Nachrichten
TK: Zahl der Behandlungsfehler verharrt auf hohem Niveau
Knapp 6000 Versicherte haben sich im vergangenen Jahr wegen des Verdachts auf einen Behandlungsfehler an die Techniker Krankenkasse (TK) gewandt. Nach einem starken Anstieg der Behandlungsfehler in den Jahren 2015 bis 2019 um 76 Prozent verharrten die Fallzahlen seit der Corona-Pandemie mit etwa 6000 Fällen auf hohem Niveau. TK-Medizinrechtsexperte Christian Soltau bezeichnete es als erfreulich, dass die Fallzahlen nach den hohen Zuwachsraten bis 2019 nicht weiter gestiegen sind. Soltau: „Dabei ist uns klar, dass diese Zahlen nur ein Indikator für die Versorgungslage sein können, denn die Dunkelziffer ist Studien zufolge erheblich. Gleichzeitig können wir nur jeden dritten uns gemeldeten Behandlungsfehler im Verlauf der Überprüfung auch erhärten.“
Umfrage zeigt: Medizinische Apps gewinnen für Ärzt:innen in Europa weiter an Bedeutung
Die Relevanz von medizinischen Apps nimmt für Ärztinnen und Ärzte in Europa stetig zu: 67 Prozent informieren sich per App über die neuesten Erkenntnisse in ihrem Fachgebiet. 2020 waren es noch 57 Prozent. Nach Fachmagazinen (69 Prozent) sind die Apps damit die zweitwichtigste Informationsquelle in der täglichen Praxis von Medizinerinnen und Medizinern. Das hat die Digital Doctor Survey im Auftrag des Digital-Health-Unternehmens Mediately unter 6.800 europäischen Medizinerinnen und Medizinern aus neun Ländern, darunter Deutschland, Italien und Slowenien, ergeben.
EchoLUTION-Technologie in den USA und Japan patentiert
BioEcho Life Sciences, ein in Deutschland ansässiges Biotechnologieunternehmen, das sich auf Produkte und Dienstleistungen zur Nukleinsäure-Extraktion spezialisiert hat, bekommt vom U.S. Patent and Trademark Office und dem Japan Patent Office zwei neue Patente zur EchoLUTION-Technologie für die Nukleinsäure-Extraktion.
Wissenschaftlicher Beirat der Bundesapothekerkammer neu aufgestellt
Wechsel im Wissenschaftlichen Beirat (WB) der Bundesapothekerkammer: Drei Mitglieder sind neu dabei, vier Mitglieder scheiden altersbedingt aus. „Ich danke den ausscheidenden Expertinnen und Experten ganz herzlich für ihr außerordentliches Engagement bei der Konzeption und Umsetzung der pharmacon-Kongresse. Gleichzeitig freue ich mich auf die neuen Mitglieder“, sagte der Präsident der Bundesapothekerkammer, Thomas Benkert.
Thomas Kaiser wird neuer Leiter des IQWiG
Der derzeitige Leiter des IQWiG-Ressorts Arzneimittelbewertung, Dr. med. Thomas Kaiser, tritt im April die Nachfolge von Jürgen Windeler an, der nach mehr als 12 Jahren an der Spitze des Instituts in den Ruhestand wechselt.
Neues F&I-Dashboard: Indikatoren zu Forschung und Innovation interaktiv nutzbar
Wie viel geben die Unternehmen hierzulande für Forschung und Entwicklung aus? Wie gut steht Deutschland bei den Patentanmeldungen da? Wie gut sind die Arbeitskräfte in Deutschland im internationalen Vergleich qualifiziert? Diese und viele weitere Fragen zum Forschungs- und Innovationsstandort Deutschland beantwortet das F&I-Dashboard der Expertenkommission Forschung und Innovation, das am 10.2.23 online gegangen ist.
