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Das Projekt "VERAH am Ort" gestartet

22.05.2023 13:00
Der Ärztemangel zählt zu den großen Herausforderungen für die medizinische Versorgung: In einer alternden Gesellschaft sind mehr Menschen krank. Gleichzeitig werden auch die Ärzte immer älter, was zur Folge hat, dass auch viele Praxen aufgrund fehlenden Nachwuchses schließen. Diese Entwicklung ist in manchen, insbesondere ländlichen Regionen Realität mit der Folge, dass viele Menschen keine Hausarztpraxis in der Nähe mehr finden. Das Versorgungsprojekt „VERAH am Ort“ kann möglicherweise eine Lösung für die betroffenen Regionen sein. Im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld starten nun die ersten Pilot-Praxen. Begleitet wird die Umsetzung des Projektes von der SBK Siemens-Betriebskrankenkasse. Die wissenschaftliche Evaluation übernimmt die Universität Bayreuth.

"VERAH am Ort"  bedeutet konkret: Die Versorgungsassistenten sind zu festen Zeiten in den Praxen vor Ort. Ausgestattet mit entsprechender Kommunikationstechnik können sie bei Bedarf die niedergelassenen Ärzte im Umkreis hinzuziehen und Vitaldaten der Patienten übermitteln. Das Ergebnis ist nach Einschätzung der Projektpartner ein Win-Win-Win für alle Beteiligten: Die Menschen vor Ort finden in einer angemessenen Entfernung medizinische Hilfe. Davon profitieren insbesondere diejenigen, die nur eingeschränkt mobil sind. Die VERAH erfahren eine Aufwertung des noch neuen Berufsbilds. Und die Hausärzte der Region können die Versorgung mit einem angemessenen Aufwand auch für die weiter entfernten Regionen gewährleisten.

Franziska Beckebans, Bereichsleiterin für Kundenmanagement und Versorgung bei der SBK: „VERAH am Ort ist ein Herzensprojekt für uns. Denn es ist eine vielversprechende Lösung für die hausärztliche Unterversorgung im ländlichen Raum. Das Versorgungsprojekt kann für viele Versicherte eine Verbesserung der Versorgung bedeuten. Klar ist aber auch, dass das Projekt nur ein Baustein sein kann, dem sich zuspitzenden Fachkräftemangel in der Medizin zu begegnen. Wir brauchen dringend langfristige Strategien, um die Versorgungssituation der Versicherten im ländlichen Raum zu sichern.“

Das Pilotprojekt wird von der Universität Bayreuth wissenschaftlich begleitet,. Das Land Bayern finanziert die Anlaufphase mit 500.000 Euro.