Politik
Corona bremst Früherkennung aus
Ausgabe 04 / 2022
Die Zahl der Früherkennungsuntersuchungen ist im ersten Corona-Jahr um mehr als acht Millionen eingebrochen. Das geht aus dem Arztreport 2022 der Barmer hervor, der über 30 ärztliche Abrechnungsziffern für verschiedene Untersuchungen ausgewertet hat. Dabei hat der Report die Inanspruchnahme von Tests verglichen, die in den Jahren 2019 und 2020 Kassenleistung waren und in beiden Jahren mit der jeweils selben Ziffer abgerechnet wurden. Hier gab es im Jahresvergleich einen Rückgang von 33,2 Millionen auf 25,5 Millionen Untersuchungen. Dies entspricht einem Minus von 23 Prozent. „Die Corona-Pandemie hat für einen deutlichen Rückgang bei Früherkennungsuntersuchungen gesorgt. Sie sollten aber nicht auf die lange Bank geschoben werden, denn sie können Leben retten. Wer auf Früherkennungsuntersuchungen während der Pandemie verzichtet hat, sollte sie möglichst zeitnah nachholen“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Barmer, Prof. Dr. med. Christoph Straub.
Krankenhausversorgung post Corona
Ausgabe 04 / 2022
Die Monopolkommission hat Analysen und konkrete Empfehlungen zur geplanten Krankenhausreform veröffentlicht. Das Sondergutachten mit dem Titel „Krankenhausversorgung nach Corona: Wettbewerb, Planung und Finanzierung neu organisieren“ hat sie Ende Mai dem Bundesminister für Gesundheit, Professor Karl Lauterbach, übergeben. Nach Einschätzung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) benennt die Kommission „grundsätzlich die richtigen Reformfelder“, doch die Vorschläge der Kommission atmen nach Einschätzung von Dr. Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der DKG, „einen extrem wettbewerblichen Geist und verkennen, dass Gesundheit und Gesundheitsversorgung kein normales Wirtschaftsgut darstellen“.
Größeres Augenmerk auf den Nutzen richten
Ausgabe 03 / 2022
Wie innovativ sind Arzneimittel tatsächlich, die auf den Markt kommen? Dieser Frage geht der Innovationsreport seit 2013 auf den Grund. Auch im aktuellen Report, der von der Techniker Krankenkasse herausgegeben wird, wird die Innovationskraft neuer Arzneimittel unter die Lupe genommen. „Market Access & Health Policy“ sprach mit Tim Steimle, Leiter Fachbereich Arzneimittel bei der TK, über die Ergebnisse des Reports und Schlussfolgerungen. Mit Blick auf die finanzielle Lage der GKV könne es sich die Versichertengemeinschaft nicht leisten, hohe Preise für Medikamente zu bezahlen, die keine echte Verbesserungen sind, so Steimle. Der Nutzen müsse sehr viel stärker als bisher berücksichtigt werden.
Gemeinsames Positionspapier erarbeitet
Ausgabe 02 / 2022
Gegen Hepatitis C gibt es hochwirksame Therapien – nun soll es mit Aufklärung, Prävention und Früherkennung auch gelingen, sie zu den Betroffenen zu bringen und die Virushepatitis bis 2030 in Deutschland zu eliminieren. Auf entsprechende Maßnahmen haben sich Expert:innen aus Medizin, Wissenschaft, Politik und Versorgungspraxis Anfang Februar im Rahmen des „Strategietreffens Virushepatitis“ verständigt. Auf der virtuellen Veranstaltung, die die Deutsche Leberstiftung in Kooperation mit der Hepatitis B & C Public Policy Association durchführte, wurde im breiten Konsens ein Positionspapier verabschiedet, das die Elimination der Hepatitis-Erkrankungen vorantreiben soll.