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Facharztlabore sehen Reformvorschläge kritisch

14.05.2024 09:14
Die Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM e.V.) reagieren irritiert auf die Reformvorschläge in der 10. Stellungnahme der ‚Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung‘ vom 3. Mai 2024.

„Die Forderung nach einer Reduktion der ‚doppelten Facharztschiene‘ zur besseren Verbindung der Sektoren führt ins Leere und ist zudem nicht im Sinne einer patientenzentrierten und wohnortnahen medizinischen Versorgung. Ambulant wie stationär wird jede Fachärztin und jeder Facharzt für die Behandlung benötigt. Das gilt insbesondere vor dem Hintergrund eines erwartbaren steigenden medizinischen Behandlungsbedarfs bei gleichzeitig bevorstehendem Ruhestand für eine große Anzahl von Ärztinnen und Ärzten!“, erklärt der 1. Vorsitzende Dr. Michael Müller. „Unser Gesundheitssystem lebt von Vielfalt, von Qualität und der Spezialisierung. Wir als akkreditierte fachärztliche Labore arbeiten bereits seit vielen Jahren sektorenübergreifend für eine bestmögliche Versorgung mit medizinischer Labordiagnostik sowohl in ambulanten als auch in stationären Strukturen. Wir alle arbeiten gemeinsam für die Patientinnen und Patienten in einer vielfältigen Trägerstruktur, das soll auch so bleiben!“

„Die Kommission scheint mit ihrem zu einseitigen Fokus auf die Universitätsmedizin den Blick für den Bedarf der Patientenversorgung in der Fläche zu verlieren. Wir als ALM e.V. unterstützen die Statements der Bundesärztekammer und des SpiFa und bedauern gleichermaßen den fehlenden Dialog mit denjenigen, die tagtäglich die medizinische Versorgung im ambulanten wie stationären Bereich sicherstellen“, macht Müller deutlich. „Die fachärztliche Diagnostik und die Therapie in der Praxis und Klinik ergänzen sich und bedürfen einander. Die Kommissionsvorschläge stellen funktionierende Strukturen in Frage, ohne dabei eine signifikante Verbesserung der Versorgung von Patientinnen und Patienten zu erreichen. Darüber hinaus ist die Versorgung mit diagnostischer Labormedizin ein integraler Bestandteil der medizinischen Grundversorgung und muss im Rahmen der Diskussion über die Entbudgetierung auch entsprechend berücksichtigt werden. Die Labormedizin ist ein unverzichtbares Konditionalfach in der fachärztlichen Patientenversorgung.“