Nachrichten
Mit Sekundärdaten die Digitalisierung der globalen Gesundheit vorantreiben
Jede Sekunde produzieren unzählige Apps, Webanwendungen und weitere digitale Dienstleistungen riesige Datenmengen, die in der Gesundheitsforschung weltweit viel besser genutzt werden sollten. Im Forschungspapier zum Thema "Secondary data for global health digitalisation", erschienen in der neuen Ausgabe des renommierten Wissenschaftsjournals Lancet Digital Health, plädieren Prof. Bernhard Renard, Leiter des Fachgebiets Data Analytics and Computational Statistics am Hasso-Plattner-Institut (HPI), sowie fünfzehn weitere renommierte Co-Autor:innen für eine Weiterverwendung dieser Daten zum Zweck der Digitalisierung der globalen Gesundheit - und weisen gleichzeitig auf mögliche Fallstricke und notwendige Regulierungen hin.
Neues Portal für Qualitätsberichte der Krankenhäuser online
Das neue Qb-Datenportal des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA)bietet ab sofort Informationen rund um die Qualitätsberichte der Krankenhäuser. Ziel ist es, Nutzer:innen und Nutzern einen leichteren Zugang zu den für sie relevanten Themen zu verschaffen.
Höheres Risikobewusstsein kann Gesundheitswesen entlasten
Wie der aktuelle States of Mind Health Report von Allianz Partners zeigt, sorgt sich gerade mal ein Drittel (33%) der über 65-Jährigen wegen chronischer Krankheiten wie Herzprobleme, Schlaganfälle und Diabetes.[1] Tatsächlich aber sind chronische Krankheiten weltweit die häufigste Todesursache und stellen eine große Belastung für die Gesundheitssysteme dar.
DNTDs fordert einen Aktionsplan zur Bekämpfung von vernachlässigten Tropenkrankheiten
"Um vernachlässigte Tropenkrankheiten wirksam zu bekämpfen, brauchen wir sicherere, einfachere und wirksamere Behandlungen, die erschwinglich und für die Menschen verfügbar sind", erklärt Prof. Dr Achim Hörauf, Sprecher des Deutschen Netzwerks gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie an der Uniklinik Bonn.
Medizinischer Messenger Siilo: Zahl der Nutzer:innen wächst
Der medizinische Messenger Siilo hat seinen Wachstumskurs in Deutschland 2022 fortgesetzt: Nach Unternehmensangaben versenden rund 85.000 Mitarbeiter:innen im Gesundheitswesen Nachrichten über die App. Das entspricht einem Nutzerzuwachs von über 40 Prozent im Jahresvergleich. 2022 seien besonders viele Pflegekräfte dem Netzwerk beigetreten.
DDG: „Warnschuss für nationale Gesundheitssysteme“
Diabetes mellitus ist global auf dem Vormarsch. Eine aktuelle Lancet-Studie prognostiziert nun, dass sich die Erkrankungszahlen für Diabetes Typ 1 bis 2040 von etwa 8,4 Millionen auf bis zu 17,4 Millionen verdoppeln könnten.[1] Die Studie gibt 201 Ländern konkrete Zahlen zu ihrer derzeitigen nationalen Diabetes-Lage an die Hand und legt eine Basis für gesundheitspolitisches Handeln. Auch Deutschland solle dringend Konsequenzen aus den aktuellen Studienergebnissen ziehen, mahnt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG). Es müsse endlich deutlich mehr in die Diabetesversorgung sowie -prävention investiert werden.[2] Seit Jahren weist die Fachgesellschaft darauf hin, dass die versteckte Diabetes-Pandemie dramatische Auswirkungen auf das deutsche Gesundheitssystem haben wird.
Zi: HPV-Impfquote bei Kindern und Jugendlichen
Eine aktuelle Auswertung der vertragsärztlichen Abrechnungsdaten für den Zeitraum 2012 bis 2021, die das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) veröffentlicht hat, zeigt: Von den im Jahr 2007 geborenen 14-Jährigen gesetzlich Versicherten sind 50,4 Prozent der Mädchen und 25,5 Prozent der Jungen vollständig gegen Humane Papillomviren (HPV) geimpft. 63,3 Prozent der Mädchen und 37,2 Prozent der Jungen haben mindestens eine Impfung erhalten. Zwischen den Bundesländern variiert die vollständige Impfquote der im Jahr 2007 geborenen 14-jährigen Mädchen zwischen 38,8 Prozent in Baden-Württemberg und 70,7 Prozent in Sachsen-Anhalt.
