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Apothekenmarkt 2012: Umsatzwachstum auf Vorjahresniveau

16.01.2013 10:32
Der deutsche Apothekenmarkt konnte auch im vergangenen Jahr sein Umsatzwachstum fortsetzen. Wie der Informationsdienstleister INSIGHT Health berichtet, stieg der Gesamtumsatz, errechnet auf Basis der Abgabepreise pharmazeutischer Unternehmer (ApU), 2012 gegenüber dem Vorjahr um 2,1 Prozent von 26,2 auf 26,8 Milliarden Euro (2010: 25,6 Mrd. Euro)

Dabei wurden die Steigerungen ausschließlich durch den Verkauf von rezeptpflichtigen Arzneimitteln erzielt. Bei den apothekenpflichtigen Produkten verharrten die Umsatzzahlen nach einer aktuellen Erhebung von INSIGHT HEALTH dagegen auf dem Vorjahresniveau.

Die größten Umsatzzuwächse gingen auf das Konto von Medikamenten zur Blutgerinnung und zur Behandlung der blutbildenden Organe. Hier betrug die Steigerungsgrate 14,1 Prozent. Grund hierfür ist die Neueinführung von Antithrombosepräparaten. Aber auch im Bereich Zytostatika konnten die Apotheken vor allem mit TNF-Alphablockern, monoklonalen Antikörpern und Tyrosinkinase-Hemmern 11,3 Prozent mehr umsetzen als im Vorjahr.

Zu Umsatzeinbrüchen kam es dagegen im Sortiment der cardiovaskulären Präparate (-9,7 %) sowie bei ZNS-Arzneimitteln (-4,1 %). Ursächlich hierfür sind in erster Linie Patentabläufe der AT2-Antagonisten, der Cholesterinsenker sowie bei den atypischen Antipsychotika.

Der Gesamtabsatz im Apothekengeschäft war trotz der allgemein gestiegenen Umsatzzuwächse leicht rückläufig. Mit 1,55 Milliarden Packungseinheiten setzten die Offizinen verglichen mit 2011 insgesamt 3 Prozent weniger ab. Hier waren die Rückgänge bei den verschreibungspflichtigen Arzneimittel mit 5,1 Prozent höher als im apothekenpflichtigen Segment (-2,3 %).

Die beiden Einkaufsquellen der öffentlichen Apotheken, der Pharmagroßhandel und die Direkteinkäufe beim Hersteller, entwickelten sich im vergangenen Jahr unterschiedlich. Ein Großteil des Wareneinkaufs im Wert von 22,7 Milliarden Euro erfolgte auch 2012 wieder über den Großhandel; das entspricht einem Plus von 1 Prozent. Für weitere 4,1 Milliarden Euro kauften die Apotheken verstärkt direkt bei den Herstellern ein. Das sind 9,2 Prozent mehr als 2011. Die Direktgeschäftsquote betrug 2012 somit 15,2 Prozent (2011: 14,2 Prozent).