Knapp jeder fünfte Krankenhauspatient leidet unter Diabetes, zeigt das Ergebnis einer Studie der Universität Ulm, die sich mit den Fallzahlen der hospitalisierten Diabetesfälle zwischen 2015 bis 2017 befasst. Die Zahl bezieht sich dabei auf alle Krankenhausfälle, ab dem Alter von 20 Jahren. „Bisher gab es noch keine umfassenden Daten zu dem Thema. Es hat sich in unserer Studie gezeigt, dass in diesen drei Jahren mehr als 18 Prozent der jeweils rund 16,5 Millionen stationär aufgenommenen Fälle eine Haupt- oder Nebendiagnose Diabetes hatten“, erklärt die Studienautorin Marie Auzanneau, MPH. „Wir haben dabei auch die Häufigkeit der verschiedenen Diabetestypen analysiert.“ Von den insgesamt rund 3,1 Millionen Krankenhausfällen mit Diabetes im Jahr 2017 litten laut der Studie, die bald veröffentlicht wird, mehr als 2,8 Millionen an einem Diabetes mellitus Typ-2.
„Auffällig war, dass die Verweildauer und Sterblichkeit unter den Krankenhausfällen mit Diabetes höher lag als bei denjenigen ohne Diabetes“, erklärt Professor Dr. med Reinhard W. Holl. Es habe sich zudem gezeigt, dass die Prävalenz des Diabetes doppelt so hoch lag wie bei der Allgemeinbevölkerung. „Das belegt die hohe diabetesassoziierte Sterblichkeit und verdeutlicht den erheblichen stationären Versorgungsbedarf von immer älter werdenden multimorbiden Diabetespatienten“, erklärt Holl.
Nebendiagnose Diabetes: Auswirkungen stark unterschätzt
Es wird zudem unterschätzt, dass Diabetes neben Herzinsuffizienz oder Vorhofflimmern eine der häufigsten Nebendiagnosen bei stationär behandelten Patienten ist. Das zeigt die DRG-Statistik von 2016, eine jährliche Vollerhebung aller nach Fallpauschalen abgerechneten, vollstationären Krankenhausfälle innerhalb Deutschlands. „In vielen bisher publizierten Statistiken zum Thema wird lediglich die Hauptdiagnose Diabetes aufgeführt, aber das spiegelt das reale Bild nicht wider“, erklärt Professor Dr. med. Andreas Fritsche, Sprecher der Kommission Epidemiologie und Versorgungsforschung der DDG. „Die Gesamtzahl der stationären Diabetespatienten wird erheblich unterschätzt, denn Patienten mit Nebendiagnose Diabetes werden in den veröffentlichten Daten oft nicht mit einbezogen. Die aktuelle Ulmer Studie zeigt, dass die reale Zahl der stationären Diabetespatienten 15 Mal höher liegt als in manchen Publikationen zu hospitalisierten Diabetespatienten in Deutschland. Ihre Versorgung im Krankenhaus ist aber genauso aufwendig, sie brauchen ebenso wie Patienten mit Hauptdiagnose Diabetes eine qualifizierte Therapie“, so Fritsche.
Analoge Berichterstattung bei Nebendiagnose COVID und bei Nebendiagnose Diabetes
Am Beispiel der COVID-Fallzahlen zeige sich, wie unterschiedlich bei der Erfassung und Berichterstattung vorgegangen werde, so der Diabetologe. Vom Robert-Koch-Institut (RKI) werde jeder im PCR Test positiv getestete hospitalisierte Patient als COVID-Fall erfasst, dabei sei ein nicht unerheblicher Teil dieser Patienten wegen einer anderen Hauptdiagnose ins Krankenhaus eingeliefert worden. Es stelle sich die Frage, warum das bei Diabetespatienten nicht ebenso gemacht wird. „Bisher berichtet das RKI bei den stationären Diabeteszahlen nur von Patienten mit einer Hauptdiagnose – dies ergibt aber ein einseitiges Bild. Ich bitte deshalb das RKI, die Berichterstattung nach den gleichen Kriterien durchzuführen, um die tatsächliche Belastung der Krankenhäuser durch stationäre Diabetespatienten zu erfassen“, sagt der Diabetologe.
Link zum Beitrag der Veröffentlichung: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33678220/. Dtsch Arztebl Int. 2021 Jun 18;118(Forthcoming): arztebl.m2021.0151. doi: 10.3238/arztebl.m2021.0151. Online ahead of print.
Dank der Vorsorgekoloskopie, die heute Männern bereits ab 50 Jahren zur Verfügung steht, können Polypen (Vorstufen von Darmkrebs) entdeckt und schmerzfrei entfernt werden. Zudem wird bei einem Prozent der Vorsorge-Darmspiegelungen Darmkrebs entdeckt, der sich überwiegend in einem frühen Stadium befindet, was wiederum die Heilungschancen deutlich verbessert.
