Nachrichten
Nur noch 7,2 Prozent der Arzneimittelausgaben entfallen auf Generika
Ein sogenannter Solidarbeitrag der pharmazeutischen Industrie soll die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) entlasten. Das hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach diese Woche verkündet. Mit Blick auf Generika fordert Pro Generika-Geschäftsführer Bork Bretthauer: „Es darf nicht um das reine Sparen gehen – das Gesetz muss auch die Grundversorgung bei Arzneimitteln sichern.“
DiGA und PROMs – wie patientenberichtete Gesundheitsdaten zum Einsatz kommen
Wofür und in welchen Bereichen nutzen Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) gegenwärtig Patient-Reported Outcomes Measures (PROMs) und welche Potenziale sind damit verbunden? Dieser Frage geht die vorliegende Markt- und Potenzialanalyse nach. Das Ergebnis: PROMs werden nicht nur im Rahmen der Evaluation als Endpunkte zur Wirksamkeitsmessung von DiGA genutzt, sondern auch im Rahmen der DiGA-Intervention selbst.
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Seit knapp zehn Jahren sind Ärztinnen und Ärzte per Gesetz verpflichtet, Patientinnen und Patienten umfassend und verständlich über Behandlungen aufzuklären. Niemand soll später sagen: „Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mich anders entschieden.“ Ein Modellprojekt am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) hat nun gezeigt, wie Patientinnen und Patienten mithilfe des SHARE TO CARE-Programms auf Augenhöhe einbezogen werden können. Die Ergebnisse wurden auf einer Pressekonferenz Ende Juni in Berlin vorgestellt. Etwa 40 Fachleute diskutierten in einem anschließenden Symposium, wie das Projekt deutschlandweit die Versorgung verbessern könnte.
Melanie Wendling wird neue Geschäftsführerin des bvitg
Melanie Wendling wird Geschäftsführerin des Bundesverbandes Gesundheits-IT – bvitg e.V. Sie tritt die Nachfolge von Sebastian Zilch an.
Acht-Punkte-Plan für bessere Arzneimittelversorgung
Bei der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) droht im kommenden Jahr nach Berechnungen des Instituts für Gesundheitsökonomie (IfG) ein Defizit von 25 Milliarden Euro. Das entspricht rund 1,5 Beitragssatzpunkten. Zum Ausgleich des Defizits hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ein Finanzstabilisierungsgesetz in Aussicht gestellt, dass neben einer Erhöhung des Bundeszuschusses auch Maßnahmen in Bezug auf die Arzneimittelausgaben vorsieht.
Barmer beauftragt T-Systems und Verimi für digitale Identitätslösungen
Nach einer Ausschreibung hat die Barmer die Anbieter T-Systems und Verimi mit der Umsetzung der gesetzlich geforderten Digitalen Identität für Krankenversicherte beauftragt. Ab 2023 müssen alle Krankenkassen ihren Mitgliedern eine sichere digitale Identität anbieten, die gleichberechtigt und ergänzend zur elektronischen Gesundheitskarte (eGK) funktioniert. Mit diesem voll digitalen Nachweis sollen Versicherte alle Leistungen, insbesondere im Zusammenhang mit der elektronischen Patientenakte, sowie die digitalen Gesundheitsangebote wahrnehmen können.
COVID-19: Ausländische Versicherte haben doppelt hohes Sterberisiko
Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit hatten im Jahr 2021 im Schnitt ein mehr als doppelt so hohes Risiko an COVID-19 zu versterben wie Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit. Das hat eine Datenanalyse der AOK Nordost von rund 1.600 Sterbefällen ergeben. Auch Menschen, die in sozial benachteiligten Ortsteilen wohnen, haben im Schnitt ein höheres Sterberisiko.
Finanzielle Atempause, aber keine nachhaltige Lösung
Anlässlich der am 28. Juni 22 vom Bundesminister für Gesundheit vorgestellten Eckpunkte für das GKV-Finanzierungsgesetz erklärt Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, in einer ersten Reaktion:
Spifa: „Herr Lauterbach, das ist Betrug an der Fachärzteschaft!“
Die aktuelle Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, die Neupatientenregelung im Terminservice- und Versorgungsgesetz zu streichen, sorgt für Kopfschütteln beim Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa).
Gesundheit und Klima: DGIM gründet neue Arbeitsgruppe
Der Klimawandel wirkt sich wie Umwelt- und insbesondere Luftverschmutzung auch auf den menschlichen Organismus aus (1-3). Die Folgen sind auch in der Inneren Medizin in Form einer erhöhten Morbidität und Mortalität bei Extremtemperaturen nachweisbar. Doch auch das Gesundheitssystem selbst trägt zum Klimawandel bei. Um die Diskussion über die gesundheitlichen Folgen der Erderwärmung und Klimaveränderungen wissenschaftlich fundiert zu führen, hat die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) eine neue Arbeitsgruppe (AG) „Gesundheit und Klima“ gegründet.
Die wirtschaftliche Lage spitzt sich weiter zu – Kliniken immer stärker von Schließung bedroht
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) mahnt dringende wirtschaftliche Hilfen für die Krankenhäuser an. Hintergrund sind die aktuellen Daten aus dem jüngsten Krankenhausrating-Report des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung. Der Report hat die ökonomische Situation der deutschen Krankenhäuser untersucht, die auch 2020 so angespannt wie in den Vorjahren war.
