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KIT: Innovationscampus Nachhaltigkeit

10.01.2023 11:19
Gemeinsam mit der Universität Freiburg will das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) einen Innovationscampus Nachhaltigkeit entwickeln, der Grundlagenforschung, anwendungsorientierte Forschung und Transferarbeit zu Nachhaltigkeitsthemen vereint. Er soll die Vernetzung starker Partner aus Forschung, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Südwestdeutschland fördern. Der baden-württembergische Landtag hat in seiner Sitzung am 21. Dezember 2022 den Haushalt für die Jahre 2023 und 2024 beschlossen, der für das Projekt mit dem Leitthema „Transformationen für Stadtregionen der Zukunft – Klimaschutz, Ressourceneffizienz und Wohlergehen“ eine erste Finanzierung in Höhe von einer Million Euro im Jahr 2024 vorsieht.

„Um Herausforderungen wie die Klimakrise, Pandemien und ihre Folgen, wirtschaftliche und politische Veränderungen oder Einschränkungen bei der Verfügbarkeit wichtiger Rohstoffe bewältigen zu können, brauchen wir schnelle Handlungsfähigkeit und Bereitschaft zu tiefgreifenden Veränderungen“, sagt der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka. „Dies ist nur möglich, wenn Wissenschaft, Wirtschaft und Politik Innovationen Hand in Hand mit der Gesellschaft entwickeln. Am KIT setzen wir auf eine Nachhaltigkeitsforschung, die nahezu alle wissenschaftlichen Disziplinen zusammenführt. Im Innovationscampus Nachhaltigkeit können wir sie gemeinsam mit unseren Partnern vorantreiben, um das Wohlergehen unserer Gesellschaft und unseres Lebensraums langfristig zu sichern.“

„Die Förderung des Innovationscampus Nachhaltigkeit wird die gemeinsame Profilierung und Vernetzung starker Partner aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Freiburg, Karlsruhe und ganz Südwestdeutschland beschleunigen und damit einen international sichtbaren Ort der lösungsorientierten Nachhaltigkeitsforschung schaffen“, so Professorin Kerstin Krieglstein, Rektorin der Universität Freiburg. „Dabei ist wichtig, Innovationen gemeinsam zu entwickeln sowie die gesellschaftlichen Erwartungen und wirtschaftlichen Implikationen von Beginn an einzubeziehen. Nur so können sozial und wirtschaftlich robust klima- und ressourcenschonende Produkte, Prozesse und Dienstleistungen entstehen, die wir in Deutschland und weltweit so dringend benötigen und für deren Erarbeitung die Universität Freiburg bereits einen Namen hat.“

Deutliche Sichtbarkeit durch übergreifende institutionelle Struktur

„Der Innovationscampus hat das große Potenzial, Methodenkompetenz und Erfahrungen auf dem Gebiet Nachhaltigkeit zusammenzuführen und so die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft zielgerichtet und effizient zu gestalten“, sagt Professor Thomas Hirth, Vizepräsident für Transfer und Internationales des KIT. „Das entspricht unserem erklärten Ziel, sowohl Nachhaltigkeitsprobleme zu identifizieren und Optionen zu deren Lösung zu erarbeiten, als auch nachhaltigkeitsbezogenes Wissen zu vermitteln.“ Diese übergreifende Zusammenarbeit habe sich bereits im Innovationcampus Mobilität der Zukunft bewährt, in dem das KIT und die Universität Stuttgart seit 2019 ihre Kompetenzen in Forschung und Innovation bündeln.

„Es existieren bereits länger Forschungsprojekte und Lehrangebote zum Thema Nachhaltigkeit. Auch diesen Nachhaltigkeitsprojekten gibt der Innovationscampus einen inhaltlichen Rahmen. Er wird die Sichtbarkeit der Forschungs- und Lehrarbeit mit Bezug zur Nachhaltigkeit dauerhaft gewährleisten und stärken“, sagt Professorin Daniela Kleinschmit, Prorektorin für Internationalisierung und Nachhaltigkeit der Universität Freiburg. Nun können Forschende systemisch vernetzte Lösungen für die dringendsten Herausforderungen der Nachhaltigkeit erarbeiten.

Transformationen für Stadtregionen der Zukunft

Im Innovationscampus Nachhaltigkeit wollen Forschende Projekte entwickeln, die auf Klimaschutz und Klimaanpassung, Ressourceneffizienz, insbesondere im Bereich Rohstoffe und Energie, sowie auf das gesellschaftliche Wohlergehen ausgerichtet sind. So wollen sie unter anderen untersuchen, wie Städte durch Innovationen in Technik, Unternehmenspraxis, Politikgestaltung und Konsumverhalten eine ressourceneffiziente, klimaneutrale, wirtschaftlich-rentable und gesunde Ernährung unterstützen können. Außerdem soll die öffentliche Gesundheit durch gezielte Prävention mithilfe neu entwickelter diagnostischer Methoden, eines Partnernetzwerks innerhalb des Innovationscampus und digitaler Plattformen gefördert und gestärkt werden.

Partnernetzwerke innerhalb des Innovationscampus Nachhaltigkeit

Neben dem KIT und der Universität Freiburg, sind das Universitätsklinikum Freiburg, die Fraunhofer-Institute in Freiburg sowie weitere Forschungsinstitutionen eng eingebunden. Darüber hinaus ermöglicht die lange Partnerschaft innerhalb von Eucor – The European Campus die Einbindung von Forschenden der Partneruniversitäten in Frankreich und der Schweiz. Auch Unternehmen aus dem Bereich Nachhaltigkeit, Kommunen sowie Innovationsförderer der Regionen und zivilgesellschaftliche Organisationen werden von Beginn an in die Entwicklung von Forschungsthemen einbezogen.

In den ersten beiden Jahren ist eine Aufbauphase mit starkem Fokus auf Strukturbildung und Pilotprojekten geplant, die die Grundlage für eine dauerhafte Implementierung bilden. Für diese erste Phase sieht der baden-württembergische Landtag im Haushalt 2023/2024 für den Innovationscampus Nachhaltigkeit im Jahr 2024 eine Million Euro vor.