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Grünenthal erwirbt die Mestex AG und ihren Arzneimittelkandidaten MTX-071

12.04.2021 09:53
Grünenthal hat die Akquisition des Schweizer Biotech-Unternehmens Mestex durch die Übernahme aller Aktien und Aktienoptionen bekannt gegeben. Das Unternehmen entwickelt den Arzneimittelkandidaten MTX-071 (Resiniferatoxin) für die intraartikuläre Behandlung von Schmerzen im Zusammenhang mit einer Kniearthrose. Derzeit werde die Phase II der klinischen Entwicklung abgeschlossen und man stehe kurz vor dem Eintritt in Phase-III-Studien. Erste Daten zeigten eine lang anhaltende und signifikante analgetische Wirkung und funktionelle Verbesserungen im Vergleich zu Placebo (Kochsalzinjektion), sowie ein günstiges Sicherheitsprofil.

"Osteoarthritis ist eine fortschreitende Erkrankung, die derzeit nicht geheilt werden kann. Entzündete, geschwollene und schmerzende Gelenke schränken die betroffenen Patienten in ihrer Mobilität ein und können sich negativ auf ihre Lebensqualität auswirken. Millionen von Patienten erhalten derzeit eine intraartikuläre Behandlung mit Kortikosteroiden oder, als letzte verbleibende Behandlungsoption, ein künstliches Kniegelenk", sagt Dr. Jan Adams, Chief Scientific Officer bei Grünenthal. "Mit MTX-071 wollen wir diesen Patienten eine gut verträgliche, nicht-opioide Therapieoption bieten, die eine lang anhaltende Schmerzlinderung und eine funktionelle Verbesserung der betroffenen Gelenke ermöglicht."

Grünenthal bereite nach eigenen Angaben derzeit zwei zulassungsrelevante Phase-III-Studien vor, in denen die Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit von MTX-071 bei Patienten mit Schmerzen im Zusammenhang mit Kniearthrose untersucht werden. Die Studien sollen 2021 beginnen und seien Teil eines globalen Entwicklungsprogramms, das darauf abziele, die Voraussetzungen für eine Zulassung in der EU, den USA, Japan und China zu schaffen. Der Wirkmechanismus des Arzneimittelkandidaten sei durch klinische Studien mit anderen TRPV1-Agonisten gut validiert.

"Durch die Übernahme der Mestex AG erhält Grünenthal die Möglichkeit, den weltweiten Osteoarthritis-Markt zu erschließen. In den USA und der EU sind über 50 Millionen Menschen von einer Kniearthrose betroffen", sagt Gabriel Baertschi, Chief Executive Officer Grünenthal. "Wir sind vom Wirkmechanismus von MTX-071 überzeugt und werden sein Potenzial für die Behandlung von Arthrose-bedingten Schmerzen in weiteren Gelenken untersuchen."

Diese Akquisition stärke Grünenthals Forschungsportfolio mit einem weiteren Projekt, das in der klinischen Entwicklung bereits weit fortgeschritten ist. Das Unternehmen kündigte erst kürzlich eine weitere Phase-III-Studie an, in der die Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit des kutanen Schmerzpflasters "Qutenza" (Capsaicin) 8% bei postoperativen neuropathischen Schmerzen (PSNP) untersucht wird. Das Ziel dieser Studiesei die Erweiterung des aktuellen US-Labels der Marke "Qutenza".