Politik
Die evidenzbasierte Gesundheitspolitik ist es wert, gemeinsame Lösungen zu diskutieren und zu finden
Ausgabe 04 / 2023
Wie kann evidenzbasierte Gesundheitspolitik gelingen?“ – lautete das Thema des 3. Symposiums der Cochrane Deutschland Stiftung, auf dem Anfang Mai über 120 Teilnehmende mit hochkarätigen Referenten diskutierten. Im Nachgang zur Veranstaltung sprachen wir mit Professor Dr. Jörg Meerpohl, Direktor von Cochrane Deutschland, über die Herausforderungen beim Zusammenspiel zwischen Politik und Wissenschaft. Im Gespräch wurden aber auch die positiven Aspekte deutlich hervorgehoben, die eine gelungene und konsequente Evidenznutzung im politischen Entscheidungsprozess mit sich bringen kann – zum Nutzen der Gesellschaft.
Kritischen Zeitraum nutzen, um Rückstand aufzuholen
Ausgabe 04 / 2023
Die nächsten fünf Jahre sind ein kritischer Zeitraum, in dem in den Bereichen Digitalisierung und Datennutzung im Gesundheitssystem in Deutschland sehr viel richtig oder eben auch sehr viel falsch gemacht werden könne. Davon ist Andreas Dobler, Geschäftsführer der Telepaxx GmbH, eines Cloud-Anbieters für die Archivierung und Nutzung diagnostischer Medizindaten in Europa, überzeugt. Im Interview macht der Branchenexperte deutlich, dass jetzt die Weichen für eine sinnvolle Nutzung von Gesundheitsdaten gestellt werden müssen, „ansonsten wird das Gros der datenbasierten medizinischen Innovationen außerhalb Deutschlands stattfinden“.
Daten zum Nutzen der Patienten
Ausgabe 03 / 2023
Die Nutzung von Gesundheitsdaten zum Wohle des einzelnen Patienten wie auch der Versichertengemeinschaft voranzubringen und gleichzeitig den Schutz dieser hochsensiblen Daten zu gewährleisten – dieses Spannungsfeld wurde auf einer Veranstaltung des Deutschen Ethikrates Ende März in Berlin aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Unter dem Titel „Patientenorientierte Datennutzung“ öffneten verschiedene Experten den Blick auf die medizinische, juristische, technische und ethische Einordnung der Möglichkeiten der Datennutzung. In einem Punkt zeigten alle Experten Übereinstimmung: Der Mensch muss im Mittelpunkt aller innovativen Entwicklungen stehen.
Harmonisierung gewünscht – Disharmonie erreicht?
Ausgabe 03 / 2023
Auf EU-Ebene steht derzeitig vor allem eine umfassende Revision der Arzneimittelgesetzgebung an. Grundlage dafür sind die Ende 2020 verabschiedete Arzneimittelstrategie sowie der sich anschließende umfassende Konsultationsprozess. Bereits in der Umsetzung ist die neue EU-HTA-Verordnung, die sowohl Auswirkungen auf die Versorgung der EU-Bürger mit Arzneimitteln als auch auf die pharmazeutische Industrie hat. „Market Access & Health Policy“ sprach mit Dr. Hubertus Cranz, Anna Wehage und Bernhard Liebenhoff vom Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) über die neuen und geplanten Verordnungen und deren Konsequenzen. Im Gespräch wird deutlich, dass vieles im Grundsatz gut gedacht ist, aber in der konkreten Umsetzung zu großen Schwierigkeiten führen kann. An verschiedenen Stellen sind nach Einschätzung der Experten dringende Korrekturen notwendig.