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Aufwertung von Registern durch standardisierte Qualitätskriterien
Ausgabe 05 / 2023
In den vergangenen Jahren hat die Bedeutung von Registern in der deutschen Versorgungslandschaft einen enormen Schub erfahren. Market Access & Health Policy sprach mit Martin Grohmann, Leiter Medizin und Versorgung bei den Gesundheitsforen, über die Vorteile bei der Nutzung von Registern, die Herausforderungen der Betreiber sowie die zukünftigen Möglichkeiten. Mit dem im Herbst geplanten Registergesetz sollen Fragen bezüglich der Erhöhung des Qualitätsniveaus sowie des Data Linkage beantwortet werden. Die Erwartungen an das Gesetz sind von Seiten der Betreiber sehr hoch. Dennoch gibt es nach Einschätzung des Experten durchaus Optimierungspotenzial, das nicht unbedingt gesetzlich gelöst werden muss, sondern von den Betreibern selbst angegangen werden kann, wie zum Beispiel eine verstärkte Zusammenarbeit und das Nutzen von vorhandenen Synergieeffekten.
Digitales Patientenmodell unterstützt personalisierte Behandlung
Ausgabe 05 / 2023
Das Gesundheitssystem ist mit diversen Problemen konfrontiert, die dringend gelöst werden müssen. Um nur zwei exemplarisch herauszugreifen: Es braucht eine wirksame Begrenzung der Gesundheitsausgaben sowie Antworten darauf, wie dem Fachkräftemangel, der durch die demografische Entwicklung in den kommenden Jahren noch verstärkt wird, begegnet werden kann. Eine Lösung könnte in Zukunft das digitale Patientenmodell bieten, das das Fraunhofer IGD zusammen mit sechs weiteren Fraunhofer-Instituten entwickelt hat. Wir sprachen mit Dr. Stefan Wesarg, Projektleiter beim Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, über die Vorteile von MED²ICIN für die Versorgung von Patienten, den Nutzen für die Healthcare Professionals sowie die Bedeutung des Datenzugangs und der -nutzung für das Gesundheitssystem von morgen.
DiGA, DTx & die Pharmaindustrie – Kooperationen, Beteiligungen & Übernahmen
Ausgabe 05 / 2023
Die meisten Hersteller digitaler Gesundheitsapplikationen (DTx und DiGA) mussten in den letzten Jahren oft schmerzlich erfahren, dass sich die Vertriebserfahrungen zu digitalen Produkten aus der Consumerwelt nicht 1:1 auf den deutschen Gesundheitsmarkt übertragen lassen. Ganz abgesehen von politischen Vorbehalten einzelner Stakeholder stellen sowohl die Regulatorik als auch tradierte Organisationsformen im Gesundheitssystem relevante Hürden dar, so dass man sich von der Idee des rein digitalen Vertriebs verabschieden musste. Zwangsläufig ist man damit bei Formen des hybriden oder doch persönlichen Vertriebs und damit auch bei Kooperationen mit einem Akteur, der seit Jahrzenten sehr erfolgreich vormacht, wie Vertrieb im deutschen Gesundheitswesen gelingt – der Pharmaindustrie. Aber auch diese hat ihre eigenen Interessen in Bezug auf DTx & DiGA.
Was kosten Digitale Gesundheitsanwendungen? Preisgestaltung entlang des evidenzbasierten Nutzens. Ein How-to.
Ausgabe 05 / 2023
Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs) haben ein neues Zeitalter in der Gesundheitsversorgung in Deutschland eingeläutet. DiGAs sind Medizinprodukte mit digitaler Technologie, wie beispielsweise Gesundheits-Apps. Diese neuen Anwendungen können über ihre „klassische“ Funktion als Gesundheitsparameter-Tracker auch Lösungen für die Herausforderungen im Gesundheitswesen bieten, die mit den klassischen Medizinprodukten nicht zu adressieren wären. Dennoch sehen einige Akteure die Aufnahme von DiGAs in die Regelversorgung bzw. in die dafür vorgesehenen Register kritisch: Auf der einen Seite moniert der Spitzenverband Bund der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV-SV) die anfallenden Kosten ohne klare Nutzennachweise für das Gesundheitswesen und positioniert sich für eine Reduktion der Erstattungspreise. Auf der anderen Seite sehen sich die Hersteller der Herausforderung gegenüber, den Preis ihrer DiGAs gegenüber dem GKV-SV zu rechtfertigen. Dazu müssen sie ein umfassendes Evidenzpaket vorlegen, welches den diagnostischen/therapeutischen Nutzen, die medizinische Notwendigkeit sowie die Wirtschaftlichkeit der zu bewertenden DiGA darlegt. Für das Beratungs- und Markforschungsunternehmen IQVIA ist das Spannungsfeld zwischen GKV-SV und Hersteller(n) nicht neu, denn diese Herausforderungen sind aus dem Health Technology Assessment (HTA) für Arzneimittel (AMNOG-Verfahren) lange bekannt. Daher kann sich für Hersteller ein Blick in das seit 2011 etablierte AMNOG-Verfahren lohnen, um Erkenntnisse für den Weg ihrer DiGAs in die Erstattung zu gewinnen.