Weniger Betroffene, weniger Tote
Wissenschaftler des DKFZ haben nun berechnet, wie sich die Neuerkrankungsrate und die Sterblichkeit seit Einführung der gesetzlichen Vorsorge-Darmspiegelung verändert haben:
Von 2000 bis 2016 ging die altersstandardisierte Neuerkrankungsrate bei beiden Geschlechtern um knapp ein Viertel zurück.
Zwischen 2000 und 2018 sank die Sterblichkeitsrate bei Männern um 35,8 Prozent, von ehemals 29,6 auf 19,0 pro 100.000. Bei Frauen sogar um 40,5 Prozent, von 19,0 auf 11,3 pro 100.000.
„Die Rückgänge bei den Neuerkrankungen und bei der Sterblichkeit beobachten wir vor allem in der Altersgruppe ab 55 Jahren, für die die Darmspiegelung angeboten wird. Zusammen mit den Ergebnissen bereits vorliegender Studien lassen diese Zahlen keine Zweifel mehr offen, dass das Angebot der gesetzlichen Darmkrebsvorsorge und insbesondere die Darmspiegelung ein hochwirksames Instrument der Krebsprävention ist", sagt Prof. Hermann Brenner vom Deutschen Krebsforschungszentrum.
Aus Sicht der Epidemiologen ist dieser deutliche Rückgang der Darmkrebs-Inzidenz und -Sterblichkeit trotz der demografischen Entwicklung daher in allererster Linie der Wirksamkeit der Darmkrebsvorsorge zu verdanken.
Rund 8 Millionen Versicherte haben die Vorsorge-Koloskopie seit 2002 in Anspruch genommen, wodurch rund 145.000 Todesfälle und 306.000 Neuerkrankungen verhindert wurden. Aber immer noch erkranken jedes Jahr rund 61.000 Menschen neu an Darmkrebs und fast 24.600 Menschen sterben an der Erkrankung.
Zahlen die schockieren, angesichts der vorhandenen präventiven Möglichkeiten für diese Erkrankung.
Hermann Brenner ist überzeugt, dass sich die Zahlen innerhalb der nächsten zehn Jahre halbieren ließen, wenn mehr Menschen das Angebot zur Darmkrebsvorsorge in Anspruch nähmen. Sein Appell an die Politik: „Wir müssen dringend das Einladungsverfahren zur Darmkrebs-Vorsorge verbessern, um deutlich mehr Menschen zu motivieren, die Chance zur Krebsprävention zu ergreifen".
Christa Maar, Vorstand der Felix Burda Stiftung, kann ihren Unmut nur schwer in Zaum halten: "Wenn man diese Erfolgszahlen der letzten 19 Jahre sieht und gleichzeitig hört, wie viele Menschen in Zukunft vor Darmkrebs bewahrt werden könnten, wird die Haltung des GBA, der bisher alle Veränderungen am Einladungssystem abblockt, umso unverständlicher. Die aktuellen Teilnahmeraten von 2-3 Prozent der Anspruchsberechtigten sind nicht akzeptabel. Wir müssen den Fokus auf die Erhöhung der Teilnahmeraten am Darmkrebsscreening legen. Dass so viele Menschen in unserem Land unnötigerweise dasselbe Schicksal erleiden, das meinem Sohn das Leben gekostet hat, dürfen wir nicht länger zulassen!"
]]>Spitzenreiter Berlin und Brandenburg
Besonders zahlreich gingen die Berliner und Brandenburger Versicherten zur Pneumokokken-Impfung. 13,2 Prozent der TK-Versicherten ab 60 Jahren in Berlin ließen sich im vergangenen ersten Halbjahr impfen, in der Altersgruppe der 70- bis 79-Jährigen sogar 14,2 Prozent. In der Hauptstadt lag die Quote bereits 2019 besonders hoch - 2020 hat sie sich jedoch im Vergleich ebenfalls fast vervierfacht. Das Land Brandenburg liegt auf Platz 2: hier bekamen 9,4 Prozent der Versicherten im ersten Halbjahr 2020 eine Pneumokokken-Impfung. "Die hohe Impfbereitschaft zeigt, wie gut informiert viele Ältere während der Pandemie handeln und sich somit verantwortungsbewusst verhalten", sagt Susanne Hertzer, Leiterin der TK-Landesvertretung in Berlin und Brandenburg.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts empfiehlt die Pneumokokken-Impfung generell für Menschen ab 60 Jahren sowie für Patientinnen und Patienten mit bestimmten chronischen Krankheiten. Ob und wann eine Auffrischung nach mehreren Jahren nötig ist, sollte mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin besprochen werden. Für Säuglinge empfiehlt die STIKO eine Grundimmunisierung mit drei Impfungen im Alter von zwei, vier und elf Monaten.
]]>Diese Wirksamkeitstests sind aber unerlässlich für die effektive Behandlung der multiresistenten Tuberkulose (MDR-TB), die immer häufiger auftritt. Hier ist der Erreger gegenüber den besten Tuberkulosemedikamenten, Rifampicin und Isoniazid, resistent, also unempfindlich geworden. Ursache sind Veränderungen im Erbgut, sog. Mutationen, die fast immer an denselben Stellen im Genom auftreten. Die Therapie der MDR-TB ist langwierig, kostspielig und von häufigen Nebenwirkungen geprägt.
