai 2021 an die Position des Chief Strategy Officers (CSO) im Segment Deutschland der Zur Rose-Gruppe innehaben.
Digitales Impfbuch: Erste Praxen übertragen Impfdaten automatisch
Als erste Krankenkasse kooperiert die AOK PLUS Sachsen/Thüringen mit der CGM bei der elektronischen Übertragung von Impfdaten über KIM (Kommunikation im Medizinwesen), dem sicheren Kommunikationsweg, der von der Telematikinfrastruktur (TI) unterstützt wird. Damit stehen Informationen über aktuelle Impfungen in der Patienten-App der Krankenkasse zur Verfügung. Das Mitführen eines Impfbuchs ist dann nicht mehr notwendig.
Digitales Gesundheitswesen: Mehrwert wichtiger als Datenschutz laut Umfrage
Bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens ist der Mehrwert für Patienten und Ärzte wichtiger als der Datenschutz. Das ist ein Schlüsselergebnis im neuen „Health Rise-Gesundheitsreport 2021“, den die Health Rise GmbH vorgestellt hat. Der Bericht basiert auf einer Umfrage unter 100 Fachleuten aus der Gesundheitsbranche in Deutschland.
Maßgeschneiderte Therapie der multiresistenten Tuberkulose
Um eine multiresistente Tuberkulose erfolgreich zu behandeln, muss im Vorfeld geklärt werden, gegen welche Antibiotika die Erreger Resistenzen aufweisen. Die klassische Testung im Labor ist sehr zeitaufwendig und verzögert den Therapiebeginn. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum, und dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) haben nun einen Katalog aller Mutationen im Erbgut der Tuberkulosebakterien erstellt und können auf dieser Basis mittels einer Genomsequenzierung schnell und kostengünstig vorhersagen, welche Medikamente für die Tuberkulose-Behandlung am effektivsten sind. Die Ergebnisse dieser Arbeit wurden in der Fachzeitschrift Clinical Infectious Diseases publiziert.