Neuer Experten-Leitfaden zu ePRO und PRO in klinischen Studien
Das Software-Unternehmen Climedo hat einen neuen Experten-Leitfaden veröffentlicht, der Pharmaunternehmen, CROs und Medizinprodukteherstellern helfen soll, die Vor- und Nachteile von ePROs und PROs in klinischen Studien besser zu verstehen.
Grenzen des Body-Mass-Index in der klinischen Routine und Wissenschaft
Zur Diagnose von Übergewicht und Adipositas wird häufig der Body-Mass-Index (BMI) verwendet. Aufgrund seiner weltweiten Akzeptanz und der einfachen Berechnung aus Körpergewicht und Größe (kg/m2) ist er nützlich, um eine erste Einschätzung der Adipositas in der Bevölkerung vorzunehmen. Allerdings kann der BMI das Risiko für Herz-Kreislauf- oder Krebserkrankungen auf individueller Ebene nicht immer richtig widerspiegeln[1], [2], denn die Messmethode weist wesentliche Einschränkungen auf: Der BMI liefert keine Informationen über die Körperzusammensetzung. Er kann nicht zwischen Muskel- und Fettmasse unterscheiden, und auch die Verteilung und Art des Fettgewebes werden nicht berücksichtigt.
BDP fordert umgehende Umsetzung des Koalitionsvertrags
Die Versorgung psychisch erkrankter Menschen in Deutschland ist nach Einschätzung des Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) e.V. prekär. Im Durchschnitt warten sie rund ein halbes Jahr auf einen ambulanten Psychotherapieplatz. Noch schwerer haben es laut BDP Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen – für sie ist es oft unmöglich überhaupt eine passende ambulante Hilfe zu finden.
DAK-Analyse: Krankheitsausfälle im Job 2022 auf Rekordniveau
Die Fehlzeiten der Beschäftigten in Deutschland haben ein Rekordniveau erreicht. 2022 lag der Krankenstand mit 5,5 Prozent um 1,5 Punkte über dem Vorjahresniveau. Das ist der höchste Wert, den die DAK-Gesundheit für ihre 2,4 Millionen erwerbstätigen Versicherten seit dem Start der Analysen im Jahr 1997 gemessen hat. Im Durchschnitt fehlten die Beschäftigten fast zwanzig Tage mit einer Krankschreibung im Job. Das ist ein Anstieg von 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Verantwortlich für das starke Plus sind vor allem die Atemwegserkrankungen, die um 172 Prozent zugelegt haben.
ifo Dresden: Übersterblichkeit in den Corona-Jahren
– In den Corona-Jahren 2020 bis 2022 sind in Deutschland rund 180.000 Menschen mehr gestorben als zu erwarten gewesen wäre. Das geht aus Berechnungen des ifo Instituts zur Übersterblichkeit hervor. „Besonders schlecht geschützt waren die alten Menschen“, sagt Joachim Ragnitz, stellvertretender Leiter der ifo Niederlassung Dresden. In der Altersgruppe 80 plus starben allein 116.000 Menschen mehr als üblich gewesen wäre, in der Altersgruppe 60 bis 79 waren es 51.000. In der großen Altersgruppe 30 bis 59 Jahre gab es dagegen nur 12.000 zusätzliche Todesfälle, bei den 0 bis 29-jährigen sogar nur rund 900.
Maßnahmen zur Vermeidung neuer Lieferkettenprobleme erforderlich
Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen und in der Pflege (SVR) thematisiert in seinem Gutachten „Resilienz im Gesundheitswesen. Wege zur Bewältigung künftiger Krisen“ wichtige Punkte, dazu sagt Dr. Claus Michelsen, Geschäftsführer Wirtschaftspolitik im vfa: „Das Thema ist für uns alle essentiell. Es ist sehr gut, dass sich der SVR in seinem Gutachten mit der Resillienz auseinandergesetzt hat. Hier müssen wir rasch in eine konstruktive Debatte kommen, um nachhaltig handlungsfähig zu sein.“
Bestimmte Leistungen können zukünftig auch per Videosprechstunde verordnet werden
Heilmittel, häusliche Krankenpflege und Leistungen zur medizinischen Rehabilitation können zukünftig auch per Videosprechstunde verordnet werden. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat in seinen Richtlinien konkretisiert, unter welchen Voraussetzungen das jeweils möglich sein wird. So muss es sich bei Heilmitteln bzw. häuslicher Krankenpflege beispielsweise um sogenannte weitere Verordnungen bzw. Folgeverordnungen handeln, nicht um eine erstmalige Verordnung.