Für die Wahl der Antibiotika in einer Kombinationstherapie sind die behandelnden Ärzte bislang auf die Ergebnisse der Medikamententestung nach Anzucht angewiesen. „Aktuell stehen 15 Medikamente für die Zweitlinientherapie zur Verfügung, von denen mindestens vier miteinander kombiniert werden“, erklärt Prof. Christoph Lange, der die klinische Studie am FZ Borstel koordinierte.
Um die Wahl der effektivsten Antibiotika zu beschleunigen, haben DZIF-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um Prof. Stefan Niemann am Forschungszentrum Borstel einen Katalog von Mutationen im Erbgut der Tuberkulosebakterien erstellt, mit dem sich Antibiotikaresistenzen der Bakterien gegen alle Medikamente vorhersagen lassen. Im Gegensatz zu vielen anderen Bakterien verändert sich das Erbgut der Tuberkulosebakterien kaum über die Zeit. Das Genom der Tuberkulosebakterien trägt ca. 4.4 Millionen Bausteine (Basenpaare) welche die Information für ca. 4000 Gene speichern.
Hans-Peter Grobbel, Medizinstudent und DZIF-Doktorand im Team von Christoph Lange hat nun mit Unterstützung seines studentischen Kollegen Niklas Köhler, Professor Matthias Merker, Dr. Sönke Andres und Dr. Harald Hoffmann die Ergebnisse der Vorhersagen von Antibiotikaresistenzen durch Gesamt-Genomanalysen untersucht. An Tuberkulosebakterien von 70 Patientinnen und Patienten mit einer MDR-TB, die an der Medizinischen Klinik in Borstel behandelt wurden, verglichen die Forscher die molekulare Vorhersage der Antibiotikaresistenzen mit denen der tatsächlichen kulturellen Testergebnisse. Sie wurden von Prof. Florian Maurer, dem Leiter des Nationalen Referenzlabors für Tuberkulosebakterien in Borstel, beigesteuert. Die Wissenschaftler überprüften außerdem, ob basierend auf der Vorhersage der Erbsubstanz der Bakterien verlässliche Kombinationen von Medikamenten für die Therapie der MDR-TB zusammengestellt werden können.
„99 % aller Medikamente in Kombinationstherapien, die wir basierend auf den Ergebnissen der molekularen Vorhersagen aus der Erbsubstanz der Tuberkulosebakterien zusammengestellt haben, sind nach den Ergebnissen der traditionellen mikrobiologischen Antibiotikaresistenztestung auch wirksam“, so Grobbel. Die molekularen Verfahren sind inzwischen preisgünstig und schnell. Idealerweise können betroffene Patientinnen und Patienten bereits in der ersten Woche der Diagnosestellung einer Tuberkulose eine maßgeschneiderte MDR-TB Therapie erhalten.
Originalveröffentlichung
Grobbel HP, Merker M, Köhler N, Andres S, Hoffmann H, et al. Design of multidrug-resistant tuberculosis treatment regimens based on DNA sequencing.
Clin Infect Dis. 2021 Apr 26:ciab359. doi: 10.1093/cid/ciab359. Online ahead of print.
PMID: 33900387
]]>In der aktuell publizierten STOIC-Studie aus Großbritannien wurde nun untersucht, ob auch bei Patienten ohne Asthma (84 bis 86 Prozent der Patienten hatten kein Asthma) eine SARS-CoV-2-Infektion günstig beeinflusst wird, wenn Betroffene zweimal täglich ein handelsübliches Asthma-Medikament (Budesonid) im Frühstadium der Erkrankung inhalieren. Das Ergebnis: Die Dauer der Symptome konnte um einen Tag verkürzt und die Häufigkeit von Arztbesuchen reduziert werden.
Doch dieses Ergebnis ist nur bedingt aussagekräftig. „Zwar handelt es sich bei der Studie um eine randomisierte, aber nicht um eine verblindete Studie. Das heißt, die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer sowie die behandelnden Ärztinnen und Ärzte wussten, ob das ICS inhaliert wurde oder nicht. Ein erheblicher Placebo-Effekt ist hier also möglich“, erklärt Professor Dr. med. Marek Lommatzsch, Oberarzt der Abteilung für Pneumologie des Zentrums für Innere Medizin der Universitätsmedizin Rostock. „Zudem handelt es sich um eine Studie mit vergleichsweise wenigen Studienteilnehmern, und die in der Studie eingeschlossenen Patienten mit Asthma können zu dem positiven Ergebnis beigetragen haben“, ergänzt Professor Dr. med. Klaus F. Rabe, Chefarzt der LungenClinic in Grosshansdorf.
