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Frühe Nutzenbewertung: Freistellung von Reserveantibiotika geregelt
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat das Antragsverfahren geregelt, über das pharmazeutische Unternehmen ein neues Reserveantibiotikum von der Verpflichtung freistellen lassen können, ein vollständiges Dossier im Verfahren der frühen Nutzenbewertung vorzulegen. Denn Reserveantibiotika, die als möglicherweise letzte Therapiemöglichkeit gegen multiresistente Bakterien wirken, sind nach dem Willen des Gesetzgebers privilegiert zu behandeln. Ein Zusatznutzen – der die Basis für die nachgelagerten Preisverhandlungen bei neuen Arzneimitteln ist – gilt hier automatisch als belegt. Auch das Ausmaß des Zusatznutzens wird vom G-BA nicht bewertet.
Herzinsuffizienz in Deutschland: AstraZeneca unterstützt Aufbau eines klinischen Patient*innenregisters
AstraZeneca baut gemeinsam mit der Helios Kliniken Gruppe ein klinisches Patient*innenregister für Herzinsuffizienz auf. Das Register soll zukünftig wichtige Daten zur Herzinsuffizienz aus dem deutschen Versorgungsalltag verfügbar machen, um die Behandlungsqualität deutschlandweit zu verbessern. Der Aufbau des Registers wird von AstraZeneca langfristig finanziell unterstützt, während die inhaltliche Ausrichtung, Durchführung und Auswertung ausschließlich durch Helios erfolgt.
Reform des Morbi-RSA wird konsequent fortgesetzt
„Mit dem geplanten Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz (GVWG) setzt die Politik die Reform des Finanzausgleichs der Krankenkassen, Morbi-RSA, konsequent fort. Damit werden weitere offene Baustellen beim Morbi-RSA geschlossen, sagte Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek), anlässlich der Anhörung zu dem Gesetz im Deutschen Bundestag am 12.4.21.
Chiesi übernimmt Distribution des "AeroChamber"-Portfolios
Chiesi hat einen Distributionsvertrag über die Distribution der "AeroChamber"-Inhalationshilfen auf dem deutschen Markt mit dem kanadischen Hersteller Trudell Medical International geschlossen. Bisher wurde dessen "AeroChamber"-Produktpalette in Deutschland von Hexal vertrieben.
Gesetzentwurf zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (GVWG): AOK-Bundesverband sieht Nachbesserungsbedarf
Mit dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (GVWG) sollen Qualität und Transparenz in der Versorgung gesteigert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, muss am Gesetzentwurf noch gearbeitet werden. Die AOK-Gemeinschaft begrüßt einige Vorhaben, sieht aber auch in vielen Punkten Nachbesserungsbedarf. Zur Anhörung im Bundestag am 12. April nimmt Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes, Stellung.
Grünenthal erwirbt die Mestex AG und ihren Arzneimittelkandidaten MTX-071
Grünenthal hat die Akquisition des Schweizer Biotech-Unternehmens Mestex durch die Übernahme aller Aktien und Aktienoptionen bekannt gegeben. Das Unternehmen entwickelt den Arzneimittelkandidaten MTX-071 (Resiniferatoxin) für die intraartikuläre Behandlung von Schmerzen im Zusammenhang mit einer Kniearthrose. Derzeit werde die Phase II der klinischen Entwicklung abgeschlossen und man stehe kurz vor dem Eintritt in Phase-III-Studien. Erste Daten zeigten eine lang anhaltende und signifikante analgetische Wirkung und funktionelle Verbesserungen im Vergleich zu Placebo (Kochsalzinjektion), sowie ein günstiges Sicherheitsprofil.
KBV und Zi stellen „Corona-Impfindex“ zum Verlauf der Impfkampagne online
Um den Impffortschritt in den Arztpraxen und Impfzentren tagesaktuell vergleichen zu können, haben Zi und KBV heute ihr neues Online-Tool „Corona-Impfindex“ freigeschaltet: Bereits einen Tag nach dem flächigen Start der Corona-Impfkampagne in den Arztpraxen haben die Praxen am Mittwoch 306.000 Impfungen gegen das COVID-19-Virus dokumentiert, gestern sogar knapp 326.000. Damit liegen die Arztpraxen bereits auf dem Niveau der 433 Impfzentren in Deutschland. Diese haben am Mittwoch rund 350.000 Dosen verabreicht. Bis Ende der Woche sind insgesamt rund eine Million Dosen in den Praxen zu verimpfen.
