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Insight Health mit Patientendaten zum Biologikamarkt

04.05.2018 15:38
Im Laufe des Jahres werden Patente für Biologika auslaufen, die bei über einer Milliarde Euro Umsatz pro Jahr in Deutschland liegen. Patentfreie Nachfolgeprodukte, sogenannte Biosimilars, werden wohl mehr Patienten zugutekommen. Das zeigen Analysen von Insight Health.

Das mit über einer Milliarden Euro umsatzstärkste Arzneimittel Adalimumab, verliert im Herbst 2018 seinen Patentschutz. Es wird zur Therapie von Rheumatoider Arthritis, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und Psoriasis eingesetzt. Für Adalimumab sind bereits eine Handvoll Nachfolgeprodukte zugelassen. In welchem Ausmaß das Originalprodukt Marktanteile abgeben wird, ist eine spannende Frage. Insight Health hat die Marktentwicklungen nach Markteintritten von Biosimilars in der Vergangenheit analysiert. Grundlage der Analyse war das Panel Patient Insights, in dem die anonymisierten Medikationshistorien von 47 Millionen Patienten betrachtet werden können.

Patientenzahlen steigen

Im Falle der Biosimilars für Etanercept und Infliximab, die in ähnlichen Therapieumfeldern wie Adalimumab eingesetzt werden, wuchsen die Patientenzahlen nach Ende des Patentschutzes deutlich. Nachdem im Februar 2016 das erste Biosimilar für Etanercept auf den Markt kam, stieg die Zahl der Patienten mit Etanercept-Verordnungen um 20 Prozent auf 12.000 im Januar 2018 an. Im Fall von Infliximab stieg die Zahl der Patienten nach Biosimilareinführung innerhalb von drei Jahren sogar um 80 Prozent.

Grund für die Entwicklung ist in erster Linie die wachsende Zahl von Erstverordnungen. Patienten mit Neuverordnungen erhielten schon einige Monate nach Markteinführung häufiger ein Biosimilar als das Originalprodukt. Ein Grund dafür können verordnungssteuernde Maßnahmen sein. Die Empfehlung der Kassen, insbesondere bei einer Erstverordnung ein weniger teures Biosimilar zu wählen, scheinen Ärzte zunehmend zu berücksichtigen.

Patienten profitieren von Marktausweitung

Im Fall des erfolgreichen Wirkstoffs Adalimumuab kann man daher mit einer Marktausweitung rechnen, wenn Biosimilars verfügbar sein werden. Viele bislang konservativ behandelte Patienten mit rheumatischen Krankheitsbildern könnten dann eine Biologika-Therapie erhalten und von den Nachfolgeprodukten profitieren.