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Gerlach fordert vom Bund eine Stärkung des Pharmastandorts Deutschland

05.03.2024 16:47
Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach hat die Bundesregierung aufgefordert, die Versorgung mit Arzneimitteln rasch zu verbessern und den Pharmastandort Deutschland zu stärken. Gerlach betonte am Dienstag anlässlich eines Besuchs beim Arzneimittelhersteller Sandoz im oberbayerischen Holzkirchen: „Arzneimittel müssen verlässlich für die Menschen im ganzen Land verfügbar sein. Deshalb ist es wichtig, dass die Bundesregierung endlich wirksame Schritte gegen die Lieferengpässe ergreift.“

Der Bund sei für eine zukunftssichere Arzneimittelversorgung zuständig. Doch die Bundesregierung gehe viel zu zögerlich und völlig inkonsequent gegen Arzneimittelengpässe vor, so Gerlach und fügte hinzu: „Deshalb fordert Bayern in einer gemeinsamen Bundesratsinitiative mit Baden-Württemberg ein konsequenteres Vorgehen.“

Mit der Bundesratsinitiative wolle Bayern unter anderem erleichterte Importregelungen und die Entwicklung einer nationalen Bevorratungsstrategie erreichen. Zudem sollten mehr Anreize für pharmazeutische Unternehmen durch eine entsprechende Anpassung der Rabattvertragsregelungen geschaffen werden.

„Die Produktion von Arzneimitteln in Deutschland muss sich wieder lohnen!", hob Gerlach hervor. „Ziel ist es, dass wir uns künftig wieder verstärkt selbst mit Arzneimitteln versorgen und damit Abhängigkeiten reduzieren können. Doch die Rahmenbedingungen, die in der EU und Deutschland herrschen, machen den Standort immer unattraktiver – sei es in der Produktion, der Forschung oder der Entwicklung.“

Im Rahmen ihres Besuchs bei Sandoz sprach Ministerin Gerlach mit Unternehmensvertretern über die Versorgungssituation bei Arzneimitteln, die Stärkung der Arzneimittelproduktion in Deutschland und Europa sowie über aktuelle Herausforderungen im Generika- und Biosimilarbereich.

Der Country President von Sandoz Deutschland, Thomas Weigold, betonte: „Wir brauchen neue Rahmenbedingungen, die neben der Forschung auch die Grundversorgung aller Patienten gewährleisten sowie die bestehende Produktion in Deutschland und deren Ausbau sichern. Ich freue mich sehr, dass wir hierzu heute in einen konstruktiven Austausch treten konnten.“