"Xience"-Stent erhält europäische Zulassung
Der "Xience"-Stent von Abbott hat in Europa die CE-Kennzeichnung für eine kürzere Dauer der dualen antithrombozytären-Therapie (DAPT) bei Patient*innen mit hohem Blutungsrisiko (HBR) erhalten. Mit einem Zeitraum von bis zu 28 Tagen sei dies gegenwärtig die kürzeste weltweit verfügbare Indikation.
Herzinsuffizienz in Deutschland: AstraZeneca unterstützt Aufbau eines klinischen Patient*innenregister
AstraZeneca baut gemeinsam mit der Helios Kliniken Gruppe ein klinisches Patient*innenregister für Herzinsuffizienz auf. Das Register soll zukünftig wichtige Daten zur Herzinsuffizienz aus dem deutschen Versorgungsalltag verfügbar machen, um die Behandlungsqualität deutschlandweit zu verbessern. Der Aufbau des Registers soll von AstraZeneca langfristig finanziell unterstützt werden, während die inhaltliche Ausrichtung, Durchführung und Auswertung ausschließlich durch Helios erfolge.
AMNOG: G-BA vergibt Aufträge ans IQWIG – Konzeptentwicklung und Nutzenbewertung
Zwei Aufträge hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) heute an das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) gegeben: Zum einen soll es ein Konzept entwickeln, um das noch relativ neue Instrument der anwendungsbegleitenden Datenerhebung (abD) zielgerichtet auch für Arzneimittel einer Wirkstoffklasse einsetzen zu können. Zum anderen wird das IQWiG mit der wissenschaftlichen Nutzenbewertung für die drei Wirkstoffe Clopidogrel, Prasugrel und Ticagrelor beauftragt.
"Oncotype DX Breast Recurrence Score"-Test wird zur Nutzenvorhersage von Chemotherapien bei nodal-positivem Brustkrebs im Frühstadium anerkannt
Exact Sciences gab am 1. April bekannt, dass der "Oncotype DX Breast Recurrence Score"-Test, vom National Comprehensive Cancer Network (NCCN)[2] in den aktualisierten Brustkrebsleitlinien[3] als einziger Test anerkannt wird, der zur Nutzenvorhersage von Chemotherapien bei Patientinnen mit Brustkrebs im Frühstadium und 1 bis 3 positiven axillären Lymphknoten, einschließlich Mikrometastasen, eingesetzt werden kann. Für ihn liege die umfassendste Evidenz bei nodal-negativen und postmenopausalen, nodal-positiven Patientinnen vor. Deswegen sei der "Oncotype DX"-Test jetzt als einziger Test als „bevorzugt/preferred“ für beide dieser Patientengruppen eingestuft worden.
Regdanvimab: Stellungnahme der EMA für Celltrions COVID-19-Behandlungsoption
Auch wenn die Impfkampagnen in Europa langsam in Fahrt kommen, stellt COVID-19, gerade in Hinblick auf infektiösere und gefährlichere Mutationsformen, nach wie vor eine ernste Bedrohung dar. Aus diesem Grund sei auch die Entwicklung wirksamer Arzneimittel in der Pandemiebekämpfung unerlässlich: Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat eine erste wissenschaftliche Stellungnahme zum monoklonalen Antikörperkandidaten Regdanvimab von Celltrion erteilt – neben dem laufenden Rolling Review Verfahren der EMA sei dies ein wichtiger Schritt in der Anerkennung des Medikamentes als COVID-19-Behandlungsoption.
Statista stärkt das Projektgeschäft mit Statista Q
Marktforschung jetzt auch außer Haus: Unter der Marke Statista Q baut die erfolgreiche Businessdatenplattform Statista künftig das Projektgeschäft weiter aus. Kunden profitieren vom Knowhow einer der führenden Datenplattformen und erhalten datenbasierte Antworten auf individuelle Fragestellungen. Mit hoher Methodenkompetenz und weitreichender Erfahrung hilft Statista Q dabei, Kundenentscheidungen transparenter und einfacher zu machen.
Zentraler Krisenstab soll Expertisen bündeln
Digitalisieren, reformieren, agiler agieren – so lauten die prägnant formulierten Schlussfolgerungen des Wissenschaftlichen Beirats für Digitale Transformation der AOK Nordost ein Jahr nachdem der Deutsche Bundestag am 25. März 2020 eine „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ festgestellt hatte. Zentraler Vorschlag der Beirätinnen und Beiräte ist die Einrichtung eines zentralen Pandemiekrisenstabs (PKS), der die Expertisen aus Epidemiologie, Virologie, Informatik, Datenwissenschaft, Logistik, Rechtswissenschaft und medizinischer Versorgung zur Bewältigung der Corona-Krise besser verknüpft.