Um mögliche positive Wirkungen des Medikaments bei COVID-19 zu bestätigen, müssten weitere, größere und verblindete Studien durchgeführt werden. „Auf Basis der STOIC-Studie können derzeit keine Empfehlungen für eine allgemeine ICS-Behandlung von Patienten mit COVID-19 ausgesprochen werden“, so Professor Dr. med. Roland Buhl, Leiter der Abteilung für Pneumologie der Universitätsmedizin Mainz. Den Menschen mit Asthma oder COPD, die bereits dauerhaft mit inhalativen Corticosteroiden behandelt werden, empfehlen die Pneumologen nach wie vor, diese Therapie während der aktuellen SARS-CoV-2-Pandemie und im Rahmen einer COVID-19-Erkrankung fortzuführen. Die aktuelle STOIC-Studie dürfe in keinem Fall dazu führen, dass ICS nicht mehr in ausreichenden Mengen für Menschen mit Asthma oder COPD zur Verfügung stünden.
Zur vollständigen Stellungnahme: https://pneumologie.de/fileadmin/user_upload/COVID-19/20210419_DGP_OEGP_DGAKI__C19_und_ICS__STOIC-Studie.pdf
]]>Unter anhaltendem Juckreiz bei verschiedenen zugrundeliegenden Erkrankungen leiden in Deutschland etwa 13 bis 17 Prozent der erwachsenen Bevölkerung. Nur die Hälfte von ihnen erhält eine kontinuierliche ärztliche Betreuung und nur sieben Prozent eine Therapie. [1]
Um die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit chronischem Pruritus zu verbessern, hat eine interdisziplinäre Gruppe von Fachleuten nun die seit 2005 bestehende Leitlinie aktualisiert. [2]
„Aus zahlreichen Studien ist bekannt, dass CP mit einem erheblichen subjektiven Leiden einhergeht“, betont Ständer, Koordinatorin der Leitlinie. Für viele Menschen ist der Juck-Kratz-Zirkel ein Teufelskreis, der Entzündungen aufrechterhält, immer wieder zu Blutungen, Krusten und Narben führt. Die Krankheitslast der Betroffenen äußert sich in Schlafstörungen, Ängsten, Depressivität, niedrigem Selbstwertgefühl und dem Erleben von Stigmatisierung. Die Folgen können sozialer Rückzug, Depression oder sogar Suizidalität sein. „Die Leitlinie empfiehlt ausdrücklich, die subjektive Belastung und die psychischen Auswirkungen der Patientinnen und Patienten für Diagnose und Therapie zu erheben“, sagt Ständer.
„Betroffenen empfehlen wir, ein Symptomtagebuch zu führen. Das gibt es mittlerweile auch in App-Form. Die so gesammelten Informationen erleichtern es dann im Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt, die richtigen Therapieentscheidungen zu treffen, und sie sind optimal für die Verlaufsbeurteilung“, ergänzt Professor Dr. med. Silke Hofmann, Chefärztin des Zentrums für Dermatologie, Allergologie und Dermatochirurgie, HELIOS Universitätsklinikum Wuppertal und Beauftragte für die Öffentlichkeitsarbeit der DDG.
„Es gibt keine allgemeingültige, einheitliche Therapie von CP, da es eine hohe Diversität der möglichen zugrundeliegenden Ursachen und der unterschiedlichen Patientenkollektive gibt“, sagt Ständer. Es sollten also individuelle Therapiepläne erstellt werden. In der Leitlinie geben die Tabellen 12-19 einen Überblick über evidenzbasierte, symptomatische Therapieempfehlungen, die aus Phototherapie, topischen und systemischen Medikamenten bestehen.
Auf der Basis von Fallberichten und Studien bei der Prurigo nodularis, einer Hauterkrankung, die durch juckende Hautknötchen, v.a. an den Extremitäten, gekennzeichnet ist, kommt die Expertengruppe zu einigen neuen Empfehlungen. Als systemisches Immunsuppressivum kann Cyclosporin A zur Therapie bei chronisch nodulärer Prurigo empfohlen werden und Methotrexat sowie Azathioprin können als Therapie erwogen werden. Thalidomid/ Lenalidomid wird nicht empfohlen. Das Biologikum Dupilumab kann zur Therapie bei chronisch nodulärer Prurigo (derzeit noch off-label) ebenfalls erwogen werden.
„Die Umsetzung der Empfehlungen wird bei den Patientinnen und Patienten zu einer Verbesserung der Lebensqualität führen. Vor allem der fachübergreifende Ansatz und die Mitarbeit von Expertinnen und Experten aus anderen Fachgesellschaften werden helfen, diese wichtigen Inhalte weit zu verbreiten“, fasst Hofmann zusammen.
Die Leitlinie richtet sich an Expertinnen und Experten aus den Fächern Dermatologie, Allergologie, Nephrologie, Hämatologie, Gastroenterologie, Innere Medizin und Psychosomatik, die in der ambulanten, tagesklinischen und stationären Versorgung und dem Rehabilitationsbereich tätig sind. Aber auch für Gynäkologie, Pädiatrie und Allgemeinmedizin können die Empfehlungen hilfreich sein.
