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G-BA attestiert Wirkstoffen gegen Brust- und Speiseröhrenkrebs hohen Zusatznutzen

19.05.2022 12:08
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat bei zwei Wirkstoffen zur Krebstherapie jeweils den patientenrelevanten Zusatznutzen im Vergleich zu bisherigen Therapiestandards hoch eingestuft: Beim neuen Wirkstoff Sacituzumab Govitecan, der als Monotherapie gegen eine spezielle Form des Brustkrebses in einem weit fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung eingesetzt wird, war die verlängerte Überlebenszeit bei einer zugleich verbesserten Lebensqualität der Betroffenen ein wichtiger Effekt. Auch beim Wirkstoff Nivolumab – kombiniert mit einer Chemotherapie –, der beim fortgeschrittenen Speiseröhren- oder Magenkrebs bewertet wurde, zeigt sich zumindest bei einigen Betroffenen eine deutliche Verbesserung im Gesamtüberleben.

Sacituzumab Govitecan: Mehr Lebensqualität bei Brustkrebs

Mit der Kategorie „Hinweis auf einen erheblichen Zusatznutzen“ hat der G-BA den Wirkstoff Sacituzumab Govitecan sehr hoch eingeschätzt. Die Monotherapie wird bei der Behandlung von erwachsenen Patientinnen und Patienten mit einem triple-negativen Brustkrebs in einem fortgeschrittenen Stadium eingesetzt, d.h. der Tumor kann nicht operativ entfernt werden oder es liegen Metastasen vor. Zudem haben die Patientinnen und Patienten zuvor schon mindestens zwei Therapielinien durchlaufen. Der neue Wirkstoff kann, wie auch andere Arzneimittel bei fortgeschrittenem Brustkrebs, zwar nicht heilen, verlängert jedoch in dieser späten Therapielinie die Überlebenszeit, verbessert die Lebensqualität und verursacht weniger Nebenwirkungen im Vergleich zu den bislang eingesetzten Chemotherapie-Wirkstoffen.

Erst vor wenigen Wochen hatte der G-BA den Wirkstoff Pembrolizumab mit der Kategorie „Anhaltspunkt für einen beträchtlichen Zusatznutzen“ gut bewertet, der ebenfalls zur Behandlung von Brustkrebs bei dieser Tumorvariante eingesetzt wird.

Nivolumab: Neues Anwendungsgebiet Magen- und Speiseröhrenkrebs

Den Wirkstoff Nivolumab hat der G-BA ebenfalls gut bewertet. Nach der Studienauswertung konnte der G-BA hier die Kategorie „Anhaltspunkt für einen beträchtlichen Zusatznutzen“ zuordnen. Der Antikörper Nivolumab, der auf das Immunsystem wirkt, wird als Erstlinientherapie beim Adenokarzinom des Magens oder der Speiseröhre in Kombination mit fluoropyrimidin- und platinbasierter Chemotherapie eingesetzt. Ein Therapievorteil ergab sich für die Patientinnen und Patienten sowohl bei der gesundheitsbezogenen Lebensqualität als auch beim Gesamtüberleben.