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Mika und Recordati kooperieren im Bereich seltene Erkrankungen

23.11.2023 09:31
Das Berliner HealthTech-Startup Mika und das Pharma-Unternehmen Recordati Rare Diseases starten eine Zusammenarbeit, die eine Optimierung beim Therapiemanagement bei der Behandlung für Patientinnen und Patienten mit der seltenen Krankheit idiopathischer Multizentrischer Morbus Castleman (iMCD) möglich macht.

Mika ist eine evidenzbasierte App, die in Deutschland und Großbritannien nach eigenen Angaben bereits mehr als 100.000 Krebspatientinnen und -Patienten unterstützt und behandelt hat. Mika ist als Medizinprodukt der Klasse IIa im Rahmen der EU-Medizinprodukte-Verordnung (Medical Device Regulation, MDR) als validierte Krebsbehandlungsplattform zertifiziert und bietet jetzt auch iMCD-Patienten digitale Unterstützung an.

„Bei seltenen Erkrankungen ist das besonders wichtig, da es wenig Informationen und Angebote für Patientinnen und Patienten gibt. Auch Ärztinnen und Ärzte und medizinisches Personal haben in der Regel kaum Erfahrung mit der Krankheit. Mit der Mika-App unterstützen wir bereits Patientinnen und Patienten mit sehr seltenen onkologischen Erkrankungen, die auch ähnlich herausfordernd sind wie der iMCD“, sagt Maik Turni, Head of Patient Programs bei Mika. Mika stellt den Betroffenen umfangreiche Informationen und nützliche Funktionen zur Verfügung – von Symptom-Tracking über Medikamenten-Erinnerungen, Entspannungs- und Bewegungsübungen bis hin zu Ernährungstipps – und kann Patienten dabei helfen, ihr Therapiemanagement zu optimieren.

Recordati Rare Diseases ist ein forschendes Pharmaunternehmen, das sich im Bereich der seltenen Erkrankungen, wie des iMCD, engagiert. „Durch die Partnerschaft mit Mika können wir auch die digitale Unterstützung für Patient:innen stärken und eine ganzheitliche Betreuung fördern. Die Betroffenen müssen sich lebenslang mit ihrer Erkrankung auseinandersetzen, dennoch werden sie häufig nach etwa sechs Monaten aus der Therapie genommen. Mika gibt ihnen die Möglichkeit, sich mehr mit ihrer Krankheit und dem Therapiemanagement zu beschäftigen. Dadurch können sie auch besser bewerten, wie es ihnen nach einer Behandlung mit einem Therapeutikum erging und ob sich der Zustand verschlechtert hat, nachdem die Therapie abgesetzt wurde“, erklärt Dr. Michael Kickuth, General Manager DACH bei Recordati Rare Diseases Germany.

Die Partnerschaft zwischen Mika und Recordati zeige, wie digitale Lösungen und pharmazeutische Entwicklungen Hand in Hand gehen können, um das Leben von Patienten zu verbessern. „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit. Die Kombination aus evidenzbasierter digitaler Unterstützung und innovativen Medikamenten ist ein großer Schritt nach vorne”, sagt Dr. Gandolf Finke, Mika-Gründer und -Geschäftsführer.

Hintergrund:

Morbus Castleman gehört zu den seltenen Krankheiten. In Deutschland erkranken jährlich etwa 160 Menschen an Morbus Castleman[1], Experten gehen jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus[2]. Er kann in verschiedenen Formen mit unterschiedlichen Symptomen auftreten, die alle von einer krankhaften Veränderung des Lymphsystems geprägt sind. Hierbei kann es sich um generalisierte Lymphadenopathie, inflammatorische Symptomatik (Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust), Organomegalie (Vergrößerung der Leber und/oder Milz) oder Flüssigkeitsansammlung (Ödeme, Aszites und/oder Anasarka) handeln. Manche Unterformen, etwa der Unizentrische Morbus Castleman, verlaufen häufig symptomfrei, aber besonders der iMCD stellt eine große Herausforderung dar. Die bösartige Vergrößerung von Lymphknoten kann andere Organe beeinträchtigen und lebensbedrohliche Folgen haben, zudem ist die Diagnostik sehr komplex. Mit der Erkrankung beschäftigen sich in erster Linie Hämatologen und Onkologen, in die Diagnosestellung sind zusätzlich noch Pathologen involviert.

Quellen:
[1]https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/morbus-castleman/@@guideline/html/index.html
[2]https://www.arztcme.de/wp-content/uploads/arztcme_Morbus-Castleman_Transkription.pdf