Mindable Health kooperiert mit arztkonsultation.de
Die Unternehmen Mindable Health und arztkonsultation.de arbeiten ab sofort zusammen. Ihre Partnerschaft dient dem Ziel, die digitale Therapie als festen Bestandteil in der Regelversorgung zu etablieren. Seit 2020 können Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen „Apps auf Rezept” verschreiben, die ein digitales, zusätzliches Behandlungsangebot für Patient:innen darstellen. Zum Beispiel die App „Mindable: Panikstörung und Agoraphobie“.
DKG moniert fehlende Krankenhaus-Finanzierung durch die Länder
Die Bundesländer sind auch im zweiten Pandemiejahr 2021 nicht ihrer Pflicht zur auskömmlichen Investitionskostenfinanzierung der Krankenhäuser nachgekommen. Das ergibt die von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) erhobene jährliche „Bestandsaufnahme zur Krankenhausplanung und Investitionsfinanzierung in den Bundesländern“. Dem ermittelten Investitionsbedarf von rund 6,7 Milliarden Euro standen demnach nur rund 3,3 Milliarden tatsächlich geleistete Zahlungen gegenüber. Im Vorjahr lag das Verhältnis bei rund 6,1 zu 3,2 Milliarden.
Memonrandum zu MVZ veröffentlicht
Im Rahmen der aktuellen Debatte um Medizinische Versorgungszentren (MVZ) wurde am 15.2.23 in einer Pressekonferenz in Berlin das Memorandum mit dem Titel „Die Rolle von MVZ in der ambulanten medizinischen Versorgung – besteht regulatorischer Handlungsbedarf?“ vorgestellt. Verfasst wurde die Publikation auf Initiative des Bundesverbands der Betreiber Medizinischer Versorgungszentren (BBMV) und des Verbands Akkreditierte Labore in der Medizin e.V. (ALM) von Prof. Dr. Frank-Ulrich Fricke, Werner Köhler sowie Dr. Stephan Rau.
Neuer Pressesprecher beim BAH
Dr. Armin Edalat wird ab dem 1. März 2023 Pressesprecher des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller (BAH). Er übernimmt in der Geschäftsstelle Berlin die Medienarbeit für politische, ökonomische und wissenschaftliche Themen und berichtet an den Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Christof Weingärtner.
MedTech-und Pharma-Verbände rufen zu Spenden auf
Die Medizinprodukte- und Pharma-Verbände BAH, BPI, vfa, Pro Generika, Phagro, BVMed, Spectaris und eurocom unterstützen das Hilfswerk action medeor in der türkischen und syrischen Erdbebenregion. Gemeinsam rufen die Verbände zu Spenden auf. Neben gespendeten medizinischen Hilfsgütern sind insbesondere Geldspenden sehr willkommen. Mit ihnen können die Mitarbeiter von medeor gezielt die benötigten Produkte bedarfsgerecht in den betroffenen Gebieten bereitstellen.
Andrea Sawatzki ist neue Schirmherrin der Deutschen Alzheimer Gesellschaft
Schauspielerin und Autorin Andrea Sawatzki hat die Schirmherrschaft der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz übernommen. "Menschen mit einer Demenz und ihre Angehörigen brauchen unsere Unterstützung“, betonte Sawatzki zu Beginn ihrer Schirmherrschaft. Welche Herausforderungen auf Familien zukommen, wenn ein Elternteil an einer Demenz erkrankt, weiß Sawatzki aus eigener Erfahrung.
Referentenentwurf zum Generikagesetz präsentiert - Branchenverbände kritisieren die Pläne
Das Bundesministerium für Gesundheit hat am 14. Februar 2023 den Referentenentwurf eines Gesetzes zur Bekämpfung von Lieferengpässen bei patentfreien Arzneimitteln und zur Verbesserung der Versorgung mit Kinderarzneimitteln (ALBVVG) vorgelegt. Die verschiedenen Pharma-Branchenverbände sowie die ABDA sehen das Gesetzesvorhaben kritisch und als nicht zielführend.
Springer Nature erwirbt Schreibhilfe-Tool "TooWrite"
Springer Nature hat das digitale Schreibhilfe-Tool "TooWrite" übernommen, um das Angebot an digitalen Lösungen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu erweitern. Mit Hilfe von "TooWrite" soll das Verfassen von Forschungsarbeiten beschleunigt und erleichtert werden.
