Politik
„Heilung darf man niemandem verweigern“
Ausgabe 03 / 2016
Prof. Dr. med. Rossol, Chefarzt der Medizinischen Klinik des Krankenhauses Nordwest in Frankfurt am Main und Gesundheitsökonom, ist im Bereich der HCV-Gesundheitsökonomie der Deutschen Leberstiftung und als wissenschaftlicher Beirat der Deutschen Leberhilfe e.V. tätig. Er hat an dem im Auftrag der Leberhilfe Projekt gUG erstellten und von Gilead Sciences GmbH Deutschland finanzierten „Eco-Hep“-Report mitgearbeitet.
Wenn Heilung zum Problemfall wird
Ausgabe 03 / 2016
Seitdem der G-BA die „Sustained Virologic Response“ als Heilung anerkennt und dem Wirkstoff Solusbrevir („Sovaldi“) bei therapienaiven Patienten mit Hepatitis-C-Infektion (Genotyp 2) einen Hinweis für einen beträchtlichen Zusatznutzen zugesprochen hat, hat nicht so sehr die Nutzenbewertung, vielmehr das nachfolgende Preisfindungssystem ein gravierendes Problem: den hohen Preis der Heilung. Doch ist der vom in Markt bringenden Unternehmen Gilead aufgerufene Preis, der von Kritikern als systemgefährdend geschmäht wird, wirklich zu hoch? Nun fordert der "Eco-Hep“-Report – von Gilead mitfinanziert – auch noch ein konzentriertes HCV-Screening, um Hepatitis in Deutschland zu eliminieren.
Nutzen - eine Frage der Sichtweise?
Ausgabe 02 / 2016
Die Bewertung des Nutzens eines neuen onkologischen Arzneimittels sei nicht mit der frühen Nutzenbewertung nach dem AMNOG abgeschlossen, sondern setze sich im Versorgungsalltag fort, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V. (DGHO). Sie bietet darum auf der Seite „Onkopedia“ behandelnden Ärzten für deren individuelle Therapieentscheidungen eine nützliche Übersicht, die den gegenwärtigen Erkenntnisstand des patientenrelevanten Nutzens auf einen Blick zeigen soll – jedoch ist jener oft konträr zur Nutzenbewertung des G-BA.
Elsner: „Wir brauchen ein AMNOG 2.0“
Ausgabe 02 / 2016
Sowohl der Bundesverband der pharmazeutischen Industrie (BPI), als auch der Verband der Ersatzkassen (vdek) sehen nach nunmehr fünf Jahren AMNOG eine Reformbedürftigkeit, jedoch in erwartungsgemäß unterschiedlicher Ausgestaltung und Gewichtung bezüglich der Balance zwischen Innovation und Bezahlbarkeit von Medikamenten. Während der BPI die Innovationsfeindlichkeit des AMNOG bemängelt, kritisiert der vdek unter anderem das Bewertungsverfahren bei Orphan Drugs. Doch beide sind sich einig: Es kommen zu wenig Innovationen beim Patienten an.