Corona-Delle: 40 Prozent weniger Knie- und Hüft-Operationen im Januar und Februar 2021
Die Corona-Pandemie hat massive Auswirkungen auf planbare Operationen in deutschen Krankenhäusern. So wurden im Januar und Februar 2021 im Vergleich zum Vorjahr rund 40 Prozent weniger Knie- und Hüft-Operationen durchgeführt. Das ist das Ergebnis einer Sonderanalyse der DAK-Gesundheit zu den Krankenhausdaten 2019, 2020 und 2021. Schon im Corona-Jahr 2020 wurden weniger Knie-OPs (minus 17 Prozent) und Hüft-Operationen (minus 12 Prozent) realisiert.
Stada stärkt Onkologie-Portfolio durch Einführung eines Bevacizumab-Biosimilars
Nach Erhalt einer europaweiten Zulassung erweitert Stada mit der Einführung eines Bevacizumab-Biosimilars sein Spezialtherapeutika-Portfolio in der Onkologie. Das Krebsmedikament ist ab sofort für Onkologen und deren Patienten in Deutschland und den Niederlanden erhältlich. Die Einführung in weiteren europäischen Ländern wird in Kürze zum Teil abhängig von der jeweiligen nationalen Preisgestaltung und der Erstattungsfreigabe erfolgen.
Fehlende Lehrstühle gefährden langfristig die Patientenversorgung
Wissenschaftliche Studien belegen, dass Fehl-, Mangel- und Überernährung für die Entstehung zahlreicher Erkrankungen verantwortlich sind. Trotz der hohen Relevanz ernährungsmedizinischer Versorgung gibt es an deutschen Universitäten keine Lehrstühle für Ernährungsmedizin und Ernährungstherapie. Zudem sind ernährungsmedizinische Inhalte im Medizinstudium unterrepräsentiert. Sie reichen nach Ansicht des Bundesverbands Deutscher Ernährungsmediziner e. V. (BDEM), der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin e. V. (DGEM) und der Deutschen Akademie für Ernährungsmedizin e. V. (DAEM) nicht aus, um eine adäquate Versorgung auf neuestem wissenschaftlichen Stand zu garantieren.
Können Rolling-Review-Verfahren Standard werden?
Nichts weniger als die „medizinische Forschung der Zukunft“ sollte in einem neuen Online-Diskussionsformat von Pfizer diskutiert werden. Unter dem Titel „Evolution oder Revolution?“ sprachen Thomas Schulz, Autor des Buches „Zukunftsmedizin – Wie das Silicon Valley Krankheiten besiegen und unser Leben verlängern will“, Eva Schumacher-Wulf, die Chefredakteurin der "Mamma Mia!"-Krebsmagazine, sowie Prof. Dr. Markus Kosch, der globale Leiter im Bereich Immuntherapien und Lungenkrebs bei Pfizer, und Peter Albiez, seit März 2015 Vorsitzender der Geschäftsführung von Pfizer Deutschland.
Eine wichtige Stimme für die Geriatrie: Prof. Jürgen M. Bauer vertritt die DGG im Pandemierat der Bundesärztekammer
Zum interdisziplinären Kampf gegen die Corona-Pandemie hat die Bundesärztekammer den Ärztlichen Pandemierat ins Leben gerufen. In diesem Gremium macht sich DGG-Past President Professor Jürgen M. Bauer, Leiter des Geriatrischen Zentrums am Universitätsklinikum Heidelberg, für die Belange der geriatrischen Patienten stark. Mit Erfolg! „Der Pandemierat bildet als starkes Gremium das breite Spektrum aller von der Pandemie betroffenen Bereiche der Medizin ab“, erklärt Bauer. „Manche politische Entscheidung könnte sicherlich von einer Beratung durch eine so differenziert zusammengesetzte Expertengruppe profitieren.“
Hälfte der Arztpraxen fühlt sich gut vorbereitet für ePA-Start
Wenige Monate bevor alle Arztpraxen verbindlich die elektronische Patientenakte (ePA) anbieten müssen, fühlt sich erst rund jede zweite Arztpraxis in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gut gewappnet für die ePA-Einführung. Die andere Hälfte der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte fühlt sich hingegen noch nicht gut vorbereitet, weil noch eine oder mehrere technische Voraussetzungen für den ePA-Anschluss fehlen. Das ergab eine Umfrage der AOK Nordost unter rund 700 niedergelassenen Arztpraxen in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.