Anstieg der Ausfalltage wegen Alkoholkonsums im Norden
Alkohol ist für viele Teil des täglichen Lebens - ein Glas Wein beim Essen, ein Feierabendbier mit Freunden. Kurzfristig kann Alkohol entspannen und gute Laune bringen, jedoch hat regelmäßiger Alkoholkonsum erheblichen Einfluss auf die Gesundheit und kann zu Abhängigkeit führen. Eine neue Studie der AOK NordWest zeigt, dass in Schleswig-Holstein im letzten Jahr die Ausfallzeiten aufgrund von Alkoholproblemen sprunghaft angestiegen sind. In 2022 gingen fast 42.000 Arbeitstage bei AOK-Versicherten verloren.
Neues WHO-Kooperationszentrum in Köln ernannt
Anfang 2023 wurde die Klinik I für Innere Medizin der Uniklinik Köln (Direktor Univ.-Prof. Dr. Michael Hallek) von der Weltgesundheitsorganisation offiziell als „WHO-Kooperationszentrum für Evidenzsynthese und Bewertung neuartiger Krebstherapien“ ernannt. Die Ernennung sei eine Anerkennung und Verstetigung der jahrelangen guten Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Nicole Skoetz und ihrer „Arbeitsgruppe Evidenzbasierte Medizin“ an der Klinik I. Die Arbeitsgruppe unterstütze die WHO seit einigen Jahren bei der Erstellung der Liste unentbehrlicher Arzneimittel (auch Essential Medicines List oder EML genannt). Auf dieser Liste sind die Medikamente aufgeführt, die für die Bewältigung der wichtigsten Bedürfnisse eines öffentlichen Gesundheitssystems als wesentlich erachtet werden.
Amgen-Umfrage: Gesundheit ist wesentlicher Faktor für Lebensqualität
Was bestimmt die Lebensqualität der Deutschen? Ihre Gesundheit – sie rangiert an erster Stelle. Erst mit großem Abstand folgen finanzielle Sicherheit, familiäre Bindung, ein schönes Zuhause, ein guter Freundes- und Bekanntenkreis und weitere Aspekte. Doch ist nach Ansicht der Mehrheit der Deutschen Gesundheit nicht nur ein wesentlicher Faktor für das individuelle Wohlbefinden, sondern zudem auch eine Voraussetzung für gesellschaftlichen Wohlstand. Das ergab eine repräsentative Bevölkerungsumfrage im Auftrag des Biotech-Unternehmens Amgen.
„Einige brauchbare Ansätze, aber Vieles erscheint unrealistisch“
„Mehr Schatten als Licht“, kommentierte Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), die Empfehlungen der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung zur Reform der Notfall- und Akutversorgung.
Reaktionen auf die Vorschläge der Regierungskommision zur Notfallversorgung
Die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Dr. Carola Reimann, zeigt sich erfreut über die Vorschläge der Regierungskommission zur Notfallversorgung. Wichtig sei, dass die sektorale Trennung in diesem Bereich überwunden werde. Auch Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK, begrüßt, dass das Thema Notfallversorgung "angepackt" werde.
Zi: Projektion zur Inanspruchnahme der vertragsärztlichen Versorgung bis 2030
Die Patientinnen und Patienten in Deutschland werden die vertragsärztliche und psychotherapeutische Versorgung auch in den nächsten Jahren vermutlich weiterhin stark in Anspruch nehmen. Da die Bevölkerungszahl in aktuellen Prognosen insgesamt nicht mehr abnimmt, steht einem Bevölkerungsrückgang in ländlichen Regionen eine zunehmende Verdichtung urbaner Räume gegenüber. Das ist eines der ersten Zwischenergebnisse einer aktuellen Bedarfsprojektion zur zukünftigen Beanspruchung von Vertragsärzt:innen und Psychotherapeut:innen bis 2030, die das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) vorgestellt hat und in Kürze veröffentlichen wird.