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ALM fordert: Entbudgetierung für alle!

31.01.2024 17:05
Für die kommende Woche hat der gewerkschaftliche Verband medizinischer Fachberufe e.V. bundesweit alle Medizinischen Fachangestellten (MFA) zum Streik in den Einrichtungen der ambulanten Patientenversorgung aufgerufen. Im Rahmen der aktuellen Debatte zur belastenden Situation in den (fach-)ärztlichen Praxen und zur Vergütungssituation in den ambulanten Strukturen der ärztlichen Versorgung meldet sich der Verband der Akkreditierten Labore in der Medizin e.V. zu Wort.

„Es ist gut, dass wir über die Rahmenbedingungen in der vertragsärztlichen Versorgung, über insgesamt deutlich gestiegene Kosten sowie die Vergütungen des medizinischen Personals sprechen. Dies gilt für alle Bereiche in der ambulanten Versorgung, auch für diagnostische Praxen, in denen neben MFA insbesondere die Medizinischen Technologinnen und Technologen für Funktionsdiagnostik, für Laboratoriumsanalytik und für Radiologie tätig sind", erklärt der 1. Vorsitzende Dr. Michael Müller.

Auch in fachärztlichen Laboren gebe es von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Anbetracht von Inflation und gestiegenen Lebenshaltungskosten eine entsprechende Erwartung an ihre Gehaltsentwicklung. Kostensteigerungen und die Erwartungen der Mitarbeitenden sind nur realisierbar, wenn alle erforderlichen medizinischen Leistungen in der ambulanten Patientenversorgung ausreichend vergütet würden und Kostensteigerungen in den Honorarverhandlungen zum EBM entsprechend Berücksichtigung fänden. Der ALM e.V. unterstütze dehalb die Forderung des SpiFa zur vollständigen Aufhebung der Budgetierung für alle Facharztgruppen, inklusive der diagnostischen Fächer.

„Die Kostensteigerungen sind auch in den ambulanten fachärztlichen Laboren enorm. In den letzten drei Jahren sind die Ausgaben für Löhne und Gehälter, die Energiekosten und damit einhergehend auch die Aufwände für die Probenlogistik sowie die Preise der IVD-Hersteller erheblich gestiegen. Hinzu kommen stetig steigende gesetzliche Anforderungen an die IT-Sicherheit. Aus unserer Sicht ist es notwendig, die Kostenerstattungen und Vergütungen im EBM regelmäßig zu überprüfen und die Honorare für alle entsprechend anzupassen. Dazu gehören auch die fachärztlichen diagnostischen Leistungen“, so Dr. Michael Müller.

Als akkreditierte Labore stehe man für eine patientenzentrierte und qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung mit fachärztlicher Labordiagnostik. "Wir stellen diese wohnortnah und flächendeckend sicher und gewährleisten damit einen niedrigschwelligen Zugang zur Diagnostik und die Verfügbarkeit von Diagnostik mit Blick auf die zunehmende Ambulantisierung der Medizin. Darüber hinaus versorgen die niedergelassenen fachärztlichen Labore bereits jetzt eine deutliche Mehrheit der Krankenhäuser mit ärztlicher Labordiagnostik, die in den Krankenhauslaboren nicht mehr vorgehalten werden kann“, erklärt der Vorsitzende des ALM e.V. abschließend.