An der S2k-Leitlinie waren insgesamt 17 Fachgesellschaften und Organisationen beteiligt. Patientinnen und Patienten wurden über Fokusgruppen eingebunden.
Literatur:
[1] Ständer S, Schäfer I, Phan N Q, Blome C, Herberger K, Heigel H, Augustin M. Prevalence of Chronic Pruritus in Germany: Results of a Cross-Sectional Study in a Sample Working Population of 11,730. Dermatology 2010;221:229–235. DOI: 10.1159/000319862
[2] Ständer S et al. S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des chronischen Pruritus. (AWMF-Register-Nr.: 013-048) 2022.
]]>Diese Ausweichbewegung spiegelt sich auch in der Zahl der verordneten Packungen je Verordnung wider, da Patient:innen, die 10mg Tamoxifen statt der sonst üblichen 20mg erhalten, die doppelte Anzahl Tabletten für eine konstante Therapie benötigen. „Die Behandlung kann so zwar gesichert werden, aber die Patientinnen und Patienten werden durch die je Packung fällige Zuzahlung finanziell stärker belastet. Abzuwarten bleibt, wie sich die Lage bis zur Behebung des Engpasses weiterentwickelt. Einzelberichten zufolge gibt es zurzeit streng kontingentierte Belieferungen der Apotheken durch den Großhandel und in der Folge auch Wartezeiten bis zur Versorgung“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Stillfried.
Tamoxifen ist ein selektiver Estrogenrezeptormodulator, der als Arzneistoff zur Therapie von Brustkrebs eingesetzt wird. Er ist Bestandteil der Liste versorgungsrelevanter Wirkstoffe. Im Januar 2022 sind dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eingeschränkte Verfügbarkeiten für tamoxifenhaltige Arzneimittel mitgeteilt worden. Dies hatte eine Kritikalitätsprüfung ausgelöst. Diese ergab, dass von einer drohenden kritischen Versorgungssituation auszugehen ist und ohne entsprechende Maßnahmen spätestens Ende Februar 2022 eine Versorgungslücke zu erwarten sei. Um eine bestmögliche und lückenlose Versorgung der PatientInnen zu gewährleisten, sind am 9. Februar 2022 vom Beirat für Liefer- und Versorgungsengpässe nach § 52b Absatz 3b des Arzneimittelgesetzes (AMG) verschiedene Maßnahmen zur Abmilderung der Lieferengpässe beschlossen worden. Am 22. Februar 2022 erging dann die entsprechende Anordnung durch das BfArM. Bestandteil des Maßnahmenpaketes ist neben der Gestattung von Importen auch die Aufforderung der behandelnden Ärzt:innen, kleinere Packungen oder tamoxifenhaltige Präparate mit geringerer Stärke (10mg statt 20mg) zu verordnen. Durch die getroffenen Maßnahmen soll die Versorgung bis zur erwarteten Beendigung des Engpasses im Mai 2022 sichergestellt werden können.
]]>„Wir raten den Patientinnen heute, die Behandlung fortzusetzen“, sagt DGRh-Präsident Professor Dr. med. Andreas Krause, Chefarzt am Immanuel Krankenhaus Berlin, und nennt dafür zwei Gründe. Zum einen erhöht die Behandlung die Chance, dass es überhaupt zur Schwangerschaft kommt. „Die Erfahrungen zeigen, dass eine hohe Krankheitsaktivität die Fruchtbarkeit herabsetzen kann“, erklärt Professor Krause: „Und im Fall einer Schwangerschaft steigt das Risiko, dass das Kind bei der Geburt zu klein ist.“ Hinzu kommt, dass die Krankheit unbehandelt in den neun Monaten der Schwangerschaft und der anschließenden Stillzeit fortschreiten kann und Schäden verursacht, die nicht mehr umkehrbar sind.
Allerdings sind nicht alle Rheuma-Medikamente in der Schwangerschaft für das Kind sicher. „Das häufig eingesetzte Methotrexat sollte ein bis drei Monate vor der Schwangerschaft abgesetzt werden“, sagt Professor Christof Specker, Chefarzt der Rheumatologie am Evangelischen Klinikum Essen-Werden und stellvertretender Sprecher des Arbeitskreises „Schwangerschaft“ der DGRh. „Auch Cyclophosphamid sollte wegen der Gefahr von Fruchtschäden nicht eingesetzt werden. Andere Mittel wie Leflunomid werden vorsichtshalber abgesetzt, weil wir nicht wissen, ob das Kind geschädigt werden könnte.“
Bei den immer häufiger eingesetzten Medikamenten aus der Gruppe der TNF-Blocker haben sich die Bedenken gelegt. Eine Expertengruppe der European League against Rheumatism (EULAR) hat sich bereits 2016 für eine Fortsetzung der Behandlung in der Schwangerschaft ausgesprochen. Den TNF-Blocker Certolizumab hat inzwischen die Europäische Arzneimittel-Agentur für eine Anwendung in der Schwangerschaft zugelassen.
Eine Studie aus den Niederlanden zeigt jetzt, dass die Behandlung in der Schwangerschaft die Krankheitsaktivität gut kontrollieren kann. Ein Team um Hieronymus Smeele von der Erasmus-Universität in Rotterdam betreute 308 Frauen während der Schwangerschaft, von denen 184 Medikamente einnahmen. „Die Behandlung war nicht einfach, da bei einigen Schwangeren die Medikamente gewechselt werden mussten“, erklärt Professor Krause: „Ein Medikationswechsel ist bei Rheumapatienten immer schwierig, da es zwischenzeitig zu einem Schub kommen kann.“
In der Studie konnte dies jedoch meist vermieden werden. „Der Anteil der Frauen, bei denen eine niedrige Krankheitsaktivität erreicht wurde, stieg während der Schwangerschaft sogar von 75,4 auf 90,4 Prozent an“, berichtet Professor Krause. Das seien sehr gute Ergebnisse, da in einer früheren Studie weniger als die Hälfte der Rheumapatientinnen problemlos durch die Schwangerschaft kam. Auch die Kinder wurden gesund geboren. Die Ergebnisse zeigen für den Experten, dass Frauen mit einer rheumatoiden Arthritis sich ihren Kinderwunsch erfüllen können, ohne Nachteile für die Gesundheit von Mutter und Kind befürchten zu müssen. Professor Krause betont: „Weil die Behandlung komplex ist, sollte sich jede Rheuma-Patientin frühzeitig an einen Facharzt wenden und möglichst vor der Schwangerschaft gemeinsam einen Fahrplan entwickeln.“
Literatur:
Hieronymus Tw Smeele et al. Modern treatment approach results in low disease activity in 90% of pregnant rheumatoid arthritis patients: the PreCARA study. Annals of the Rheumatic Diseas-es 2021; 80: 859-864 https://ard.bmj.com/content/80/7/859.long
Carina Götestam Skorpen et al. The EULAR points to consider for use of antirheumatic drugs before pregnancy, and during pregnancy and lactation. Annals of the Rheumatic Diseases 2016; 75: 795-810 https://ard.bmj.com/content/75/5/795
]]>Finanzielle Anreize belohnen Entscheidung für Operation
Bedauerlicherweise wirkten die finanziellen Anreize im Gesundheitswesen so, dass sich im Zweifelsfall die Entscheidung für eine Operation mehr lohne als eine Entscheidung dagegen. Baas: „Wir brauchen dringend eine Reform der Krankenhausfinanzierung, die nicht nur die Zahl der durchgeführten Eingriffe, sondern auch Qualitätsaspekte honoriert.“ Entsprechende Vorschläge, vor allem durch spezielle Qualitätszuschläge und eine bessere Finanzierung der Vorhaltekosten, hat die TK in ihrem Positionspapier „Besser versorgt 2025“ vorgelegt.
Durch das TK-Angebot können die Betroffenen bei Bedarf innerhalb von zwei Arbeitstagen in bundesweit rund 30 Schmerzzentren ihre OP-Empfehlung überprüfen lassen. Dabei kommt stets ein interdisziplinäres Team aus Schmerz-, Physio- und Psychotherapeutinnen und -therapeuten zum Einsatz. Sie beraten gemeinsam, wie die Schmerzen am besten behandelt werden können und besprechen mit der Patientin bzw. dem Patienten die geeigneten, möglichst schonenderen Therapieoptionen.
Für Versicherte mit Schmerzen im Hals- und Lendenwirbelbereich bietet die TK außerdem eine spezielle Behandlung mit einer bildgesteuerten Schmerztherapie an. Dafür hat die TK gemeinsam mit verschiedenen Partnern ein bundesweites Netz aus 500 Praxen aufgebaut. Bei dem Verfahren injizieren Ärztinnen und Ärzte ein schmerzlinderndes Medikament direkt in die schmerzverursachende Stelle an der Wirbelsäule. Für die präzise und sichere Platzierung des Schmerzmittels kommen bildgebende Diagnostiken zum Einsatz.
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HINTERGRUND: Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
Die FSME-Erreger werden durch europäische Zecken wie den europäischen Holzbock, aber auch die Auwaldzecke übertragen. In den Risikogebieten liegt die Wahrscheinlichkeit einer FSME-Infektion nach einem Zeckenstich bei 1:50 bis 1:100. Nach circa 10 Tagen treten grippeähnliche Symptome auf. Bei rund einem Drittel der Patienten kommt es nach einer vorübergehenden Besserung zu einem erneuten Fieberanstieg und einer zweiten Krankheitsphase.
Bei leichten Verläufen klagen die Patienten vorwiegend über starke Kopfschmerzen. Bei schwereren Verläufen sind auch Gehirn und Rückenmark beteiligt. Zu den Symptomen gehören Koordinationsstörungen, Lähmungen, Sprach- und Sprechstörungen sowie Bewusstseinsstörungen und epileptische Anfälle. Für ca. 1 % der Patienten endet die Krankheit tödlich. Ist die Krankheit erst einmal ausgebrochen, können nur die Symptome therapiert werden. Schützen kann eine Impfung.
