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EU-Biotech-Strategie: Der Kommissionsvorschlag braucht einen Booster

21.03.2024 11:54
„Statt nur Überprüfungen und Evaluierungen brauchen wir mehr konkrete Maßnahmen für Patientinnen und Patienten in Europa“, bemängelt Dr. Kai Joachimsen, Hauptgeschäftsführer beim Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI), die heute von der Europäischen Kommission veröffentlichte Biotechnologie-Strategie. „Wir müssen schneller und entschiedener handeln, wenn wir den Anschluss im globalen Wettbewerb nicht verlieren wollen. Es braucht einen Booster.“

Der Verband begrüßt, dass die EU-Kommission die Biotechnologie in Europa ausbauen will. Viele der benannten Aspekte könnten den Standort sichern und eventuell auch nachhaltig stärken. „Wichtig für Patientinnen und Patienten in Europa ist dabei jedoch, dass die Biotechnologie als Zugpferd der Gesundheitsversorgung begriffen wird", so Joachimsen. „Der Anteil biotechnologisch hergestellter biologischer Arzneimittel an den innovativen Therapien steigt kontinuierlich. Allein in Deutschland arbeiten insgesamt 776 Unternehmen mit rund 34.400 Mitarbeitenden in diesem Bereich. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung lagen 2022 bei mehr als drei Milliarden Euro.“

Die EU-Kommission benennt laut BPI wichtige Punkte, die Biotech in der EU voranbringen können, so zum Beispiel bei Transfer, Produktion, Tax Incentives, Regulatory, IP, Fachkräftegewinnung, Kooperationen und Finanzierung. „Auf eine der entscheidenden Fragen beim schnellen Marktzugang von in der EU produzierten Biotech-Gütern wird jedoch kaum eingegangen. Ebenso wenig geht die Strategie darauf ein, wie sich bereits existierende Produktionsstätten von Biopharmazeutika sichern oder gar ausbauen lassen", konstatiert der BPI-Hauptgeschäftsführer.