vdek fordert Pflegereform aus einem Guss
Steigende Lebensmittelkosten und vor allem die seit 1.9.2022 geltende Tarifpflicht schlagen sich deutlich auf die Eigenbeteiligung der Pflegebedürftigen in den stationären Pflegeeinrichtungen nieder. So sind die Kosten, die Pflegebedürftige für die pflegerische Versorgung, Unterkunft und Verpflegung im Pflegeheim aufbringen mussten, im Zeitraum vom 1.1.2022 bis 1.1.2023 erneut stark angestiegen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek).
Krankmeldungen erreichen Höchststand
Die Krankmeldungen von Berufstätigen in Deutschland haben einen neuen Höchststand erreicht. Laut Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse lag der Krankenstand im vierten Quartal bei 7,3 Prozent und somit noch einmal 1,2 Prozentpunkte über dem bereits außergewöhnlich hohen Niveau im dritten Quartal 2022. Auch mit Blick auf die Gesamtjahresanalyse erweist sich das dritte Corona-Jahr als Ausnahmejahr in Sachen Krankmeldungen: Bundesweit fehlten Arbeitnehmer von Januar bis Dezember 2022 krankheitsbedingt durchschnittlich 6,4 Prozent ihrer Arbeitszeit.
Wieder mehr Behandlungsfehler in Schleswig-Holstein - Patientenrechte stärken
In Schleswig-Holstein haben die Verdachtsfälle auf einen Behandlungsfehler in 2021 wieder deutlich zugenommen. Eine aktuelle Auswertung der AOK NordWest bei ihren Versicherten hat ergeben, dass in 191 Fällen ein Verdacht geäußert und weiterverfolgt wurde. Im Jahr zuvor waren es nur 146 Fälle. AOK-Vorstandschef Tom Ackermann weist darauf hin, dass nach wie vor viele Patient:innen Schwierigkeiten bei der Durchsetzung ihrer Rechte hätten, wenn sie einen Behandlungsfehler oder einen Schaden durch ein fehlerhaftes Medizinprodukt oder ein Arzneimittel vermuten.
Telekom und Recare möchten gemeinsam die Krankenhausnachsorge verbessern
Telekom und Recare bündeln ihre Kräfte und arbeiten im Gesundheitswesen künftig zusammen. Recare ist Spezialist für digitales Entlassmanagement. Die Telekom-Tochter T-Systems bindet die Recare-Plattform in ihr Krankenhaus-Informationssystem (KIS) iMedOne ein. Mehr als 250 Kliniken in Deutschland nutzen das KIS. T-Systems zählt nach eigenem Ermessen mit zu den führenden IT-Dienstleistern für digitale Lösungen, Cloud und Sicherheit im Gesundheitswesen.
Innungskrankenkassen fordern Umdenken bei der Arzneimittelbeschaffung
Laut des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gibt es bei derzeit über 370 Medikamenten Lieferengpässe. Das ist besorgniserregend. Die Innungskrankenkassen fordern eine offene und faktenbasierte Diskussion über die Ursachen und sie verwehren sich, dass den Kassen fälschlicherweise dabei der Schwarze Peter zugeschoben wird. Denn die Rabattverträge sind laut IKK nicht - wie oft von den Pharmafirmen postuliert und von der Politik angeführt - Ursache für die Lieferengpässe. Vielmehr sehen die Innungskrankenkassen strukturelle Fehlentwicklungen als ursächlich an, die es schnellstmöglich zu korrigieren gelte.
Nachhaltigkeit rückt ins Zentrum der Unternehmenssteuerung
Der Umbau der Wirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit kommt deutlich voran. 84 Prozent der Verantwortlichen für Nachhaltigkeit in Unternehmen der Realwirtschaft sagen, das Thema sei „wichtiger“ oder „viel wichtiger“ geworden. In der Finanzwirtschaft liegt der Wert mit 73 Prozent nicht viel niedriger. Das sind Ergebnisse des Sustainability Transformation Monitors 2023, einer breit angelegten Befragung von Unternehmen in Deutschland. Getragen wird das Projekt von der Bertelsmann Stiftung, der Stiftung Mercator, der Peer School for Sustainable Development und der Universität Hamburg.