Illumina bringt gemeinsam mit Merck entwickelten Forschungstest auf den Markt
Illumina, Anbieter von DNA-Sequenzierungs- und Array-Technologien, und Merck bringen einen gemeinsam entwickelten Forschungstest auf den Markt. Der Forschungstest baut auf dem Engagement von Illumina auf, eine umfassende genomische Profilerstellung auf breiter Basis zu ermöglichen und die Forschung zu unterstützen, die für die Verwirklichung der Präzisionsmedizin in der Onkologie entscheidend ist.
Telematikinfrastruktur nachhaltig gestalten
Der Praxisalltag in den hausärztlichen Praxen ist geprägt durch die Digitalisierung. Patientenmanagement, Behandlungsdokumentation, Diagnoseabbildungen und vieles mehr werden mit Software- und Hardwarelösungen organisiert. Technische Lösungen sind von Kassenärztlichen Vereinigungen und den Krankenkassen teilweise verpflichtend, Soft- und Hardware zwingend vorgeschrieben. Die Ärzte haben oftmals keine Wahl, ob und welche Soft- und Hardware sie einsetzen wollen. „Wir brauchen Entscheidungsfreiheit im Einsatz von digitalen Angeboten“, erklärt der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Nordrhein, Dr. Oliver Funken. „Viele junge Kolleginnen und Kollegen sind digital in ihrer Praxis sehr gut aufgestellt.“
Ripretinib – Überlebensvorteil bei fortgeschrittenen Stromatumoren im Magen-Darm-Trakt
Einen erheblichen Zusatznutzen bescheinigte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) am 16. Juni 2022 dem Wirkstoff Ripretinib. Er wird als Viertlinientherapie bei Erwachsenen mit fortgeschrittenen gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) eingesetzt, die zuvor mit mindestens drei Kinase-Hemmern, einschließlich Imatinib, behandelt wurden. Diese Wirkstoffe hemmen die Aktivität bestimmter Rezeptoren auf der Oberfläche der Krebszellen und verlangsamen so das Tumorwachstum.
Oldenburger Medizinethiker Mark Schweda in Deutschen Ethikrat berufen
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hat Prof. Dr. Mark Schweda, Medizinethiker an der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften der Universität Oldenburg, in den Deutschen Ethikrat berufen. Schweda folgt auf den Psychologen Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Kruse von der Universität Heidelberg.
Wickham Micro erwirbt Medical Engineering Technologies
Wickham Micro, ein GMP- und GLP-konformes Labor, das auf die Prüfung von Medizinprodukten und Arzneimitteln in den Bereichen Mikrobiologie und In-vitro-Toxikologie spezialisiert ist, hat die Übernahme von Medical Engineering Technologies (MET), einem Labor für die Prüfung von Medizinprodukten abgeschlossen. Durch die Übernahme von MET kann Wickham Micro künftig neben der analytischen Chemie auch physikalische Tests durchführen, wodurch das Unternehmen in Kombination mit seiner bestehenden Expertise im Bereich Mikrobiologie mehr Kunden in mehr Märkten ein noch umfassenderes Testportfolio bieten kann.
Uniklinika wollen „Spitzenversorgung für alle“
Eine klare Rollenverteilung in der Krankenversorgung und eine breite Vernetzung aller Akteure sind entscheidende Voraussetzungen, den Herausforderungen, vor denen die Krankenhäuser derzeit stehen, zu begegnen. Im Zuge der Krankenhausreform muss die Krankenhauslandschaft als gestuftes System mit den Universitätsklinika als höchster Versorgungsstufe weiterentwickelt werden. Mit den von der Bundesregierung im Koalitionsvertrag geplanten Versorgungsstufen und einer daraus resultierenden Finanzierung werden die Universitätsklinika gestärkt.
Reinhardt: „Patienten sind keine Kunden und Apotheken keine Arztpraxen-to-go“
„Patienten sind keine Kunden und Apotheken keine Arztpraxen-to-go. Die Beratung in der Apotheke kann die ärztliche Diagnose und Therapieempfehlung nicht ersetzen, auch nicht ansatzweise.“ Mit diesen Worten kommentierte Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt den Schiedsspruch zwischen Krankenkassen und Apotheken zu sogenannten pharmazeutischen Dienstleistungen in Apotheken.
Aktuelle Marktdaten belegen: automatische Substitution von Biosimilars ist unnötig
Drei Jahre Zeit gab der Gesetzgeber den Akteuren der Biosimilar-Versorgung, als er 2019 das Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) verabschiedete. Bis zum Sommer 2022 werde sich zeigen, wie sich der Biosimilar-Markt entwickle. Erst dann sollte mit der automatischen Substitution das härteste Kostensparinstrument des deutschen Gesundheitssystems eingeführt werden.
BPI zum TRIPS Waiver: WTO-Einigung ist nicht zielführend
Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) sieht die aktuell bei der Welthandelsorganisation WTO getroffene Einigung zum sogenannten „TRIPS Waiver“ kritisch: „Den Patentschutz bei Covid-19-Impfstoffen aufzugeben, wird die derzeitigen Herausforderungen in der globalen Impfstoffversorgung nicht lösen“, sagt BPI-Hauptgeschäftsführer Dr. Kai Joachimsen.