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Sanofi Gesundheitstrend: Pharma gehört zu den drei wichtigsten Branchen
Wenn es um die Branchen geht, die Menschen in Deutschland für ihr persönliches Leben als am wichtigsten erachten, ist der Gesundheitssektor einer der meistgenannten. Bei näherer Betrachtung nicht verwunderlich: Nicht nur, dass die Pharmaindustrie zu einem der großen Wirtschaftszweige mit über 120.000 Angestellten zählt, die Produkte und Dienstleistungen betreffen einen ganz persönlich. Der aktuelle Sanofi Gesundheitstrend zeigt nicht nur, wie sich die Deutschen fühlen, sondern auch, wie sie zur Pharmabranche stehen.
Krankenhausreform: Leopoldina empfiehlt Stärkung der wissenschaftlich fundierten Gesundheitsversorgung
Das Gesundheitssystem in Deutschland soll es ermöglichen, alle Patientinnen und Patienten zur richtigen Zeit und am geeigneten Ort bestmöglich so zu behandeln, wie es ihrem medizinischen Bedarf und dem jeweils anerkannten Stand der Wissenschaft entspricht. Diese wissenschaftlich fundierte Patientenversorgung erfordert eine exzellente Forschung, deren Ergebnisse rasch in der medizinischen Praxis umgesetzt werden. Auf diesen Aspekt macht die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina in der heute veröffentlichten Ad-hoc-Stellungnahme “Die Krankenhausreform für eine wissenschaftlich fundierte Gesundheitsversorgung nutzen“ aufmerksam. Darin plädieren die Wissenschaftler für eine zentrale Rolle der Universitätsmedizin bei der Bildung und Koordination von forschungsbasierten Versorgungsnetzwerken.
Weniger Antibiotika-Verordnungen in Deutschland
Während COVID-19 haben Ärzte deutlich weniger Antibiotika verordnet, verglichen mit den Vorjahren. Das berichten Prof. Dr. Karel Kostev, wissenschaftlicher Leiter der epidemiologischen Forschung bei IQVIA Deutschland, und Kollegen in der international renommierten Fachzeitschrift Antibiotics. Der Effekt ist stärker als zu erwarten gewesen wäre, resümiert das Wissenschaftler-Team.
Keine anwendungsbegleitende Datenerhebung für Fedratinib
Für den Einsatz des Wirkstoffs Fedratinib bei der sehr seltenen Erkrankung Myelofibrose wird keine anwendungsbegleitende Datenerhebung (AbD) durchgeführt. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) setzte seine am 3. November 2022 beschlossene Forderung einer AbD heute außer Kraft. Der pharmazeutische Unternehmer hatte dem G-BA keine Entwürfe für das notwendige Studienprotokoll und den statistischen Analyseplan vorgelegt.
DAK-Studie: Immer mehr Mädchen mit Ängsten im Krankenhaus
Kinder und Jugendliche in Deutschland sind durch anhaltende Krisen weiter stark psychisch belastet. Vor allem Mädchen sind betroffen. So wurden 2022 ein Drittel mehr Teenagerinnen zwischen 15 und 17 Jahren mit einer Angststörung in Kliniken versorgt als im Vor-Corona-Jahr 2019. Das war ein neuer Höchststand. Auch die Behandlungszahlen bei Essstörungen und Depressionen nahmen deutlich zu. Das zeigt eine Sonderanalyse zur stationären Behandlung psychischer Erkrankungen im DAK-Kinder- und Jugendreport. Mediziner sehen wachsende Zukunftsängste bei jungen Menschen und warnen vor einer „Mental-Health-Pandemie“ durch Seelenleiden. DAK-Chef Andreas Storm fordert eine Präventionsoffensive zur Stärkung der psychischen Gesundheit.
Auch Abbvie klagt gegen GKV-Finanzstabilisierungsgesetz
Abbvie Deutschland geht den gleichen Weg wie am 25. Mai bereits das Pharmaunternehmen Roche und hat eine Verfassungsbeschwerde gegen das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe erhoben. Da die Regelungen des neuen Gesetzes aus November 2022 innovative Medikamente geringer incentivieren, würden medizinische Innovationen für die Zukunft systematisch abgewertet. Dies geschehe, um die Finanzierungslücke der gesetzlichen Krankenkassen kurzfristig zu schließen, so das Unternehmen in seiner Verfassungsbeschwerde.
Arzneimittel-Hersteller, Apotheken und Patienten entlasten GKV um rund 11 Mrd. Euro
Der Anteil der Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für Arzneimittel ist seit vielen Jahren konstant. Die Einsparungen durch Rabattverträge, Hersteller- und Apothekenabschläge sowie Zuzahlungen der Patientinnen und Patienten würden dagegen immer größer, resümiert der Arzneimittel-Hersteller (BAH)in seiner aktuellen Ausgabe der Zahlenbroschüre "Der Arzneimittelmarkt in Deutschland – Zahlen und Fakten".
Positive Zwischenbilanz: Amgen auf dem Weg zur CO2-Neutralität
Auf einem guten Weg in Richtung CO2-Neurtalität sieht sich das Unternehmen Amgen. In den vergangenen Jahren konnte der Biotechnologie-Experte nach eigenen Angaben 131.000 Tonnen CO2 einsparen, was eine Emissionsreduktion von 45 Prozent im Vergleich zu 2019 bedeutet. Das geht aus dem aktuellen "Environmental, Social & Governance Report" hervor, den Amgen im Vorfeld des Weltumwelttags am 5. Juni veröffentlicht hat. Ziel des Unternehmens ist es, bis zum Jahr 2027 die CO2-Neutralität zu erreichen.
Neue Personalchefin bei Novartis Deutschland
Am 01. Juni 2023 ist Negen Münstermann als Geschäftsführerin in die Geschäftsleitung von Novartis Deutschland eingetreten. Sie übernimmt die Leitung des Bereichs People & Organisation von Gabrielle Berbigier, Head P&O Novartis Europe, die nach dem Ausscheiden von Tobias Glück die Leitung des Bereichs ad interim geführt hatte.
Lohfert-Preis 2023 für Charité PROM Rollout
Die Christoph Lohfert Stiftung prämiert die Charité-weite Einführung von „Patient-Reported Outcome Measures“ (PROMs). Mit deren Hilfe wird das Gesundheitserleben aus der Perspektive der Patienten einheitlich erfasst – mit dem Ziel, die Behandlungs- und Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. Für drei weitere Projekte spricht die Jury lobende Erwähnungen aus.
Veralteter Kapitalstock gefährdet Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit
Die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands wird durch einen veralteten Kapitalstock gefährdet. Sein Modernitätsgrad fällt deutlich hinter den in anderen Ländern zurück. Der Standort sei daher im internationalen Konkurrenzkampf mit anderen Volkswirtschaften im Nachteil, so die Einschätzung des Branchenverbandes vfa.
Durchschnittsalter der Vertragsärzte seit 2001 angestiegen
Dass der Fachkräftemangel längst in der medizinischen Versorgung angekommen ist und sich auch dort weiter verschärft, zeigt nicht nur der Umstand, dass viele Vertragsärzt:innen händeringend medizinische Fachangestellte sowie Mitarbeitende anderer Gesundheitsfachberufe für ihre Haus- und Facharztpraxen suchen. Auch die Praxisinhaber:innen selbst werden absehbar zu einer raren Ressource auf dem hart umkämpften Markt der ärztlichen Gesundheitsversorgung. Dafür gibt es vor allem zwei Gründe: Der sukzessive Renteneintritt der geburtenstarken „Baby-Boomer“-Jahrgänge 1955-1969 sowie der ungebrochene Trend zur Teilzeitarbeit.
Studie zeigt Kostenentwicklung im Gesundheitssystem auf
Eine neue Studie der WHU – Otto Beisheim School of Management und der Hochschule Aalen hat sich mit der Entwicklung der Arzneimittelausgaben sowie deren Ursachen befasst. Die verschiedenen Projektionen für das Jahr 2060 zeigen, dass die Arzneimittelausgaben voraussichtlich weiter drastisch steigen werden und die Politik zügig handeln sollte, um die Kostensteigerung einzudämmen.
Weltnichtrauchertag 2023: Bundesärztekammer unterstützt #NahrungStattTabak
„Laut Weltgesundheitsorganisation werden weltweit etwa vier Millionen Hektar Land für den Tabakanbau vergeudet. Diese Fläche könnte sinnvoller für den nachhaltigen Anbau von Nahrungsmitteln genutzt werden, die in Anbetracht von mehr als 800 Millionen Hungernden auf der Welt dringend gebraucht wird.“ Darauf verweist Erik Bodendieck, Co-Vorsitzender des Ausschusses „Sucht und Drogen“ der Bundesärztekammer (BÄK), anlässlich des Weltnichtrauchertages, der in diesem Jahr unter dem Motto #NahrungStattTabak steht.
Schnelle Folge von Krisen belastet aktuell Psyche der Deutschen
87 Prozent der Psychiater und Psychotherapeuten berichten, dass die schnelle Folge von Krisen wie Corona, Ukrainekrieg und Inflation einen besonders negativen Einfluss auf die Psyche ihrer Patienten hat. Dies sind Ergebnisse der Studie "Psychische Gesundheit in der Krise" der Pronova BKK, für die im Januar und Februar 2023 insgesamt 150 Psychiater und Psychotherapeuten befragt wurden.
KIT: Holger Hanselka wird neuer Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft
Professor Holger Hanselka, seit 2013 Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), wurde am 25. Mai vom Senat der Fraunhofer-Gesellschaft in Dresden einstimmig zum neuen Präsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft gewählt. Als deren 11. Präsident soll Hanselka die Nachfolge von Professor Reimund Neugebauer antreten.
Asklepios veröffentlicht Trendreport 2023
Inwiefern verändern neue Behandlungsmethoden und Technologien den Klinikalltag? Wie wird die medizinische Versorgung künftig organisiert sein? Auf welche Veränderungen müssen wir uns einstellen? Antworten darauf liefert der Asklepios Trendreport, der die Entwicklungen in den Bereichen Medizin, Innovation und Nachhaltigkeit bei Asklepios vorstellt und einordnet. Geplant ist, das E-Magazin nun jährlich zu veröffentlichen. Im Fokus des aktuellen Trendreports 2023 steht zunächst eine von Asklepios beauftragte und durch das Institut Toluna durchgeführte repräsentative Online-Befragung über die Gesundheitsversorgung heute und morgen mit dem Schwerpunktthema "Ambulantisierung medizinischer Leistungen".
STADA und Xbrane führen Ximluci als Ranibizumab-Biosimilar in Deutschland ein
Gemeinsam stellen STADA und die Xbrane Biopharma AB ihr neues Produkt Ximluci, ein Ranibizumab-Biosimilar, zur Markteinführung in Deutschland vor. Ximluci soll den Ophthalmologen und ihren Patienten eine wirtschaftliche Alternative zum Referenzprodukt bieten und eine flächendeckende Option zur Behandlung bestimmter Störungen des Sehvermögens bereitstellen, die durch eine Schädigung der Netzhaut und insbesondere der Makula (bei nAMD, DMÖ, PDR, RVV, CNV)[1] verursacht werden. Als Biosimilar bietet Ximluci eine vergleichbare Wirksamkeit und ein vergleichbares Sicherheits- sowie Immunogenitätsprofil wie das Referenzprodukt.[2]
Verfassungsbeschwerde gegen das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz
Getragen von den Fraktionen der Regierungskoalition trat am 12.11.2022 das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) in Kraft. Schon in der Diskussion und in den Stellungnahmen des letzten Jahres hat die Verletzung des Verfassungsrechts auf Seiten der Industrie eine Rolle gespielt. Jetzt hat das erste forschende Pharma-Unternehmen Verfassungsbeschwerde erhoben.
TK-Report zeigt Marktstrategien der Arzneimittelindustrie
Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für neue und damit patentgeschützte Arzneimittel haben sich innerhalb von fünf Jahren fast verdoppelt. Das ist ein Ergebnis des neuen Reports „Arzneimittel-Fokus – Pillen, Preise und Patente“, den die Techniker Krankenkasse (TK) gemeinsam mit der aQua – Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH (aQua-Institut) erstellt und Ende Mai veröffentlicht hat.