Dieser Krebs entwickelt sich in der Regel sehr langsam. Wenn vorliegende Zellveränderungen frühzeitig erkannt werden, bleibt genügend Zeit, um diese schonend zu entfernen, bevor sie sich zu Krebs entwickeln. Zu viele Frauen sterben aber immer noch an Gebärmutterhalskrebs. Weltweit sind es mehr als 310.0001, in Deutschland jährlich ca. 1.6002 – trotz des Präventionsangebotes aus HPV-Impfung und Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung.
Auch die beste Früherkennung benötigt Teilnehmerinnen
Ein zentrales Ergebnis des Hologic Global Women’s Health Index ist, dass selbst in den Ländern, in denen jede Frau ungehinderten Zugang zur Früherkennungsuntersuchung hat, die Teilnahmeraten zu gering sind. In Deutschland nehmen nur ca. 40 % der anspruchsberechtigten Frauen am Gebärmutterhalskrebs-Screening teil. Und die Teilnahmerate sinkt weiter3. Das liegt womöglich auch an Vorbehalten der Frauen, sich unter Pandemie-Bedingungen in die Arztpraxis zu begeben4.
Auf jeden Fall verdeutlichen die seit Jahren niedrigen Zahlen, dass die Notwendigkeit von Prävention und Früherkennung besser vermittelt werden muss.
Der Global Women’s Health Index legt deswegen nahe, auch in Deutschland Prävention neu zu denken: die Entscheidung für die Früherkennung aktiv zu fördern, die Information der Patientinnen auf ihre Bedürfnisse zuzuschneiden. Präventionsprogramme müssen sich an ihren Ergebnissen messen lassen. Dafür ist die Teilnahmerate der entscheidende Faktor.
In Kürze: Prävention gegen Gebärmutterhalskrebs
Um Gebärmutterhalskrebs zu verhindern, sind zwei Maßnahmen entscheidend: Die Impfung gegen HPV und die Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung. Die HPV-Impfung ist zwar eine wichtige Präventionsmaßnahme, bietet jedoch keinen hundertprozentigen Schutz, deckt nicht alle gefährlichen Virenstämme ab und wird bislang nur von ca. 45 % der Mädchen (Alter 14 bis 17 Jahre) in Anspruch genommen5.
Deswegen ist die regelmäßige Früherkennung ein wesentlicher und unverzichtbarer Bestandteil der Prävention. Sie setzt mit immer besseren Methoden darauf, die Krebsvorstufen ausfindig zu machen. Meistens ist noch genug Zeit, durch einen leichten Eingriff alles wieder in Ordnung zu bringen, bevor sich der Krebs entwickeln kann. In Deutschland bieten die Krankenkassen allen Frauen ab einem Alter von 20 Jahren die Früherkennung an. Für Frauen zwischen 20 und 35 jährlich eine zytologische Untersuchung (Pap-Test), für Frauen ab 35 alle drei Jahre eine Ko-Testung (Pap-Test plus HPV-Test).
1 Arbyn M, Weiderpass E, Bruni L, de Sanjosé S, Saraiya M, Ferlay J, et al. Estimates of incidence and mortality of cervical cancer in 2018: a worldwide analysis. Lancet Glob Health. 2020 Feb;8(2):e191-e203
2 Zentrum für Krebsregisterdaten [Internet]. Berlin: Inhalt; c2021 [zitiert: 2022 Januar 05]. Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom). Link: https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Gebaermutterhalskrebs
3 Kaufmännische Krankenkasse (KKH) [Internet]. Hannover: Presse; c2021 [zitiert: 2021 Oktober 21]. Weniger Frauen nutzen weibliche Krebsvorsorge. Link: https://www.kkh.de/presse/pressemeldungen/krebsvorsorge
4 Ärzte Zeitung [Internet]. Berlin: Politik; c2022 [zitiert: 2022 Februar 01]. Corona-Pandemie bremst Krebs-Früherkennung und Nachsorge aus. Link: https://www.aerztezeitung.de/Politik/Corona-Pandemie-bremst-Krebs-Frueherkennung-und-Nachsorge-aus-426436.html
5 Robert Koch-Institut [Internet]. Berlin: Gesundheitsberichterstattung; c2015 [zitiert: 2022 Februar 16]. Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) bei Mädchen. Link: https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring
Für die Betroffenen bedeutet die Erkrankung lebenslange Pflegebedürftigkeit und zum Teil einen frühen Tod im Kindesalter. Die bisherigen medikamentösen Behandlungsoptionen sind unbefriedigend und wenig erfolgreich. Nur wenige Kinder erreichen damit die Kopfkontrolle oder weitere motorische Fähigkeiten, wie das Sitzen oder Stehen.
