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Merck vergibt Lizenzen an CRISPR-Technologie zur Genomeditierung

13.10.2020 10:51
Merck hat am 12. Oktober die Unterzeichnung zweier Vereinbarungen über die Vergabe von Lizenzen an seiner CRISPR-Technologie an PanCELLa, einem Zelltherapie-Unternehmen mit Sitz in Toronto (Kanada), sowie an das Biotechnologieunternehmen Takara Bio USA, Inc. aus Mountain View, Kalifornien (USA) bekanntgegeben.

„Die jüngsten CRISPR-Lizenzen treiben die Wirkstofffindung voran und tragen somit zur Beschleunigung der Forschung bei, die letztendlich zur Entwicklung neuer Therapien führt“, sagte Chris Ross, Interimsleiter des Unternehmensbereichs Life Science von Merck. „Seit 16 Jahren sind wir Wegbereiter für Innovationen auf dem Gebiet der Genomeditierung und arbeiten weiterhin gemeinsam mit der globalen wissenschaftlichen Gemeinschaft daran, Herausforderungen mithilfe unserer patentierten CRISPR-Technologie verantwortungsvoll und unter Einhaltung ethischer Standards zu lösen.“

PanCELLa beabsichtige, die CRISPR-Technologie von Merck zur Genomeditierung für die Entwicklung neuer Therapien auf Grundlage gentechnisch veränderter Zelllinien einzusetzen. Durch den Einsatz der Technologie von Merck und des "FailSafe" Cell System von PanCELLa würden den Herstellern damit zusätzliche und sicherere zellbasierte Produkte zur weltweiten Bekämpfung schwer behandelbarer Krankheiten zur Verfügung stehen. Bei der Zelltherapie werden Patienten gentechnisch veränderte Zellen eines Spenders oder ihre eigenen Stammzellen injiziert, um einen therapeutischen Effekt zu erzielen.

„Die CRISPR-Plattform von Merck ermöglicht es den "FailSafe"- und Cloaking-Zelltherapieplattformen von PanCELLa, Patienten weltweit innovative und sichere Zelltherapielösungen bereitzustellen“, sagte Dr. Mahendra Rao, CEO von PanCELLa.

Takara Bio beabsichtige, den Bestand von Merck an Patenten für die fundamentale CRISPR-Technologie zur Entwicklung viraler Vektoren und anderer innovativer Produkte für die CRISPR-basierte Forschung und Zelltechnik-Services – insbesondere Stammzellen – einzusetzen. Vektoren würden von Molekularbiologen verwendet, um genetisches Material in Zellen einzuschleusen. Die Zelltechnik befasst sich Unternehmensangaben zufolge mit der Durchführbarkeit neuer Ansätze zur Modifizierung zellulärer Funktionen wie der Genexpression. Beides seien wichtige Gebiete der medizinischen und biologischen Forschung. Durch seine Services für die Stammzelltechnik werde Takara Bio Wissenschaftlern Zugang zu modifizierten Zellen ermöglichen, um Wirkstofffindungsprogramme zu beschleunigen.

„Wir freuen uns über die neuen Möglichkeiten, die sich dadurch für Takara Bio und unsere Kunden eröffnen”, sagte Carol Lou, President, Takara Bio. „Takara Bio ermöglicht seit jeher innovative Forschung. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Unterstützung unserer Kunden.“

Auf Grundlage seiner Expertise biete Merck Produkte und Dienstleistungen für eine Reihe von Anwendungen an, darunter Gen-Knockout, gezielte Integration und Mutagenese sowie Bibliotheken für das Gen-Screening zur Unterstützung der Forschung unter anderem auf den Gebieten Immuntherapeutika, Onkologie und Infektionskrankheiten. Die Wissenschaftler von Merck widmen sich nach eigener Angaben der Entwicklung leistungsfähiger Technologien, die das Spektrum dieser Anwendungen erweitern und die medizinische Forschung beschleunigen sollen.

Der Unternehmensbereich Life Science von Merck verfüge weltweit über 28 CRISPR-assoziierte Patente bezüglich Methoden und Zusammensetzung, einschließlich der fundamentalen CRISPR-Cas9-Technologie zum Gen-Einbau in Säugetierzellen.

In eigener Sache erklärt Merck: "Merck ist sich bewusst, dass das wachsende Potenzial von Technologien für die Genomeditierung wissenschaftliche, rechtliche und gesellschaftliche Bedenken aufgeworfen hat. Merck unterstützt Forschung zur Genomeditierung unter sorgsamer Berücksichtigung von ethischen und gesetzlichen Standards. Das Unternehmen hat mit dem Merck Bioethics Advisory Panel (MBAP) ein unabhängiges, externes bioethisches Beratungsgremium eingerichtet, um für Forschung, an der seine Unternehmensbereiche beteiligt sind, Orientierungshilfe zu geben. Dazu gehört auch die Forschung zu oder mittels Genomeditierung. Merck hat zudem unter Berücksichtigung wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Fragestellungen einen klaren Unternehmensgrundsatz zur Genomeditierungstechnologie erarbeitet, definiert, und transparent veröffentlicht, um vielversprechenden Therapieansätzen für den Einsatz in Forschungsanwendungen den Weg zu bereiten."