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EU-Pharmapaket: Pharmagroßhandel benötigt Belieferungsanspruch
Zur Sicherstellung der Arzneimittelversorgung in Deutschland und Europa fordert der PHAGRO (Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels) Änderungen am EU-Pharmapaket. Das Europäische Parlament hatte im April die finalen Ausschussberichte zur Pharmarechtsrevision angenommen. Dabei blieb die Forderung des PHAGRO und seines europäischen Dachverbands GIRP unberücksichtigt, für den Pharmagroßhandel einen Belieferungsanspruch gegenüber der pharmazeutischen Industrie aufzunehmen.
Registertage 2024: Chancen und Herausforderungen aktueller Gesetzgebungsverfahren für Register
Die Registertage 2024 thematisieren Chancen und Herausforderungen aktueller Gesetzgebungsverfahren für medizinische Register. Auf dem Kongress kamen vom 16.-17. Mai 2024 rund 200 Expertinnen und Experten zusammen. Im Mittelpunkt der Diskussion standen die Auswirkungen des Registergesetzes, des Gesundheitsdatennutzungsgesetzes und des europäischen Gesundheitsdatenraumes.
AOK begrüßt neuen Klinik-Atlas des Bundes
ach der Billigung des Krankenhaustransparenzgesetzes durch den Bundesrat im März geht der Klinik-Atlas des Bundes am 17. Mai online. Er soll mehr Transparenz über die Qualität der stationären Versorgung liefern. "Das Anliegen von Minister Lauterbach unterstützen wir ausdrücklich", sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Jens Martin Hoyer. Patientinnen und Patienten, die vor planbaren Behandlungen stehen, bräuchten mehr Orientierung bei der qualitätsorientierten Auswahl einer Klinik mit adäquater Ausstattung und der nötigen Routine.
DKG betrachtet den Klinik-Atlas als "politischen Aktionismus auf Kosten des Steuerzahlers"
"Kein anderer Bereich unseres Gesundheitswesens ist in Sachen Behandlungsqualität so transparent wie der Krankenhaussektor. Mit dem Deutschen Krankenhausverzeichnis bietet auch die DKG seit Jahrzehnten einen Klinik-Atlas an, in dem sich alle Informationen über Behandlungsqualität, Fallzahlen, Personalausstattung, Komplikationsraten und vieles mehr der einzelnen Krankenhäuser laienverständlich online finden lassen", erklärt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) Dr. Gerald Gaß anlässlich der Vorstellung des Klinik-Atlas des Bundesgesundheitsministeriums
BAH zum MFG: Einheitliche Richtlinien entscheidend für nationale Pharmastrategie
Nach der Plenarberatung im Bundesrat zum Medizinforschungsgesetz (MFG) am 17.5. unterstützt der Bundesverband der Arzneimittelhersteller das Bestreben nach einer vereinfachten Gesetzgebung zur Entbürokratisierung. Gleichzeitig äußert der Pharmaverband jedoch Bedenken bei einigen vorgeschlagenen Streichungen, insbesondere im Bereich klinischer Prüfungen und des Strahlenschutzgesetzes. Diese Vorschläge passten nicht zu den Zielen des Gesetzes.
Erneute Zusatznutzenbewertung von Orphan Drugs nach Erreichen der Umsatzschwelle – Tebentafusp, Patisiran und Cannabidiol
Bei der erneuten Nutzenbewertung von Orphan Drugs im Vergleich zur zweckmäßigen Vergleichstherapie kam der Gemeinsame Bundesausschuss zu sehr unterschiedlichen Bewertungsergebnissen.
KI identifiziert Mutationen
Machine Learning (ML)-Methoden können Mutationen in Gliomen – primären Hirntumoren – rasch und akkurat diagnostizieren. Das zeigt eine aktuelle Studie der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL Krems). In dieser wurden Daten von physio-metabolischen Magnetresonanz-Bildern zur Identifikation von Mutationen eines Stoffwechselgens mittels ML ausgewertet. Mutationen dieses Gens beeinflussen den Krankheitsverlauf maßgeblich, und eine frühe Diagnose ist für die Behandlung wichtig. Die Studie zeigt auch, dass dem klinischen Routineeinsatz der Methode aktuell jedoch noch uneinheitliche Standards bei der Gewinnung physio-metabolischer Magnetresonanz-Bilder entgegenstehen
Hochschule Fresenius und Unternehmen Process [.-ING] unterzeichnen Kooperationsvertrag
Gegenstand der Kooperation zwischen der Hochschule Fresenius und dem Unternehmen Process [.-ING] ist ein innovatives und einzigartiges Bildungsprogramm für Fach- und Führungskräfte der Pharmaindustrie, das aus drei zentralen Bausteinen besteht.
Bundesrats-Gesundheitsausschuss lehnt vertraulichen Erstattungsbetrag ab
Der Gesundheitsausschuss des Bundesrates lehnt die von der Bundesregierung im Medizinforschungsgesetz geplante Regelung für die Vertraulichkeit der Erstattungsbeträge neuer Arzneimittel ab. Die Barmer teilt diese Kritik, denn mit der Einführung einer Geheimhaltung von Arzneimittelpreisen würde das bewährte AMNOG-System schwer beschädigt – verbunden mit massiven finanziellen Belastungen für die Beitragszahler.
VdK fordert kühlen Kopf bei Diskussionen um Krankenhausreform
„Angesichts der aufgeheizten Stimmung um das Krankenhausgesetz vergessen viele, worum es wirklich gehen sollte: die Patientinnen und Patienten. Vieles von dem, was das Bundesgesundheitsministerium erarbeitet hat, hat das Potenzial, die Qualität des Gesundheitssystems im Sinne der Patientinnen und Patienten erheblich zu verbessern", kommentiert VdK-Präsidentin Verena Bentele die vom Bundeskabinett beschlossene Krankenhausreform.
Hohe Wissenslücken und Irrtümer in Bevölkerung beim Thema Hautkrebs
Dieses Ergebnis einer repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag der AOK NordWest ist besorgniserregend: Fast die Hälfte der Bevölkerung (49 Prozent) in Schleswig-Holstein vergisst häufig, ein Sonnenschutzmittel aufzutragen, um sich vor UV-Strahlung als größten Risikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs zu schützen. Bei den Frauen sind es 44 Prozent, bei den Männern sogar 54 Prozent.
Betrug in der Gesundheitsbranche
Die deutliche Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger im Alter von 18 bis 70 Jahren (62 Prozent) hält das deutsche Gesundheitswesen anfällig für Betrug und Korruption. 18 Prozent davon stufen es sogar als sehr anfällig ein. Das ist das Ergebnis einer aktuellen forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse.
BPI fordert Industrial Deal
„Deutschland braucht eine starke Gesundheitswirtschaft – sie ist ein Garant für Innovationen und nachhaltiges Wachstum“, betont Oliver Kirst, Vorsitzender des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) bei der heutigen Ordentlichen Hauptversammlung des Verbandes.
Universitätsklinika begrüßen den Beschluss zum Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz
Die Universitätsklinika begrüßen den Beschluss zum Gesetzentwurf für ein Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) durch das Bundeskabinett als wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer zukunftsfesten Versorgung.
Krankenhausreform: Versicherten droht Kostenlawine
Nach über einjähriger Diskussion und mehrfacher Verzögerung hat das Bundeskabinett am 15. Mai den Entwurf für das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) beschlossen. Geplant sind darin unter anderem eine neue Finanzierungssystematik für den stationären Bereich sowie die Einführung eines Transformationsfonds zum Umbau der Krankenhauslandschaft. Der Vorstandsvorsitzende der Barmer, Prof. Dr. Christoph Straub, warnt vor einem Kostenschub durch die im Gesetz geplanten Regelungen.
Facharztlabore sehen Reformvorschläge kritisch
Die Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM e.V.) reagieren irritiert auf die Reformvorschläge in der 10. Stellungnahme der ‚Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung‘ vom 3. Mai 2024.
Datenzugang und -verknüpfung für die Forschung erleichtern: Leopoldina Policy Brief zum geplanten Forschungsdatengesetz
Bei politischen Entscheidungen können wissenschaftsbasierte Empfehlungen eine wichtige Rolle spielen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellen empirisch begründete Aussagen zu kontrovers diskutierten Fragestellungen bereit. Dafür müssen sie bisher oftmals auf Datensätze aus dem Ausland zurückgreifen, da die Verknüpfbarkeit qualitativ hochwertiger Daten aus Deutschland starken Einschränkungen unterliegt. Mit dem geplanten Forschungsdatengesetz (FDG) könnte für die gemeinwohlorientierte Forschung der Zugang zu verknüpften Daten deutlich verbessert werden. Ein Mitte Mai erschienener Policy Brief in der Reihe „Leopoldina Fokus“ der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina erläutert, welchen Nutzen ein passgenau ausgestaltetes Forschungsdatengesetz für die Wissenschaft, mittelbar aber auch für Politik und Gesellschaft haben kann.
BPI veröffentlicht Umfrage zum „Pharmastandort Deutschland“
Lieferengpässe in der Arzneimittelversorgung sind auch im Hochindustrieland Deutschland Realität: 41 Prozent der Deutschen haben bereits persönliche Erfahrungen mit Arzneimittel-Lieferengpässen gemacht. Die repräsentative „Pharmastandort Deutschland“-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA-CONSULERE im Auftrag des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) von Mai 2024 zeigt, dass eine starke heimische Pharmaindustrie als zentral für die Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln angesehen wird.
Patientenversorgung muss gesichert bleiben – Kliniken fordern Auswirkungsanalyse vor Verabschiedung der Reform
Die Notwendigkeit einer umfassenden Krankenhausstrukturreform ist unstrittig. Der vorliegende Entwurf des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes (KHVVG), der voraussichtlich kommende Woche im Bundeskabinett beschlossen werden soll, ist aber an vielen Stellen nicht durchdacht und droht die Gesundheitsversorgung in Deutschland zu verschlechtern. Deshalb braucht es vor einem Kabinettsbeschluss eine umfassende Auswirkungsanalyse der Reformpläne. Anderenfalls werden die Krankenhausstrukturen im Blindflug umgebaut und die Patientinnen und Patienten haben in vielen Regionen das Nachsehen.
BGH-Urteil: Apothekerschaft appelliert an Wirtschaftsminister Habeck
Mit Blick auf die rasant sinkende Apothekenzahl und die wirtschaftliche Schieflage vieler Apotheken fordert die Apothekerschaft, dass sie ab sofort wieder ein freies Skonto mit dem pharmazeutischen Großhandel vereinbaren darf. Am 8. Februar 2024 hatte der Bundesgerichtshof (BGH) geurteilt, dass Skonti nach den derzeit geltenden Regelungen der Arzneimittelpreisverordnung unzulässig seien, wenn die Summe aus Rabatten und Skonti dazu führe, dass der feste Großhandelszuschlag von 73 Cent unterschritten werde. Für die Apotheken in Deutschland könne diese Gerichtsentscheidung fatale wirtschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen.