Sie sind hier: Startseite Nachrichten Hohe SVR-Raten bei GT1 unabhängig von Baseline-Resistenzen

Hohe SVR-Raten bei GT1 unabhängig von Baseline-Resistenzen

18.04.2016 09:48
AbbVie hat bekannt gegeben, dass – unabhängig von vorliegenden resistenzassoziierten Varianten (RAV) zu Studienbeginn – Patienten mit einer chronischen Hepatitis C vom Genotyp 1 (GT1), die mit dem Therapieregime "Viekirax" (Ombitasvir / Paritaprevir / Ritonavir) + "Exviera" (Dasabuvir) mit oder ohne Ribavirin (RBV) behandelt wurden, hohe Raten anhaltenden virologischen Ansprechens (sustained virologic response, SVR) 12 Wochen nach Therapieende (SVR12) erreichten. Diese Late-Breaker-Daten einer Post-hoc-Analyse, die auf fünf abgeschlossenen klinischen Phase-III-Studien basiert, wurden am 14. März auf dem International Liver CongressTM (ILC) in Barcelona vorgestellt.

Die Studien zeigen, dass unabhängig davon, ob zu Studienbeginn NS5A-RAVs vorlagen oder nicht, 100 % (n = 148 / 148) der Patienten mit einer chronischen HCV*-Infektion vom GT1b, die mit "Viekirax" + "Exviera" ohne RBV über 12 Wochen behandelt wurden, eine SVR12 erreichten. Zudem erzielten 97 % der Patienten mit chronischer HCV-Infektion vom GT1a mit oder ohne Baseline-NS5A-RAVs (n=57/59 bzw. n=351/361) unter der Behandlung mit "Viekirax" + "Exviera" plus RBV eine SVR12. Diese Daten umfassen nicht vorbehandelte sowie mit pegyliertem Interferon/Ribavirin (pegIFN/RBV) vorbehandelte Patienten und Patienten mit kompensierter Zirrhose.

„Die Ergebnisse zeigen, dass - unabhängig davon ob eine NS5A-resistenzassoziierte Variante vorliegt oder nicht - eine hohe SVR bei Patienten mit einer HCV-GT1a- und HCV-GT1b-Infektion, die mit "Viekirax" + "Exviera" behandelt wurden, erreicht wird. Und dies mit einem Regime, das den NS5A-Inhibitor Ombitasvir enthält“, so Prof. Dr. Christoph Sarrazin, Universitätsklinikum der Goethe-Universität Frankfurt.

Bei der Replikation des Hepatitis-C-Virus (HCV) werden unterschiedliche Varianten des viralen NS5A-Proteins gebildet. Die Auswirkungen dieser Varianten auf das Therapieansprechen – einschließlich der Wahrscheinlichkeit, eine Resistenz gegen das Therapieregime zu entwickeln oder eine SVR zu erreichen – bleiben noch zu erforschen.

„Es ist entscheidend, dass wir neue Erkenntnisse und Herausforderungen, die bei der Behandlung von Hepatitis-C-Patienten auftreten, wie beispielsweise RAVs, verstehen, um so den Bedürfnissen von Patienten und Ärzten gerecht werden zu können“, so Rob Scott, M. D., Vice President, Development, und Chief Medical Officer von AbbVie. „Die neuen Erkenntnisse zur Bedeutung von Resistenzen gegenüber Therapieregimen mit direkt antiviral wirksamen Substanzen müssen wir nutzen, um weitere Therapieoptionen zu untersuchen, auf die das Vorliegen von RAVs keinen Einfluss hat.“

Um die Auswirkungen von NS5A-Protein-Varianten auf das Therapieansprechen besser verstehen zu können, wurden die Proben zu Studienbeginn auf NS5A-Protein-Varianten mittels Next-Generation Sequencing untersucht. Baseline-RAVs konnten bei 11 % der GT1a-Patienten und 19 % der GT1b-Patienten festgestellt werden. Die Nachweisgrenze lag bei 15 % und stimmt mit den Nachweisgrenzen für Varianten unter Anwendung populationsbasierter Sequenzierung überein. Die Post-hoc-Analyse basiert auf Daten aus fünf abgeschlossenen klinischen Phase-III-Studien: Pearl-IV (nicht-vorbehandelte GT1a-Patienten, n = 90), Sapphire-II (mit pegIFN/RBV vorbehandelte GT1a-Patienten, n = 214), Turquoise-II (GT1a-Patienten mit kompensierter Leberzirrhose, 24-Wochen-Therapiearm, n = 118), PearlL-II (mit pegIFN/RBV vorbehandelte GT1b-Patienten, n = 89) und Turquoise-III (GT1b-Patienten mit kompensierter Leberzirrhose, n = 59). Patienten, die aus anderen Gründen als dem virologischen Versagen keine SVR erreichten (z. B. vorzeitiges Absetzen der Behandlung oder fehlende Daten zu SVR12), wurden nicht in die Analyse eingeschlossen.

abgelegt unter: