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Aktuelle mRNA-Umfrage von Moderna: Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage

21.11.2023 12:46
Seit mehr als 2,5 Jahren gibt es mRNA-basierte Impfstoffe gegen das Coronavirus. Welches Wissen bezüglich der mRNA-Technologie konnte die Bevölkerung in Deutschland inzwischen entwickeln und welche Erwartungen sind möglicherweise entstanden? Das herauszufinden, war das Ziel einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage durch das Marktforschungsinstitut Civey im Auftrag der Moderna Germany GmbH.

„Die Ergebnisse der mRNA-Umfrage von Moderna zeigen vor allem eines: Die kontinuierliche mediale Berichterstattung über die mRNA-Technologie anlässlich der Impfstoffe gegen das Coronavirus hat Früchte getragen. Die Mehrheit setzt sich mit der Medizin der Zukunft auseinander“, sagt Prof. Dr. Carsten Watzl, Leiter des Forschungsbereichs Immunologie und wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo), sowie Generalssekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGfI). „Doch weitere Aufklärungsarbeit ist wichtig, denn Medizin ist Vertrauenssache. Viele Menschen folgen beispielsweise beim Thema Impfen aktuell ihren Gefühlen, nicht den Fakten.“ So spielten laut Watzl Falschinformationen eine Rolle, die sich verbreitet hätten und für die es keinerlei wissenschaftlichen Belege gäbe. Die mRNA-Umfrage von Moderna zeigt in diesem Zusammenhang, dass 48 Prozent der Befragten* nicht wissen, dass mRNA- basierte Impfstoffe die menschliche DNA nicht verändern. „Diese Vermutung wurde einfach mal in den Raum geworfen, sie wurde immer wieder von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verneint, hat aber viele Menschen verunsichert und ist in den Köpfen geblieben. Sie ist jedoch klar falsch“, unterstreicht Watzl. Erfreulich differenziertes Basiswissen vorhanden – weitere Aufklärung bleibt wichtig Grundsätzlich überwiegen die positiven Wahrnehmungen in der Bevölkerung. Unter anderem verbinden 58 Prozent der Deutschen „neuartige Impfstoffe“ mit dem Begriff „mRNA-Technologie“, 36 Prozent assoziieren „neuartige medizinische Behandlungsmöglichkeiten“, 21 Prozent „Schutz vor Krankheitserregern“, 19 Prozent „Aktivierung des eigenen Immunsystems“ und elf Prozent sogar die „Herstellung von Eiweißen im Körper“. Allerdings können immer noch 30 Prozent mit dem Begriff „mRNA-Technologie“ nichts verbinden beziehungsweise kennen ihn nur dem Namen nach. „An den Zahlen sieht man, dass die meisten Menschen die mRNA-Technologie mit der Vorbeugung von Krankheiten in Verbindung bringen und teilweise ein gutes Grundverständnis von der Wirkweise haben“, so Watzl. „Es ist zwar noch viel Aufklärungsarbeit notwendig – gerade beim Blick auf die generellen Impfquoten – aber diese Umfragezahlen stimmen positiv.“ Schaut man tiefer in die Details der Umfrage, so wissen sogar 56 Prozent der Befragten*, dass mRNA-basierte Impfstoffe dem Immunsystem eine Anleitung zur Selbsthilfe geben beziehungsweise 38 Prozent*, dass sie dem Körper eine Anleitung zur Bekämpfung von Krebszellen geben könnten. 31 Prozent* stimmen der Aussage zu, dass mRNA innerhalb weniger Tage vollständig vom Körper abgebaut wird.

Generation Z: „Sie informiert sich und hat Grundlagen, auch durch den Biologieunterricht“

Beim Blick auf das Alter der Befragten* zeigen sich interessante Kenntnisunterschiede in der mRNA- Umfrage von Moderna. So verfügen Jüngere über das meiste mRNA-Technologie-Know-how. Beispielsweise sind es 74 Prozent der Auszubildenden, die „neuartige Impfstoffe“ mit dem Begriff mRNA-Technologie verbinden, während dies nur 52 Prozent der Rentner:innen tun. Diese waren bei der Impfpriorisierung während der COVID-19-Pandemie jedoch in der Regel die ersten, die einen mRNA-Impfstoff erhielten. Zudem verbinden 41 Prozent der 18- bis 29-Jährigen „neuartige medizinische Behandlungsmöglichkeiten“ mit der mRNA-Technologie. Unterdessen sehen nur 27 Prozent der über 65-Jährigen und nur 36 Prozent der 50- bis 64-Jährigen diesen Aspekt in der mRNA- Technologie. Auch stehen die 18- bis 29-Jährigen deutschlandweit mit 26 Prozent mit dem Wissen an der Spitze, dass die mRNA-Technologie das eigene Immunsystem aktiviert.

„Die Generation Z ist die Generation, die noch am meisten von den Entwicklungen profitieren kann. mRNA-Technologie ist die Medizin der Zukunft“, so Watzl. „Die junge Generation setzt sich anders mit der Technologie auseinander, weil sie viele Informationen dazu in Onlinemedien konsumiert und weil mRNA- Technologie heutzutage auch Thema im Biologieunterricht ist. Ältere Generationen haben ein Urvertrauen in den Arzt beziehungsweise die Ärztin und ließen sich bei der Impf-Priorisierung während der Coronapandemie impfen, weil es ihnen empfohlen und angeboten wurde, haben aber oftmals nicht nachgefragt, was für einen Impfstoff sie bekommen.“

Potenzial der mRNA-Technologie: Deutsche sehen entscheidenden Einfluss auf die Medizin

31 Prozent der Befragten* erwarten nicht nur, dass die mRNA-Technologie die bestehende Medizin ergänzen wird, sondern 42 Prozent* erwarten auch einen entscheidenden Einfluss auf die zukünftige Medizin. Acht Prozent* gehen sogar davon aus, dass sie die Medizin revolutionieren wird. Die Krebsbehandlung wird von 68 Prozent der Befragten* als führender Bereich der Medizin gesehen, in dem sie sich zukünftig einen Einsatz der mRNA-Technologie vorstellen können. Es folgen der Schutz vor Infektionskrankheiten (57 Prozent*), der Schutz gegen Autoimmunerkrankungen (47 Prozent*), die Behandlung Seltener Erkrankungen (43 Prozent*) sowie die Behandlung von Herz-Kreislauf- Erkrankungen (17 Prozent*).

„Die wirklichen Durchbrüche in der Entwicklung von Krebstherapien werden aktuell mit Immuntherapien gegen Krebs erzielt“, erklärt Watzl. „Zudem kann ich mir vorstellen, dass bei den Menschen die Krebsbehandlung als eine der größten medizinischen Herausforderungen betrachtet wird und entsprechende Hoffnungen bestehen. Das erklärt auch, warum gleich nach dem Schutz vor Infektionskrankheiten der Schutz gegen Autoimmunerkrankungen kommt, denn auch davon sind vergleichsweise viele Menschen betroffen. Das sind chronische Erkrankungen, für die wir aktuell noch weniger Heilungsmöglichkeiten haben als für Krebs.“

Sarah Adams, Medical Director der Moderna Germany GmbH, hebt dazu hervor: „Unser Ziel bei Moderna ist es, das Potenzial unserer mRNA-Plattform auszuschöpfen und die großen gesundheitlichen Herausforderungen auf der Welt anzugehen. Deshalb forschen wir in verschiedenen Erkrankungsgebieten an Impfstoffkandidaten beziehungsweise therapeutischen Ansätzen, so zum Beispiel in der Immunonkologie, dem breiten Bereich der Infektionskrankheiten sowie gegen Autoimmunerkrankungen, Seltene Erkrankungen und auch gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.“

Prof Dr. Carsten Watzl: „mRNA-Technologie hat die Nase vorn

Grundsätzlich, so der Immunologe, müsse man klar festhalten: „Die mRNA-Technologie hat zwei große Vorteile: Zum einen sorgt sie für eine robuste CD8-T-Zell-Immunität** bei COVID-19,1,2 die man gerade für den Schutz vor der schweren Erkrankung benötigt.1,3 Da hat die mRNA-Technologie die Nase vorn vor herkömmlichen Totimpfstoffen. Zum anderen kann man über die mRNA ganz gezielt verschiedene Baupläne zur Herstellung von Proteinen in die Zellen geben. Diese Proteine veranlassen den Körper, Antikörper zu bilden, die bei späterem Kontakt mit dem Virus den Körper dabei unterstützen, das Virus zu bekämpfen. Der herkömmliche Grippeimpfstoff enthält beispielsweise bis zu vier Proteine, doch mit der mRNA könnte man möglicherweise noch mehr und noch schneller weitere Proteine hineinbringen.“

Vor diesem Hintergrund sieht die Medical Director der Moderna Germany GmbH, Adams, die mRNA-Umfrage als weiteren Antrieb: „Die Ergebnisse zeigen uns, dass in Deutschland weitere Aufklärung wichtig ist, das große Potenzial der mRNA-Technologie aber mehrheitlich gesehen wird. Die mRNA- Technologie wird zukünftig immer wichtiger für die Medizin werden – und unser Ziel ist es, in Forschung und Entwicklung weiterhin eine bedeutende Rolle zu spielen und ein zentraler Akteur zu sein."

 

 

Erläuterungen:
*Als „Befragte“ gelten Personen, die zu den 2.500 Personen „mit Vorkenntnissen“ gehören (siehe Infokasten
unten: Methodik der Bevölkerungsumfrage).
**T-Zell-Immunität: T-Zellen bzw. T-Lymphozyten gehören zu den weißen Blutkörperchen, die vom Virus
befallene Zellen aufspüren, um sie zu zerstören und so eine weitere Ausbreitung im Körper zu verhindern. Die
T-Zell-Immunität spielt zum Beispiel eine wichtige Rolle für den Schutz gegen SARS-CoV-2. „T-Killerzellen“, eine
Untergruppe der T-Lymphozyten, sind zytotoxische T-Zellen, die durch einen CD8-Rezeptor gekennzeichnet
sind. Quellen: Lungenfachärzte im Netz. „T-Zellen spielen wichtige Rolle für die Abwehr von Coronaviren.“
Online verfügbar unter: https://www.lungenaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/t-zellen-spielen-
wichtige-rolle-fuer-die-abwehr-von-coronaviren/.

Referenzen:
1 Moss, P. The T cell immune response against SARS-CoV-2. Nat Immunol 23, 186–193 (2022). Online verfügbar
unter: https://doi.org/10.1038/s41590-021-01122-w. Letzter Zugriff am 24.08.2023.
2 Keeton, R. et al. T cell responses to SARS-CoV-2 spike cross-recognize Omicron. Nature 603, 488–492 (2022).
Online verfügbar unter: https://doi.org/10.1038/s41586-022-04460-3. Letzter Zugriff am 23.08.2023.
3 McMahan, K. et al. Correlates of protection against SARS-CoV-2 in rhesus macaques. Nature 590, 630-634
(2021). Online verfügbar unter: https://www.nature.com/articles/s41586-020-03041-6. Letzter Zugriff am
24.08.2023