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"Viagra" verliert Patentschutz

08.02.2013 11:26
"Viagra" gilt als Synonym für Mittel gegen erektile Dysfunktion. Bislang teilte sich der Hersteller Pfizer den Markt mit Bayer ("Levitra") und Lilly ("Cialis"). Im Sommer könnten nun weitere Anbieter hinzukommen und die Preise sinken: Wie der Branchendienst "Apotheke Adhoc" berichtet, läuft Ende Juni der Patentschutz für "Viagra" aus.

Ursprünglich wurde der Wirkstoff Sildenafil zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erforscht. Wegen der potenzsteigernden Wirkung, die in den klinischen Studien als Nebeneffekt beobachtet wurde, kam die blaue Pille im Herbst 1998 in der bekannten Indikation auf den Markt.

Viagra ist in drei Dosierungen auf dem Markt und kostet zwischen 44 Euro für die 4er-Packung à 25 Milligramm und 161 Euro in der Einheit mit 12 Stück à 100 Milligramm. Zahlreiche Generikahersteller hätten sich bereits Zulassungen gesichert und stünden für die Markteinführung bereit, berichtet "Apotheke Adhoc".

Insgesamt verlieren laut Branchenverband Pro Generika in diesem Jahr 35 Wirkstoffe mit einem Umsatzpotenzial von 910 Millionen Euro ihren Patentschutz, darunter seien das Asthmamittel "Viani" von GlaxoSmithKline, das Blutdruckmittel "Micardis" von Boehringer Ingelheim sowie das biotechnologisch hergestellte Immunsuppressivum "Remicade" von MSD. Bereits im vergangenen Jahr waren Produkte im Wert von 1,2 Milliarden Euro patentfrei geworden, darunter der Blutfettsenker "Sortis" von Pfizer und das Antipsychotikum "Seroquel" von AstraZeneca.