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Gesundheitliche Zufriedenheit

11.07.2019 09:26
Männer, Junge, Norddeutsche – das sind die Menschen in Deutschland, die sich aktuell gesundheitlich am wohlsten fühlen. Auch zeigen sie sich mit dem Einsatz neuer Technologien wie Telemedizin und Künstlicher Intelligenz am zufriedensten. Zu dieser Erkenntnis kommt der Sanofi Gesundheitstrend. Dazu fragte das Meinungsforschungsinstitut Nielsen im Auftrag des Pharmaunternehmens Sanofi repräsentativ 1.000 Menschen in Deutschland unter anderem „Wie geht es Ihnen?“

>> Darauf antworten 44% der Befragten mit „sehr gut“ beziehungsweise „gut“. Dabei sind Männer (46%) signifikant zufriedener mit ihrem gesundheitlichen Wohlbefinden als Frauen (41%). Zudem fühlen sich jüngere Befragte im Alter von 18 bis 49 Jahren signifikant wohler als Menschen ab 50. Am häufigsten mit „sehr gut“ und „gut“ antworten die Menschen im Norden (50%) gegenüber Süden (46%), Westen (41%) und Osten (40%) Deutschlands.

Telemedizin und Künstliche Intelligenz in der medizinischen Versorgung

Neue Technologien sind beispielsweise Telemedizin, mit deren Hilfe Patienten mit ihrem Arzt per Telefon, Videotelefonie oder App in Kontakt treten können und computergestützte Technologie, die eigenständig arbeitet und Entscheidungen treffen kann – sogenannte Künstliche Intelligenz. In Zukunft könnte die „Digitale Medizin“ dazu beitragen, eine gesunde Lebensweise zu fördern, Diagnosen früher und vielleicht sogar zuverlässiger zu stellen und Patientinnen und Patienten bei der Behandlung vor allem chronischer Erkrankungen zu unterstützen. „Digitale klinische Informations- und Arbeitsplatzsys-teme helfen Ärztinnen und Ärzten zunehmend in ihrer täglichen Arbeit. Big Data kann die Grundlage für ein besseres Verständnis der Erkrankungen sein. Und in Katheterlaboren und Operationssälen hat Robotik bereits begonnen, Ärzte zu unterstützen. In einer aktuellen Veröffentlichung1 wird das Smartphone schon als das Stethoskop des 21. Jahrhunderts bezeichnet“, fasst Prof. Dr. med. W. Dieter Paar von Sanofi zusammen. Paar betont darüber hinaus, dass ein Pluspunkt der sogenannten Künstlichen Intelligenz die sehr viel schnellere Verarbeitung von großen Datenmengen sei. „Es gibt beispielsweise Milliarden von Röntgenbildern mit entsprechender Diagnose, die bereits in Datenbanken eingespielt worden sind. Wenn ein Arzt ein neues Röntgenbild von einem Patienten in die Datenbank einspielt, dann kann die Künstliche Intelligenz aufgrund der Mustererkennung und der bisher gesammelten Erfahrung einen Diagnostikvorschlag machen und dem Arzt bei der Diagnose helfen. Es geht nicht darum, den Arzt durch Künstliche Intelligenz zu ersetzen, sondern darum ihn bei seiner täglichen Arbeit zu unterstützen.“ Eine erst kürzlich veröffentliche Studie2 aus den USA zeigt, dass Künstliche Intelligenz die Früherkennung von Lungenkrebs durch Ärzte verbessern kann, da Computertomographie-Bilder besser und sicherer ausgewertet werden können. Auch im Hinblick auf die Telemedizin gebe es in Deutschland schon einige Vorstöße: „Das Spektrum dieser modernen Versorgungsformen umfasst mittlerweile sehr viele medizinische Fachgebiete. Auch werden zahlreiche telemedizinische Verfahren wissenschaftlich untersucht oder pilothaft erprobt“, fasst Paar zusammen. „Gerade in der Diabetologie haben neue Technologien das Leben von vielen Patienten mit Diabetes entscheidend verbessert“, erklärt der Mediziner. So gibt es beispielsweise eine App für Diabetes-Patienten, die Arzt und Patient gleichzeitig unterstützt. „Der Arzt kann das Blutzucker-Therapieziel für jeden Patienten individuell vorgeben. Der Patient gibt zusätzlich seine Blutzuckerwerte ein und die App schlägt die optimale Insulindosierung beim Start der Therapie vor“, so Paar. „Führende Diabetologen sind sich darüber einig, dass das Potenzial bisher bei Weitem noch nicht ausgeschöpft ist.“

Telemedizin: der digitale Draht zum Arzt

Der digitalen Chancen scheint sich auch die Mehrheit der Menschen in Deutschland bewusst zu sei. Denn die Umfrageergebnisse zeigen im Detail, dass knapp die Hälfte der Befragten Telemedizin bereits einsetzt beziehungsweise einsetzen würde, wenn es um die Mitteilung und Auswertung von Vital- und Labordaten wie Blutdruck-, EKG-, Blut-Werte sowie Röntgen-, MRT- und CT-Aufnahmen geht. Bei der Abklärung und Diagnose von leichteren oder schwereren gesundheitlichen Problemen kommt der Einsatz von Telemedizin aber nur für jeden Dritten oder sogar jeden Fünften in Frage. Männer und 18-39-Jährige sind bei allen abgefragten Leistungen aufgeschlossener gegenüber der Telemedizin als Frauen und Über-40-Jährige. <<

1) Bartmann, F.: „Smartphone – das Stethoskop des 21. Jahrhunderts“, in: Der Internist 4/2019
2) Ardila D et al. End-to-end lung cancer screening with three-dimensional deep learning on low-dose chest computed tomography. Nature Medicine https.//doi.org/10.1083/s41591-019-0447-x

Ausgabe 04 / 2019