Studien aus Taiwan hätten gezeigt, dass eine Gentherapie die Situation der Kinder verbessern könne. Dabei werde eine funktionsfähige Version des veränderten Gens in das Gehirn geschleust, das daraufhin die benötigten Botenstoffe für die Signalweitergabe selbst herstellen kann. „Mit der Gentherapie besteht erstmals die Chance, die Ursache der Erkrankung zu beseitigen und nicht nur, wie bisher, die Symptome zu lindern", sagt Professor Thomas Opladen, Oberarzt und Leiter der Neurotransmitterarbeitsgruppe am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin.
Die europäische Marktzulassung für das verwendete Medikament mit dem Wirkstoffnamen Eladocagene exuparvovec wird für 2022 erwartet.
Die Behandlung des Mädchens mit dem Gentherapeutikum wurde gemeinsam von Ärzt:innen der Sektion Neuropädiatrie und Stoffwechselmedizin des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin und der Neurochirurgischen Klinik am UKHD im September 2021 durchgeführt. Der Eingriff ist komplex: Die Mediziner operierten das Kind am Gehirn, um das Medikament direkt in das Bewegungszentrum injizieren zu können.
„Diese hoch-präzise Operation im Gehirn setzt große Expertise und technische Ausstattung wie ein intraoperatives MRT voraus. Solche Behandlungen können daher nur in spezialisierten und qualifizierten Therapiezentren durch ein multiprofessionelles Team erfolgen", erläutert Professor Karl Kiening, Leitender Oberarzt der Neurochirurgischen Klinik. Bereits drei Monate nach dem Eingriff zeigte das Kind klinisch-relevante Fortschritte in der motorischen Entwicklung. Sie begann laut Informationen der Uniklinik Heidelberg Arme und Beine zu bewegen und die Kopfhaltung zu kontrollieren. Sie sei inzwischen zufriedener, schlafe besser und sei weniger durch schmerzhafte Muskelkrämpfe beeinträchtigt.
Das Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin in Heidelberg verfügt über eine langjährige Erfahrung in der Behandlung und Diagnose der angeborenen Neurotransmitterstörungen. Unter der Leitung von Prof. Opladen wurde für diese seltenen Erkrankungen ein internationales Netzwerk gegründet und ein Patientenregister aufgebaut (http://intd-online.org/), um Diagnose und Therapie dieser seltenen Erkrankungsgruppe durch Forschung zu verbessern. Eine Auswertung des Registers wurde im Fachjournal „Nature Communications" veröffentlicht.
Literatur
Hübschmann O K, Horvath G, Cortès-Saladelafont E et al. Insights into the expanding phenotypic spectrum of inherited disorders of biogenic amines Nat Commun. 2021 12 (1): p. 5529, DOI: 10.1038/s41467-021-25515-5
Opladen T, Brennenstuhl H, Hübschmann O K et al. Die intrazerebrale Gentherapie des Aromatischen-L-Aminosäure- Decarboxylase-Mangelsmit Eladocagene exuparvovec: Eine Stellungnahme der Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP), der Arbeitsgemeinschaft pädiatrischer Stoffwechselstörungen (APS), der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) und der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ). Monatsschr Kinderheilkd 2021 169: 738–747
Hwu P, Kiening KL, Anselm I et al. Gene therapy in the putamen for curing AADC deficiency and Parkinson’s disease. EMBO Molecular Medicine. 2021 e14712, DOI: 10.15252/emmm.202114712
]]>„Die Diagnose Krebs löst bei vielen Betroffenen zunächst Hilflosigkeit und Ängste aus: Wo finde ich Hilfe? Was kommt auf mich zu, welche Therapiemöglichkeiten gibt es? Die Patientinnenleitlinie zum Gebärmutterkörperkrebs bietet fundierte Informationen für die betroffenen Frauen und soll so die informierte Entscheidung unterstützen. Zudem finden Leserinnen wichtige Tipps für Gespräche mit den Ärztinnen und Ärzten sowie weitere Hilfsangebote, z.B. bei psychoonkologischen Fragestellungen“, sagt Prof. Dr. med. Günter Emons, Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. Er ist Teil des Autorenteams der Patientinnenleitlinie, dem 13 Expert*innen angehören.
Gebärmutterkörperkrebs entsteht aus Zellen der Schleimhaut, die die Gebärmutterhöhle im Inneren bedeckt. Laut dem Robert Koch-Institut erkrankten im Jahr 2018 10.860 Frauen daran. Die Erkrankung steht damit an fünfter Stelle der häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen, hat jedoch eine gute Prognose. 2018 verstarben 2.631 Frauen daran. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 68 Jahren. Etwa 5 von 100 erkrankten Frauen haben ein erblich bedingt erhöhtes Erkrankungsrisiko.
Grundlage für die Patientinnenleitlinie ist die „S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge der Patientinnen mit Endometriumkarzinom“, die sich mit evidenzbasierten Empfehlungen an Behandler*innen richtet. Die Patientinnenleitlinie kann hier kostenfrei heruntergeladen werden: www.leitlinienprogramm-onkologie.de/patientenleitlinien/gebaermutterkoerperkrebs/