Die Zünglein an der Waage
02.05.2016 15:32
Unter dem etwas sperrigen Studien-Titel „Berücksichtigung von Stellungnahmen der Wissenschaft in der Arzneimittelbewertung in Deutschland“ hat das Berliner IGES Institut eine wahre Fleißarbeit abgeliefert. Um der Frage nachzugehen, inwieweit sich die Meinungen der Fachgesellschaften in den G-BA-Beschlüssen widerspiegeln, analysierte das Team um Hans-Holger Bleß, Bereichsleiter Versorgungsforschung des IGES Instituts, alle schriftlichen wie mündlichen Stellungnahmen (bei IQWiG und G-BA) sowie die zusammenfassenden Dokumentationen – soweit vorhanden – was entgegen der Verfahrensordnung nur bei knapp 50 Prozent der Fälle so war. Die vielfältigen Erkenntnisse dieser Studie, die im Auftrag des Arzneimittelherstellers Takeda entstand, sind sehr bivalent und raten dazu an, das System AMNOG an bestimmten Stellen zu verbessern und (noch) transparenter zu machen. Ebenso wurde deutlich, wer anscheinend bei wichtigen Verfahrensdetails wie Zusatznutzen, Vergleichstherapie und Endpunkten das Vertrauen des G-BA genießt: Es ist die AKdÄ, die oft das Zünglein an der Waage spielt.
Ausgabe 03 / 2016
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