Zahl der Videosprechstunden sinkt nach Corona
TK-Vorstandsvorsitzender Dr. Jens Baas: „Die Coronapandemie hat der Digitalisierung an einigen Stellen den nötigen Anschub gegeben. Wichtig ist jedoch, dass digitale Angebote wie die Videosprechstunde auch langfristig eine selbstverständliche Option für die ärztliche Behandlung werden“. Dass die digitale Sprechstunde noch nicht flächendeckend in der Gesellschaft angekommen ist, zeigt eine aktuelle Forsa-Befragung der TK: Lediglich acht Prozent der Befragten haben bisher mit einem Arzt per Video gesprochen. Davon haben wiederum nur drei Prozent mehrfach von dem digitalen Angebot Gebrauch gemacht. Dabei sparen Patienten durch Videobehandlungen Anfahrtswege, Zeit im Wartezimmer und sind einem geringeren Ansteckungsrisiko ausgesetzt.
Jeder Zweite will zur Videosprechstunde – doch das Angebot fehlt
Das Interesse an digitalen Behandlungen ist laut TK-Befragung allerdings da: Die Hälfte der Befragten möchte eine Videosprechstunde gerne besuchen, scheitert aber daran, dass ihre Arztpraxen diese nicht anbieten (49 Prozent). Ein weiterer Grund, weshalb die Befragten bisher keine Videosprechstunde wahrgenommen haben, ist fehlendes Wissen zum Prozedere: 55 Prozent wissen nicht, wie und wo sie einen Termin vereinbaren können. Baas: „Videosprechstunden müssen fester Bestandteil in Arztpraxen sein. Denn besonders in versorgungsschwächeren Gebieten sind digitale Behandlungen eine sinnvolle Ergänzung für die Versorgung. Dass die Mengenbegrenzung für Videosprechstunden mit dem Digitalgesetz aufgehoben werden soll, ist daher ein wichtiger Schritt für eine effizientere Versorgung“.
Für die bevölkerungsrepräsentative, telefonische Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im April und Mai 2023 bundesweit insgesamt 1.400 Personen ab 18 Jahren.